21. Verbündete
„Ihr müsst euch keine Sorgen machen, ich weiß was ich tue", das versicherte Satoru jedem, der ihn nach ihrer Zukunft fragte so selbstsicher wie er nur konnte. Immerhin war das nicht vollkommen gelogen, er wusste normalerweise immer was er tat, wenn es gerade tat (auch wenn andere Leute anderes behaupten mochten), das Problem war nur, dass er im Moment wirklich nicht wusste was er als nächstes tun sollte. Bei Choso und seinen Brüder Unterschlupf zu finden war mehr oder weniger der Endpunkt seines letzten Plans gewesen. Was das Danach anging, nun das war sein aktuelles Problem.
Normalerweise, wenn er in Schwierigkeiten geriet, ließen sich diese ganz einfach mit ein bisschen Gewalt oder der Betonung seines Rangs lösen, immer abhängig davon wer ihm gerade Schwierigkeiten machte. Doch weder das eine noch das andere würde dieses Mal seine Probleme dauerhaft lösen, weil nicht er derjenige war, der in Schwierigkeiten steckte. Die Jungs waren es, die Hilfe brauchten, und die konnte er nicht so leicht beschützen, wie man meinen würde.
Er konnte den Rest der Jujutsu-Gesellschaft nicht davon abhalten Yuuji tot sehen zu wollen - ja, er könnte den Jungen zu seinem persönlichen Sklaven machen, öffentlich erklären, dass er ihn beschützen würde, und genau das auch tun, aber er konnte nicht immer da sein, konnte nicht auf Schritt und Tritt auf ihn acht geben. Es würde immer das Risiko bestehen, dass irgendjemand anderer Sukuna für zu gefährlich halten würde und eigenhändig handeln würde. Und dann gab es da auch noch Jogos Verbündete zu bedenken. Alle Zeit, die Satoru darauf verschwenden würde sie zu jagen, wäre eine Zeit, in der Yuuji ohne seinen Schutz zurückblieb. Und das rechnete noch nicht einmal Kenjaku und dessen mögliche Pläne mit ein. Oder die Gefahr, die von Sukuna selbst ausgehen mochte. Satoru war nicht naiv genug zu glauben, dass der König der Flüche keine eigenen Pläne verfolgte; wenn es schon ein perfektes Gefäß für ihn gab, dann hatte Sukuna sicher Pläne für dieses, selbst, wenn er sie zuvor nicht gehabt hatte, würde er sie jetzt schmieden, doch Pläne für seine eigene Zukunft hatte er sicherlich schon gehabt, kaum, dass er in Yuujis zu Bewusstsein gelangt war.
Natürlich könnte er als erstes versuchen die diversen Flüche und Fluchmagier, die hinter ihnen her waren, aufzuspüren, und die anderen in diesem Versteck zurücklassen und danach versuchen mit dem Rest der Jujujisten zu einer Einigung zu gelangen, aber das gefährdete Yuuji immer noch. Oder es gibt einen Weg Sukuna aus Yuuji herauszubekommen. Wenn uns das gelingt, dann gibt es keinen Grund mehr warum er sterben muss, zumindest dann nicht, wenn ich klar mache, dass ich äußerst unerfreut über sein verfrühtes Ableben wäre…
Aber falls das überhaupt möglich war, wäre es nicht so einfach möglich, das wusste Satoru. Auf jeden Fall brauchte er weitere Verbündete; er war sich ganz und gar nicht sicher, ob Choso und seine Brüder für sie kämpfen würden, doch an wen sollte er sich sonst wenden?
Logisch wär es den Rest des Gojo-Clans zur Unterstützung zu rufen, doch das widerstrebte jeder Faser von Satorus Körper. Er konnte eigentlich niemanden aus seiner Familie besonders gut leiden und wusste außerdem, dass er nicht ausschließen konnte, dass jemand von seinen lieben Anverwandten sein verfrühtes Ableben begrüßen würde, um so selbst Kaiser zu werden.
Zwar war nicht gesagt, dass der Thron nach seinem Tod in seiner Familie bleiben würde, doch wenn man davon ausging, dass der Zen'in Clan geschwächt war und der Kamo-Clan durch die reine Erinnerung an Kenjaku geschwächt werden könnte, war es nicht auszuschließen, dass einer seiner Cousins auf die Idee kommen könnte, dass er einen guten Nachfolge-Kaiser abgeben würde. Um so mehr, da vom reinen Potential her, die beiden naheliegensten Kandidaten für seine Nachfolge – Yuuta und Fushiguro Megumi – mit ihm auf der Flucht waren und daher kaum Unterstützung für ihren Anspruch finden würden, falls überhaupt jemand zulassen würde, dass sie lange genug überlebten um bei der Entscheidung über den Nachfolger eine Rolle zu spielen.
Denn das war das nächste Problem: Der Rest der Jujujisten würden den Verrat, der aus ihrer Sicht passiert war, nicht so einfach vergessen, und nicht nur Yuuji befand sich deswegen in Lebensgefahr, sondern alle potentielle Ärgernisse aus ihrer kleinen Gruppe – so wie Yuuta, Zen'in Maki, Fushiguro Megumi und natürlich wie immer Yuki – ebenfalls. Sie wegen ihres Verrates hinrichten lassen zu können, käme genug Leuten nur gerade recht. Auch augenscheinlichen Verbündeten.
Nein, sie konnten niemanden aus den großen Familien trauen, ja noch nicht einmal Mitgliedern der weniger machtvollen Clans. Loyalität stand bei denen nicht an erster Stelle, es ging ihnen darum ihre Macht zu vergrößern; daran hatte sich nichts geändert, nur weil Sukuna ein paar Mitglieder des Zen'in-Clans aufgeschlitzt hatte.
Doch an wen sollten sie sich sonst wenden? Die paar wahren Verbündeten, die Satoru noch hatte, würden das Brot nicht fett machen, und wer blieb sonst noch? Die Außenseiter der Gesellschaft, und das weißt du auch, schien ihm seine innere Stimme, die sich beinahe so anhörte wie Suguru, zu sagen.
Gut und schön, aber warum sollten diese Leute ausgerechnet dem Kaiser zu Hilfe eilen? Suguru war doch immer der Erste, der darauf hingewiesen hatte, dass Satoru nie etwas für sie getan hatte, zumindest nicht wirklich.
Weil er nicht weiß was ich für wen im Geheimen getan habe. Das weiß niemand. Was einen Sinn hatte, denn wenn ich das enthülle, nun dann stehen die Chancen gut, dass sich der Rest der Jujustsu-Gesellschaft erst recht wieder gegen mich wendet; und zwar dieses Mal wirklich gegen mich persönlich. Muss ich wirklich einen Haufen alte Knacker mit dem Einsatz von Gewalt und Tod unterwerfen als wäre ich ein Shogun aus den alten Zeiten?
Wie man es drehte und wendete, es schien keine gute Lösung für ihre Lage zu geben. Also musste vielleicht einfach die am wenigsten schlechteste herhalten.
Er winkte Higuruma zu sich. „Wir müssen Nachforschungen anstellen. Darüber wie wir Sukuna aus Yuujis hinausbekommen können. Und zwar ohne, dass er in wen anderen fährt und in einem neuen Körper weiter wütet", erklärte er, „Jemand muss die Schriften durchforsten und herausfinden, ob es eine Möglichkeit gibt. Jemand, der sich noch frei bewegen kann…"
„Hab schon verstanden, Satoru-sama. Ich werde den Auftrag weiterleiten", meinte Higuruma, „Gibt es sonst noch Kontakte, die hergestellt werden sollten?"
Satoru seufzte. „Ja, ich schätze, die gibt es wohl, aber … das muss ich selbst irgendwie hinkriegen", gab er zu, „In der Zwischenzeit ist es wichtiger, dass wir uns nach den Resten von Mahitos und Jogos Verschwörergruppe umsehen. Das ist etwas, das du weitergeben solltest. Wir dürfen nicht riskieren, dass wir noch einmal von Flüchen mit Sukunas Fingern und Plänen, die uns dumm dastehen lassen, überrascht werden. Wir haben mit Kenjaku und den Resten des Rates schon genug Ärger am Hals."
Und was diesen Ärger anging, nun auf diesen musste er all die Kinder, die mit ihm zusammen geflohen waren, wohl so gut er konnte vorbereiten.
„Ich glaube, es macht Maki Spaß uns zu verprügeln", stellte Kugisaki fest und rieb sich ihr blau angelaufenes Kiefer.
„Maki-san will euch nur helfen", behauptete Okkotsu-Senpai loyal, wenn auch fälschlicherweise, „Ihr müsst besser werden, wenn ihr gegen Flüche, Fluchmagier und erwachsene Jujujisten bestehen wollt. Ich weiß, dass es nicht leicht ist als Erstklässler, der gerade erst begonnen hat zu lernen, das Niveau zu erreichen, das dafür notwendig ist, aber es ist möglich. Und keiner ist ein besserer Nahkampflehrer als Maki-san."
„Ich glaube ja, dass du das nur behauptest, weil es dir in Wahrheit gefällt von ihr verprügelt zu werden", murmelte Kugisaki laut genug damit er sie hören konnte.
„Das ist … überhaupt nicht wahr", behauptete der Zweitklässler daraufhin sofort.
„Bonitoflocken", kommentierte Inumaki-san diese Behauptung trocken.
Okkotsu-Senpai warf seinem Mitschüler einen empörten Blick zu. „Du also auch, ja?", beschwerte er sich, „Das ist alles überhaupt nicht so wie ihr es darstellt, ich meine…."
Weiter kam er nicht, da ihre kleine Diskussion von der Ankunft eines humpelnden Junpeis unterbrochen wurde. „Grundlagen zu lernen ist um einiges schmerzhafter als ich erwartet hätte", behauptete er und ließ sich neben Kugisaki nieder, „Ich bin es nicht gewöhnt von jemanden, der mir damit was Gutes tun will, verprügelt zu werden. Es ist nicht viel angenehmer als von Mobbern angegriffen zu werden."
Megumi, der vollkommen unbeeindruckt wirkte, ließ sich grazil neben ihm nieder. „Mobber verprügelt man, man lässt sich nicht von ihnen verprügeln", meinte er ruhig, „In Zukunft wirst du zumindest das tun können."
„Wieso nur glaube ich das nicht?", meinte Junpei nur dazu.
„Wieso siehst du so aus als wärst du im Spa gewesen, während wir anderen grün und blau geschlagen sind?", wollte Kugisaki vorwurfsvoll von Megumi wissen, „Nimmt Maki dich nicht hart genug ran?"
Megumi lächelte nur geheimnisvoll anstatt zu antworten.
„Es ist so, weil er schummelt", behauptete Maki-san, die sich nun ebenfalls neben Megumi nieder ließ, „Er ruft seine Hunde herbei, obwohl er weiß, dass wir Nahkampf trainieren sollten."
„Ich bin gut genug im Nahkampf, eben weil ich weiß, dass in einem echten Kampf niemand nicht schummeln würde", meinte Megumi, „Damit bleibst du auch auf Zack und lernst zu improvisieren."
Maki-san schnaubte nur in seine Richtung.
„Hier, greift zu, ihr braucht das." Yuuji hatte den Frotzeleien seiner Freunde bisher stumm gelauscht, doch nun hielt er ihnen ein Tablett mit Reis-Snacks darauf entgegen, „Meine Brüder haben die für euch gemacht. Na ja, Choso hat sie gemacht. Eso stand daneben und hat posiert, für den Fall, dass Kugisaki oder Maki-san mal zu ihm herüber sehen sollten, und die anderen waren eher damit beschäftigt das wegzuessen, was fertig war, als zu helfen. Das sind die, die ich für euch retten konnte."
Kugisaki steckte sich prompt ein Fleischbällchen in den Mund. „Ich kann verstehen, dass sie das nicht teilen wollten, die sind echt gut", meinte sie mampfend.
„Wir sollten uns nachher bei Choso bedanken", meinte Okkotsu-Senpai.
„Lachs", war Inumaki-sans Meinung, obwohl er Butterfisch in seinem Sushi vorfand und keinen Lachs, aber Yuuji begann langsam aber sicher zu durchschauen wie Inumaki sprach - er hatte seinem Freund eben zugestimmt.
„Das würde ihn vermutlich freuen", erwiderte er, „Choso spielt gerne den Großen Bruder. Und dazu gehört für ihn auch meine Freunde zu füttern."
Tatsächlich zeigte Choso ein wenig zu viel Interesse an Yuujis Privatleben, wenn es nach ihm ging, da er immer wieder nach den anderen Jugendlichen fragte, besonders nach Junpei und Megumi, und immer genau wissen wollte, was Yuuji mit wem besprochen oder getan hatte, selbst wenn er es eigentlich wissen sollte, weil er dabei zugesehen hatte.
Yuujis Opa hatte sich eigentlich nie wirklich nach seinen Freunden und seine Tätigkeiten erkundigt, vielleicht aber auch deswegen, weil Yuuji kaum wahre Freunde gehabt hatte, und sein Opa das wohl gespürt haben musste. Choso war auf jeden Fall um einiges erpichter darauf Yuuji zu bemuttern als sein Opa es gewesen war, was ihre Beziehung ein wenig belastete, auch wenn er ansonsten derjenige von Yuujis neuer Familie war, mit dem der Junge am Besten zurecht kam.
Eso war auch in Ordnung (wenn auch ein wenig zu selbstverliebt und zu sehr an den Mädchen interessiert), aber mit dem Rest seiner Brüder war Yuuji immer noch nicht so wirklich warm geworden, auch wenn er sich Mühe gab – es war nun mal einfach nicht leicht sie anzusehen und so zu tun als wäre alles in Ordnung mit ihnen. Er hatte immer gehofft, er wäre besser als das und könnte über Äußerlichkeiten stehen, aber offenbar war das nicht so einfach wie er es sich immer hatte einreden wollen. Sie schienen zu spüren, dass er sich in ihrer Gegenwart nicht wohl fühlte und waren darüber offenbar traurig, obwohl Yuuji immer ausgesucht höflich und freundlich zu ihnen war - aber vielleicht war ja genau das das Problem –vielleicht war er zu höflich und freundlich zu ihnen um sie richtig kennenlernen zu können.
Junpei und Megumi waren alles andere als höflich und freundlich zueinander, schienen aber trotzdem auf einmal miteinander klar zu kommen. Und Kugisaki war wie immer sie selbst und kam dadurch irgendwie auch mit allen klar. Kechizu war ganz begeistert von ihr und schien nicht genug von ihrer Gegenwart bekommen zu können, was für Yuuji irgendwie befremdlich war. Immerhin war sein Bruder ein Halbfluch, der mehr nach Fluch als Mensch aussah, und Kugisaki eine Jujujistin. Aber sie schienen trotzdem besser miteinander klar zu kommen als Yuuji mit den meisten seiner Brüder.
Seit sie in dem Versteck der Halbflüche angekommen waren, waren vielleicht an 60 Stunden vergangen, doch Yuuji kam es länger vor. Gojo, Tsukumo und Hirguruma waren in unregelmäßigen Abständen verschwunden um geheimnisvolle Dinge zu tun, von denen „ihr Kinder nichts zu wissen braucht" und hatten die Oberschüler Nittas Aufsicht überlassen. Diese wiederum hatte die Idee der Zweitklässler sich auf den Kampf vorzubereiten angenommen und zugestimmt, dass die Schüler zusammen mit Junpei trainieren sollten, was Choso und seine Brüder zunächst etwas skeptisch zur Kenntnis genommen hatten. Sobald ihnen jedoch klar geworden war, dass die Jujujisten wirklich nur untereinander übten und nicht vorhatten gegen sie zu kämpfen, war die Skepsis zuerst Faszination und Neugierde und dann einer zunehmenden Amüsiertheit über ihre Eskapaden gewichen.
Nachdem sich die meisten Erwachsenen immer wieder davon machten, war es zwangsläufig zu einer gewissen Annäherung zwischen den Halbflüchen und den Schülern gekommen, was an sich ja eine gute Sache war, aber trotzdem war Yuuji das alles nach wie vor irgendwie ein wenig zu viel. Er hatte sich immer noch nicht an den Gedanken gewöhnt, dass er jetzt eine große Familie hatte, die sich auch wirklich für ihn zu interessieren schien. Zugleich wusste er, dass die Jujujisten wegen seinen Taten (Sukunas Taten) hinter ihm her waren, deswegen nahm er die Möglichkeit seine Fähigkeiten zu verbessern nur zu gerne wahr, aber zwischen dem Training, der Zeit, die er mit seinen Brüdern verbrachte, und dem sich Sorgen machen um die Zukunft, blieb ihm kaum Zeit zum Durchatmen.
Er wusste, dass er eigentlich mit Junpei reden sollte, darüber wo sie standen, was da überhaupt zwischen ihnen war, aber sie waren niemals alleine, und er fühlte sich andauernd von seinen Brüdern beobachtet, was ihn noch befangener machte. Er setzte sich öfter neben Junpei als neben die anderen, und manchmal hielten sie Händchen, aber zu mehr kam es nicht, und Yuuji hatte außerdem das Gefühl, dass ihn Megumi böse anstarrte, wenn er Junpeis Hand in seine nahm, aber vielleicht war das nur Einbildung.
Über Geto und alles andere hatte er mit Megumi auch noch nicht geredet, und seit ihrem Gespräch draußen gleich nach der Enthüllung über Yuujis Herkunft waren auch sie nicht mehr miteinander alleine gewesen, was irgendwie ungewohnt war. Obwohl sie nie viel zusammen getan hatten, wenn sie gemeinsam alleine gewesen waren, bemerkte Yuuji doch, dass ihm ihre Zeit zu zweit fehlte, und wie sehr er sich in der kurzen Zeit, in der sie sich kannten, daran gewöhnt hatte, mit jemanden, der so anders und abweisend zu sein schien, aber doch irgendwie alles für ihn war, zusammen zu sein. Natürlich waren sie auch jetzt zusammen, aber in der Gruppe war es irgendwie anders.
Alles war in der Gruppe irgendwie anders. Nicht unbedingt auf schlechte Weise, aber nach den Wochen der mehr oder weniger zwangsläufigen Einsamkeit in der Akademie, war es ungewohnt nun Teil einer Gruppe zu sein, die nicht nur aus ihm, Megumi und Kugisaki bestand.
Doch dabei lernte er Dinge- er lernte, dass Inumaki-san wirklich nett war und alles, was er zuvor über den älteren Jungen gedacht hatte, falsch gewesen war, er merkte, dass Maki-san nicht nur taff und cool war, sondern auf ungewohnte Art auch sehr verletzlich, weil sie ohne ihre Brille keine Flüche sehen konnte und sich deswegen minderwertig fühlte (Yuujis Brüder konnte sie sehen, denn die konnten auch normale Menschen sehen, was einer der Gründe dafür war, warum sie sich versteckt halten mussten), er lernte, dass Okkotsu-Senpai ziemlich verknallt in Maki-san war, was alle anderen schon gewusst hatten, und dass es allen anderen Spaß machte ihn deswegen aufzuziehen, was dieser aber niemanden übel zu nehmen schien, und er lernte, dass die Zweitklässler eine verschworene Gemeinschaft waren, die aber durchaus bereit war die Erstklässler in ihre Ränge aufzunehmen.
Megumi schien sich gut mit Maki-san zu verstehen, was er vorher nie bemerkt hatte, jetzt aber nicht mehr zu übersehen war, und es gab nach wie vor Spannungen zwischen Megumi und Junpei, aber die schienen von Stunde zu Stunde weniger zu werden und sich in eine Art freundschaftliche Rivalität zu verlagern.
Auch über seine Brüder lernte Yuuji neue Dinge. Choso konnte sehr gut kochen und war überfürsorglich. Eso war frauenvernarrt, hatte aber gerade mal bei Nitta Erfolg mit seinen Versuchen cool zu wirken. Kechizu war neugierig auf die Fähigkeiten der Jujujisten, wollte sich das aber nicht anmerken lassen, Noranso hatte musikalische Ambitionen. Kotsuso war von Filmen besessen (was ein gutes neutrales Gesprächsthema lieferte). Und Shoso schien trotz allem mit den anderen kommunizieren zu können, auch wenn Yuuji immer noch nicht wusste wie genau er das zu Wege brachte.
Auf gewisse Weise war das Leben, das er momentan lebte, angenehmer als das, das er zuvor gelebt hatte, doch trotzdem konnte er sich nicht entspannen, weil ihm immer wieder einfiel welche Gefahren seine reine Existenz bedrohten, und Sukuna … Sukuna war verdächtig still, und das konnte nichts Gutes bedeuten.
Yuuji war sich sicher, dass er etwas plante, und seine scheinbare Nichtbeachtung seiner neuen Brüder war auch ein Grund zur Sorge für Yuuji. Diese wiederum sprachen niemals von Sukuna. Vielleicht war das irgendein Fluch-Ding, von dem Yuuji nichts wusste, aber er nahm es in keine der beiden Richtungen als gutes Zeichen.
Der Frieden, den sie alle momentan genossen, das wusste er, würde nur von kurzer Dauer sein, und was danach kommen würde, das würde nichts Gutes zu bedeuten haben.
Und leider war der besagte Frieden dann auch noch von viel kürzerer Dauer als er sich erhofft gehabt hatte.
Doch wie hätte er vorhersehen sollen wie das alles enden würde?
A/N: Das war eine kurze Atempause für Charaktere und Leser bevor es im nächsten Kapitel wieder zur Sache geht.
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