11. Gericht
„Ich verstehe nicht warum du das immer wieder aufbringst. Ich meine, mir tut der Junge ja auch leid, aber, Satoru, hör mal, wir sind noch so jung und … um ehrlich zu sein kann ich mir einfach nicht vorstellen Vater zu sein. Nicht jetzt, und vielleicht sogar niemals", hatte Suguru Gojo Satoru vor mehr als einem Jahrzehnt in einem anderen Leben erklärt, und er hatte es auch so gemeint. Welcher Teenager war schon bereit dafür Vater zu sein?
Klar, aber es hatte mit all dem in Wahrheit weit mehr auf sich gehabt, nicht wahr? Suguru war immer der Meinung gewesen, dass ihm etwas fehlte, dass tief in seinem Inneren irgendwo eine Art Loch sein musste, da er familiäre Liebe nicht wirklich zu empfinden schien. Seine Eltern waren auf eine sehr reale Weise Fremde für ihn, Fremde, die ihn gezeugt, geboren, und großgezogen hatte, doch mit denen er sich trotzdem nicht wirklich verbunden fühlte. Zumindest nicht auf die selbe Art und Weise wie er sich Satoru und seinen Schulkollegen von der Akademie verbunden fühlte. Bruderschaft und Sex waren offenbar sein Ding, aber Familie… Suguru hatte es Satoru nie so direkt ins Gesicht gesagt, aber er fürchtete tief in sich, dass er nicht dazu in der Lage sein würde ein Kind, oder gar gleich zwei davon, zu lieben.
Und dann, Jahre später, als Megumi ihn mit Tränen in den Augen anfunkelte und erklärte, dass er ihm niemals verzeihen würde, da wurde ihm klar, dass er damals vor all den Jahren recht getan hatte zu zögern. Er war nicht dazu geeignet Vater zu sein. Nicht weil er nicht zu Liebe für seine Kinder fähig war, sondern weil er trotz dieser Liebe als Vater versagt hatte. Er hatte Tsumiki im Stich gelassen. Und jetzt, nicht allzu lange danach … jetzt hatte er auch Megumi im Stich gelassen.
Wenn ich nur stärker wäre, wenn ich nur…
Der Versuch Mahito unter Kontrolle zu bringen war so spektakulär gescheitert, dass Satoru ihn hatte retten müssen, bevor der Fluch in der Lage gewesen war Suguru zu transmutieren. Es war beinahe zu spät gewesen. Er konnte immer noch die warme Stelle an seinem Arm fühlen, an der der Fluch ihn berührt hatte. Sein Arm, der nun nicht mehr wirklich aussah wie ein normaler Arm, sondern verbogen und gummiartig wirkte und zugleich fleischig und seltsam rosafarben aussah.
Erst als Mahito schon damit begonnen hatte ihn zu verändern, war ihnen klar geworden, dass der Fluch seine Kräfte durch Berührung einsetzte. Satoru schien das Ganze einen Moment vor ihm klar geworden zu sein, denn Mahito explodierte quasi vor seinen Augen (oder vielleicht implodierte er auch), und nur sein ausgestreckter Oberarm berührte Sugurus Arm noch einen Moment lang, bevor der abgetrennte Arm wie in Zeitlupe auf dem Boden aufprallte.
Suguru starrte noch ungläubig auf den auf dem Boden liegenden Arm vor sich und dann auf seinen eigenen Arm oder besser gesagt auf das, was davon übrig war, und fragte sich dann, ob das hier gerade sein letzter Moment war, ob er jetzt sterben würde und das was auch immer Mahito mit ihm getan hatte auch nach dem Tod des Fluches weiter mit ihm geschehen würde, und ob er nun ebenfalls zu einem dieser Larvenwesen werden würde und in diesem bedauernswerten Zustand elend zu Grunde gehen würde.
„Suguru! Suguru!" Satoru ohrfeigte ihn links und rechts und zwang ihn so dazu ihn anzusehen. „Was fühlst du? Wie geht es dir?!", wollte der weißhaarige Mann von ihm wissen, „Verwandelst du dich noch weiter?!"
Suguru hob seinen Arm und starrte ihn an. „Ich … sieht der Rest von mir denn auch so aus?!", wollte er schwach wissen.
Satoru schüttelte nur den Kopf, während seine Lippen zu einem dünnen Strich wurden. „Wir müssen dich untersuchen lassen", bestimmte er, „Wurde deine Schulfreundin nicht magische Heilerin?"
Shoko, erinnerte sich Suguru schwach, hatte nie überwunden, dass sie von Fushiguru Toji überwältigt und beinahe getötet worden war und darin versagt hatte Riko-chan zu beschützen und Kuroi sterben hatte lassen. Nachdem sie sich von ihren Verletzungen erholt hatte, war sie an die Akademie zurückgekehrt, doch nach Ende ihrer Ausbildung, während dieser sie sich auf magische Heilmethoden konzentriert hatte, hatte sie der organisierten Jujutsu-Gesellschaft den Rücken zugekehrt.
Anders als Nanami Kento hatte sie ihr Heil nicht in der Welt der Nicht-Magier gesucht, doch sie hatte weder mit der Akademie noch mit der Clan-Politik auch nur noch irgendetwas zu tun haben wollen. Sie besaß eine Praxis in Tokyo, nahm aber am Jujutsu-Leben nicht mehr Anteil.
Suguru hatte sie einmal gefragt was sie sich erhoffte zu ändern, wenn sie sich von allen abwandte, woraufhin sie ihm kühl erklärt hatte: „Gar nichts. Es ist nämlich nicht möglich die Dinge zu ändern, Suguru. Wenn der Tag kommt, an dem du das einsiehst, dann wirst du wieder ruhiger schlafen können. Aber es ist so: Nur weil man etwas nicht ändern kann, bedeutet das nicht, dass man deswegen aktiv dabei mitmachen muss."
Suguru war der Bilderstürmer von ihnen beiden gewesen, der sich nicht damit abfinden hatte wollen, dass die Welt so war wie sie war. Aber Shoko, so wurde ihm jetzt klar, war diejenige von ihnen beiden, die vermutlich Recht gehabt hatte.
„Shokos Praxis liegt in Minato nahe der Jikei Universität", erklärte Suguru und zögerte dann einen Moment, „Vielleicht sollte ich dort doch dringend hin - ich glaube, ich fantasiere bereits. Ich sehe einen kleinen Vulkan mit Auge und Mund." Er deutete hinter Satoru auf seine Halluzination. Der Vulkan schien sich verwirrender Weise auf einem menschlich wirkenden Körper zu befinden – anstelle eines Kopfes.
Satoru drehte sich um und starrte auf die entsprechende Stelle. „Warte meinen Moment", meinte er dann seltsam kalt, ließ Suguru los, und schritt auf die Halluzination zu. ... Vielleicht war es ja doch keine Halluzination.
Das war das Letzte, was Suguru bei sich dachte, bevor ihm schwarz vor Augen wurde. Und danach konnte er eigentlich nur noch daran denken, dass er Megumi im Stich gelassen hatte.
„Itadori-kun ließ sich also freiwillig abführen und leistete keinerlei Widerstand. Das klingt nicht unbedingt nach einem Gefäß, das von Sukuna beherrscht werden würde, würden Sie mir da nicht zustimmen, Hashiro-san?" Higuruma hatte sich einen der Jujujisten, die Yuuji verhaftet hatten, nach dem anderen vorgenommen und versucht klar zu machen, dass Yuuji kooperativ war, weil er weder von Sukuna beherrscht wurde, noch um seine Zukunft fürchtete, da er unschuldig war.
Doch Yuuji konnte spüren, dass die Jury die Sache nicht so einfach sah. Vermutlich würden sie behaupten, dass nur so kooperativ gewesen war, weil er sich sicher war, dass ihm nichts passieren würde, da er sich dank Sukunas Kräften selbst jederzeit befreien konnte. (Was laut Sukunas eigenen Behauptungen ja auch zutraf).
Junpei hatte alles, was er über Mahito wusste, erzählt, und das war nicht besonders viel. Mahito verfügte über magische Fähigkeiten und war ein Mörder und kein Freund der Jujutsu-Gesellschaft und schien recht seltsam auszusehen, aber das war auch schon alles, was Junpei über ihn wusste. Ob die Beschreibung seiner Person alleine ausreichen würde um Yuuji zu entlasten war zu bezweifeln. „Ich habe keine abgetrennten Finger bei ihm zu Hause gesehen, aber ich habe danach ja auch nicht Ausschau gehalten", hatte Junpei erklärt, „Aber er würde an so was sicherlich leichter ran kommen als Yuuji, der immerhin ein Sklave ist und deswegen wohl kaum dazu in der Lage ist magische Artefakte einzusammeln oder zu stehlen."
„Natürlich ist es möglich, dass Mahito deiner Mutter den Finger untergeschoben hat um so Sukunas Gefäß dazu zu bringen ihn sich zu holen und deine Mutter anzugreifen, oder würdest du das ausschließen?", hatte Higuruma, immer noch der Ankläger, daraufhin erwidert.
„Nein, ausschließen würde ich es nicht", hatte Junpei zugegeben, „Aber ich halte es für unwahrscheinlich. Warum sollte Yuuji meine Mutter wegen einem Finger angreifen? Woher hätte er wissen sollen, dass sie ihn hat? Und warum hat sie ihn nicht einfach weggeworfen, denn das ist es, was wir in der echten Welt mit abgetrennten Körperteilen tun, wenn wir sind finden: Wie entsorgen sie und rufen die Polizei an. Wir behalten sie nicht einfach bei uns. Es gäbe keinen Grund für die beiden um den Finger zu kämpfen. Meine Mutter hätte ihn Yuuji gegeben, wenn er sie gefragt hätte!"
Doch so logisch und zielgerichtet die Finger-Beweisführung auch klang, so wenig schien sie die Jury zu beeindrucken. Deswegen war Higuruma zu neuen Zeugen übergegangen, doch Yuuji wurde den Eindruck nicht los, dass der Anwalt vor allem Zeit schindete, und dass das für alle anderen ebenso offensichtlich war wie für ihn. Falls Higuruma auf eine überraschende Wendung hoffte, die alles zum Guten für den Angeklagten wenden würde, so musste diese Wendung bald stattfinden, da ihnen langsam aber sicher die Zeugen ausgingen.
Gerade als er das dachte, öffneten sich die Türen zum Gerichtssaal und der Kaiser kam mit großen Schritten herein spaziert.
„Einfach so in die Sphäre eines anderen eindringen? Das wagt auch nur Gojo Satoru", murmelte Mei-Mei laut genug für alle hörbar.
„Weil es auch niemand anderer könnte", erwiderte der Kaiser unbeeindruckt und wandte sich dann Higuruma zu, „Ich ersuche das Gericht einen weiteren Zeugen seiner Vernehmungsliste hinzuzufügen."
Higuruma nickte. „Und wo ist dieser Zeuge?", wollte er wissen.
„Ich habe ihn bei mir", erklärte Gojo und holte dann eine quadratische Box au seinem Mantel, die er auf den Boden stellte. Alle starrten auf die Box. „Etwa da drinnen?!", platzte es aus Yuuji heraus.
Der Kaiser warf ihm ein kurzes Lächeln zu. „Aber ja, Yuuji-kun", erwiderte er, „Das ist eine Versiegelungsbox. Siehst du dieser Zeuge … war nicht bereit freiwillig hier auszusagen, also musste ich improvisieren. Oh, keine Sorge, ich habe keinen echten Menschen da hineingesperrt. Der besagte Zeuge ist ein Fluch."
Ein Raunen ging ob dieser Aussage durch den Gerichtssaal.
Ein alter Mann mit langen Haaren und Schnurrbart erhob sich, deutete auf die Box und meinte vorwurfsvoll: „Wird das hier wieder so eine Fluchuterus-Todesgemälde-Sache, Satoru-sama? Halbflüche sind nach wie vor nicht in diesem Forum willkommen und werden so behandelt wie ein Fluch nun einmal behandelt werden sollte." Bei diesen Worten warf er einen bedeutungsvollen Blick auf Yuuji. Warum sieht der mich so an? Ich bin kein Halbfluch (was immer das auch sein soll)!, dachte Yuuji und funkelte zurück.
Der Kaiser unterdessen gab sich unbeeindruckt. „Oh, bitte Naobito", meinte er nur, „Es geht hier um eine Zeugenaussage nicht um eine Gleichbehandlungskampagne. Dieser Fluch ist nur hier damit die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Wenn seine Befragung abgeschlossen ist, dann bin ich der Erste, der bereit ist ihn zu exorzieren. Und vielleicht auch einer der wenigen, der dazu in der Lage sein wird. Es handelt sich um einen Spezial-Rang-Fluch."
„Dann ist es riskant ihn herauszulassen", mischte sich ein anderer alter Mann ein, der viel älter war als dieser Naobito-Kerl, und im Gegensatz zu diesem glatzköpfig und nicht muskulös war, eine runzelige buckelige in sich zusammengesunkene Gestalt, die aussah als wäre sie eher 200 als 100 Jahre alt, die einen langen Bart trug, und sich beim Aufstehen auf einen Stock stützen musste, „Er könnte uns etwas antun."
„Haben Sie etwa Angst, Direktor Gakuganji?", spottete der Kaiser, „Keine Sorge, ich beschütze Sie. Alle hier, wenn es sein muss. Ich werde nicht zulassen, dass dieser Fluch irgendjemandem etwas antut. Darauf habt ihr mein Wort. … Oder denkt ihr wirklich, dass ein einzelner Fluch, Spezial-Rang hin oder her, stärker ist als ein ganzer Raum voller Jujujisten und euer Kaiser?! Ist das etwa der wahre Grund warum der arme Itadori Yuuji hier vor Gericht steht? Weil ihr alle so viel Angst vor Sukuna habt, dass ihr ihn lieber teilweise anstatt ganz loswerden wollt?!"
Ein Raunen ging durch die Geschworenen. Gojo war offenbar nicht gerade beliebt bei diesen Leuten, was nach diesen Worten ja wohl auch kein Wunder war.
„Ich habe vor nichts und niemanden Angst", meinte der runzelige Kerl, „Wenn ihr riskieren wollt Blut in diesem Gerichtssaal fließen zu lassen…."
„Dann wird es entsprechende Konsequenzen geben", mischte sich Higuruma an, „Meine Sphäre erlaubt keine nicht-sanktionierte Gewalt gegen einander. Wer das versucht, der wird schnell eines Besseren belehrt."
Der runzelige Mann und einige andere murmelten unverständliches nicht sehr höflich klingendes Zeug, doch schließlich verkündete der Naobito-Kerl: „Wir werden den neuen Zeugen erlauben. Ich möchte wissen was er zu sagen hat."
Gojo nickte zufrieden und öffnete dann seine Box. Herauskam ein Fluch, doch nicht der, den Yuuji erwartet hätte.
Die Gestalt die auftauchte, hätte niemand für einen Menschen halten können, es handelte sich also eindeutig nicht um Mahito; nein, dieser Kerl war rundlich, weiß aber bekleidet, doch auf seinem vor allem aus einem Glubschauge bestehenden Kopf thronte ein Miniatur-Vulkan. Und er wirkte gar nicht glücklich hier zu sein.
„Wo bin ich? Was soll das? Du Monster, ich sollte dich….!", flegelte der Fluch los, kaum, dass er sich materialisiert hatte.
„Jogo, benimm dich", fiel ihm Gojo ins Wort, „Du befindest dich vor Gericht."
„Wie bitte?" Diese Aussage schien den Fluch für einige Momente aus dem Konzept zu bringen. Er blickte sich im Gerichtssaal um und schien eine Spur weißer zu werden, als er feststelle wie viele Jujujisten sich hier in diesem Raum mit ihm befanden. „Seit wann stellt ihr uns vor Gericht, bevor ihr uns umbringt?", wollte er dann trotzig wissen.
„Sei nicht absurd. Keiner hier stellt dich vor Gericht", meinte Gojo, „Du bist als Zeuge hier."
Jogos eines Auge wirkte voll von Unglauben, als er das hörte. „Und ich soll derjenige sein, der absurd ist?", wunderte er sich, „Ich soll eine Zeugenaussage vor einem Jujujisten-Gericht leisten. So als wäre ich ein Gleichgestellter?!"
Gojo nickte. „Oh ja, genau so", betonte Gojo, „Deine Aussage wird genauso behandelt werden wie die von allen anderen, die vor diesem Gericht sprechen."
Jogo schien über diese Idee nachzudenken. „Ihr würdet nicht automatisch davon ausgehen, dass ich lüge?", wunderte er sich.
„Oh, nein, denn wer hier vor diesem Gericht lügt, den ereilen die Konsequenzen", belehrte ihn Gojo, „Das hier ist eine Sphäre kein echter Gerichtssaal, und Missachtung des Gerichts wird von Shikigamis bestraft." Er deutete auf Higuruma. „Dieser Mann sorgt dafür, dass sich alle an die Regeln halten. Ohne Ausnahme."
Jogo glotzte Higuruma an. Dann sah er wieder zu Gojo. Und dann aus irgendwelchen Gründen blickte er zu Yuuji und sah diesen direkt an. „Also gut", meinte er schließlich, „Ich werde es tun. Ich werde eine Zeugenaussage machen."
„Warum solltest du das tun wollen?!", mischte sich Mei-Mei an dieser Stelle von ihrem Platz aus ein. Anders als die alten Männer machte sie sich nicht die Mühe aufzustehen, sie hatte die Beine übereinander geschlagen und blickte auf Jogo hinunter.
„Um etwas zu beweisen", lautete seine schlichte Antwort, „Um euch zu beweisen, dass ihr und euresgleichen nicht besser sind als ich und meinesgleichen. Dass wir genauso Seelen haben wie ihr und es deswegen verdient haben genauso behandelt zu werden wie ihr."
Ein Fluch will Gleichberechtigung? Na viel Glück, nicht einmal alle Menschen werden von den Jujujisten gleich behandelt, ansonsten wäre ich nicht dieser Lage hier, dachte Yuuji.
„Nun gut, betreten Sie den Zeugenstand, Jogo-san", meinte Higuruma.
Einige lachten als Reaktion auf die Ehrenbezeichnung gegenüber einem Fluch. Doch Jogo ließ sich davon nicht einschüchtern und nahm so würdevoll wie das für ein einäugiges Wesen mit Vulkan auf dem Kopf nur möglich war seinen Platz im Zeugenstand ein.
„Sagt Ihnen der Name Mahito etwas, Jogo-san?", eröffnete Higuruma die Fragerunde.
Jogo gab ein zustimmendes Geräusch von sich. „Mahito war mein Freund. Er war ein Fluch, so wie ich; ein ganz besonderer Fluch, er hat mit mir und Hanami und Dagon zusammengearbeitet", erklärte er, „Aber Mahito ist jetzt tot. Der da hat ihn getötet." Jogo zeigte bei diesen Worte auf Gojo.
Yuuji konnte nicht anders, er warf dem Kaiser einen vorwurfsvollen Blick zu. Der zuckte entschuldigend die Schultern. „Es war notwendig", meinte er nur salopp.
„Aber es war Mord!", betonte Jogo, „Mahito hatte eine Seele, genau wie ihr, genau wie ich und Hanami und Dagon. Wir sind wiedergeborene Flüche, die…."
„Das interessiert keinen!", warf jemand aus der Jury ein.
Higuruma räusperte sich. „Wir sollten beim Thema bleiben", meinte er, „Sie haben gesagt, Sie hätten mit Mahito und den beiden anderen zusammengearbeitet. Mit welchem Ziel?"
„Wir wollten erreichen, dass wir nicht mehr weiterhin als Unterwesen angesehen werden", sagte Jogo, „Früher haben die Flüche die Erde beherrscht und die Menschen waren Unterwesen. Wir wollten das alte Gleichgewicht wieder herstellen. Oder zumindest dafür sorgen, dass wir nicht mehr am unteren Ende der Rangordnung stehen müssen. Wir wussten aber, dass die Jujujisten das niemals zulassen würden, daher haben wir nach Wegen gesucht diese abzulenken und zu beschäftigen. Unser Ziel war es Sukuna zurückzubringen um das zu erreichen." Er glotzte wieder Yuuji an. „Entweder sollte er alle besiegen und wieder herrschen, oder er sollte die Ablenkung bieten, die wir brauchten."
Na toll, ich glaube nicht, dass mir diese Aussage so helfen wird, wie Gojo-san gedacht hat.
„Sie geben also zu, dass Sie mit Sukunas Gefäß zusammengearbeitet haben?", hakte Higuruma nach.
„Nein, nein, wir haben nicht mit dem Jungen zusammengearbeitet", sagte Jogo, „Wir wollten Sukuna helfen die Kontrolle über sein Gefäß zu gewinnen, damit uns der Junge nicht mehr im Weg ist. Mahito hatte einen Plan dazu."
„Und wie sah dieser Plan aus?"
Jogo blickte sich im Gerichtssaal um. „Wenn ich mich nicht irre, dann genau so: Er wollte dem Jungen durch die Jujujisten in Bedrängnis bringen, damit dieser zulässt, dass Sukuna die Kontrolle übernimmt", erklärte er ruhig, „Und wie es scheint wart ihr nur zu bereit ihm in die Falle zu gehen."
Betretenes Schweigen beherrschte den Gerichtssaal. Und genau deswegen würde ich dir nie die Kontrolle überlassen, teilte Yuuji Sukuna mit.
Sukuna antwortete ihm auffälliger Weise nicht. Vielleicht schmollte er, weil andere Flüche ihn hatten benutzen wollen.
„Natürlich", fügte Jogo hinzu, „Müsste Sukuna zu diesem Zweck stärker werden. Und dabei müsste man ihm helfen…." Und dann schien er etwas aus seiner Tasche zu ziehen und öffnete es. Es war zusammengelegter Werkzeuggürtel, der nun geöffnet wurde, und statt Werkzeugen steckten in diesem abgetrennte Finger. Und zwar nicht irgendwelche Finger. Es waren Sukunas Finger, das spürte Yuuji ganz genau.
Und dann brach auf einmal die Hölle los.
A/N: Ah, Jogo. Ich liebe ihn und es hat mir viel Spaß gemacht ihn zu schreiben.
Dafür ist Mahito schon wieder Vergangenheit, aber sein Plan scheint Früchte zu tragen. Oder nicht?
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