Info: Mir ist aufgefallen, dass ich in den Kapiteln ein paar Plotholes gebildet habe und deswegen habe ich Minas POV Kapitel umgeschrieben und Cells Kapitel ist schon komplett überarbeitet. Sorry about that, ich habe den Überblick etwas verloren und ein zwei Dinge verdreht und dadurch habe ich etwas die Plotline verloren:D Ausserdem habe ich mich dagegen entschieden, dass Mina die Gruppe Z so früh trifft...

Viel Spaß beim lesen.

PS: Du kannst ab den XXXXXXXXXXXXXX anfangen zu lesen, da das Kapitel bis dahin identisch geblieben ist:)

Kapitel 5.3 "Hoffnungslos"

Tag 4

Mina hatte das Gefühl, sie würde endlos das Archipel abfliegen, nur um diese eine kleine Insel zufinden. Noch immer war sie hin und her gerissen, ob es eine gute Idee war den Herrn der Schildkröten aufzusuchen, könnte Mori schließlich dort sein. Es half nichts. Entweder sie stellte Mori zur Rede, oder Mina musste bis zum Rest ihres Lebens davonlaufen. Das wollte sie auch nicht.

Ihre Methode von Insel zu Insel zufliegen erwies sich als erfolgreich. Kein Häuschen in sicht, sie konnte gehen. Erleichtert aber auch ein wenig frustiert, landete sie auf der letzten Insel und sackte tief in den Sitz ein. Tief atmete sie aus, denn eins war klar; der Herr der Schildkröten war hier nicht zu finden. Sie konnte Mori aus dem Weg gehen. Dafür war sie dankbar. Gerne hätte sie ihn gefunden, aber zu doof, dass der Mann sie anscheinend angeflunkert hatte. Bei dem Gedanken zuckte sie mit den Schultern. Ein Haus ganz alleine irgendwo auf einer kleinen einsamen Insel. So ein Quatsch! Redete sie sich ein und verdrehte die Augen.

Sie sah auf die Energieskala und der Flieger hatte noch gut 45% Akkuleistung vorhanden.

Und wohin nun?

Sie wurde wieder weinerlich. Es erschien ihr alles so aussichtslos und leer. Sollte sie mal mit ihren Eltern reden? Wie es ihrer Familie wohl ging? Vielleicht sollte sie sie besuchen... Ach, die waren bestimmt irgendwo versteckt. Mina hatte sowieso keine Ahnung wo die alle waren. Wie viele Geschwister sie jetzt wohl hatte? War sie schon Tante? Es fühlte sich schlecht an das schwarze Schaf der Familie zu sein. Apropos schwarzes Schaf, wie ging es Cell eigentlich? Mina entspannte sich, dachte sie nur an seine Stimme. Was würde er in ihrer Situation tuen? Sie konnte es sich nicht vorstellen, so viel Macht zu besitzen. Nichts, aber auch gar nichts war in irgendeiner Art und Weise bedrohlich oder auch nur ansatzweise ein Problem, hatte man so viel Macht wie er... Cell war toll. Sie musste lächeln. Mina versuchte den Drang mit ihm zureden zu unterbinden. Mit ihr reden wollte er nicht, dass wusste sie. Der Kuh, die man schlachtet, gab man ja auch keinen Namen... Gelangweilt starrte sie aus dem Flieger. Schönes Wetter. Wie immer. Naja, sie befand sich ja auch dicht am Äquator. Genauso wie Mangold. Kein Wunder also, dass das Wetter immer hervorragend war. Wohin jetzt? Vielleicht sollte sie doch weiter nach dem Herrn der Schildkröten suchen. Aber wenn er nicht hier war, dann könnte er überall auf der Welt sein. Es war also unmöglich ihn zu finden. Wer könnte den noch wissen, wo er sich aufhalten würde? Cell bestimmt, kannte er wahrscheinlich den ein oder anderen starken Kämpfer. "Oh!", Mina setzte sich schnell auf. Es kam ihr erst jetzt in den Sinn, dass Cell den Herrn der Schildkröten getötet haben könnte. Mina legte die Hände ihn ihren Schoß. Dann war alles heute vergeblich. So ein Mist. Oder auch nicht. Sie wusste es nicht. Aber der einzige der es wusste war Cell. Ohje. Mina kribbelte es überall, nur daran zu denken, ihn wiederzusehen. Sollte sie? Sie biss sich auf die Unterlippe. Keine gute Idee! Aber was hatte sie zu verlieren? Garnichts. Ja, sie sollte... Sie schaute auf den Akkustand... erstmal aufladen. Neu gewonnene Motivation pumpte Energie durch ihren Körper. "Das ist eine super Idee! Also ersteinmal werde ich mir eine Steckdose suchen um meinen Flieger aufzuladen und dann fliege ich zu Cell!", quasselte sie enthusiastisch vor sich hin. Sie startete das Flugzeug und nahm den Atlas zur Hand. Während sie in Richtung Festland flog durchsuchte sie den Atlas nach dem nahegelegendsten Dorf. Beides gleichzeitig funktionierte nicht so gut und das Flugzeug schwankte von einer Seite zur anderen. Die Küste war nicht weit weg aber was Mina noch interessanter fand, war eine kleine Insel nördlich von ihr. Vielleicht war der Herr der Schildkröten dort? Der Mann vom großen Turnier, sagte ihr, er würde sich auf dem Archipel aufhalten, diese Insel jedoch befand sich ganz weit weg davon, fast schon näher am Festland...

XXXXXXXXXX

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

XXXXXXXXXX

Ein anderes Detail stach Mina ins Auge. Das Archipel war auf der Karte im Atlas größer. Da sie sich nicht sicher war und an ihrer Wahrnehmung zweifelte, kehrte sie um und überblickte das Gebiet. Durch das drehen der Karte sah sie nun, dass ein paar Inseln fehlten. "Wie kann das sein?", murmelte Mina und starrte abwechselnd die Karte an und dann wieder das Archipel vor sich. Laut dem Atlas sollten ein paar der fehlenden Inseln bewohnt sein... Die armen Menschen! War das etwa...

...Cell gewesen?

Mina lief der Schreck eiskalt den Rücken runter.
Doch... sie erinnerte sich, dass Cell Inseln zerstört hatte.

Es zu hören hatte nicht die Tragweite wie es zu sehen.

Mina stand der Mund offen. Wie besessen starrte sie auf das Meer. Das war ER? Wie stark war er? Mina schüttelte ihren Kopf um Cell aus ihren Gedanken zu vertreiben, bereute es jedoch durch intensive Kopfschmerzen sofort.
"Argh, nein!", stöhnte sie vor schmerzen und packte sich an den Kopf:"Er hat gesagt, wenn ich hin gehe werde ich getötet.", ermahnte sie sich selbst wie ein trotziges Kind und drehte mit dem Flieger wieder um. Abermals fokusierte sie sich darauf eine Möglichkeit zu finden, ihren Flieger aufzuladen. Die kleine unscheinbare Insel verschwand aus ihren Gedanken während sie im Atlas nach einem geeigneten Dorf suchte.

Nach kurzer Zeit erreichte sie das Festland. Endloser Mischwald erstreckte sich bis zum Horizont und versteckte jedes Dorf unter seinen Baumkronen. Sie wollte das Tempo erhöhen als sie plötzlich ein gelbes Flugzeug sah. Verängstigt landete sie umgehend wo es ihr möglich war und hoffte, sie wurde nicht entdeckt. Auch wenn das Flugzeug nicht in ihre Richtung flog, hielt Mina die Luft an und sah aus ihrem Flugzeug in den Himmel hinauf. Ihr Herz pochte schnell und ihre Kopfschmerzen raubten ihr die letzten Nerven. Hatte man sie gesehen? Würde man sie verfolgen?

Sie wusste nicht, wie lange sie den Himmel beobachtet hatte, denn ihr Nacken schmerzte. Nichts war geschehen und Mina war dankbar dafür. Übermüdet entschied sie die Umgebung zu erkunden und langsam sah sie sich von ihrem Flugzeug aus um. Der Wald sah friedlich aus. Zwar war sie etwas gen Norden geflogen doch trotzdem war das Wetter immer noch angenehm warm. Eine Wolke verdunkelte mit ihrem Schatten den Wald und Mina entschloss sich ihr Flugzeug einzupacken und stattdessen in ihrem neuen Kapsel-Haus eine Pause einzulegen. Mit Anstrengung öffnete sie die Luke, warf ihre Tasche auf den Boden und stolperte aus dem Flieger hinaus. Unsanft landete sie auf ihrem Bauch und fing ihren Kopf gerade noch mit den Händen ab. Ihre Kopfschmerzen waren kaum zu ertragen. Müde drehte sie sich auf den Rücken um einer Wolke hinterher zustarren. "Was mache ich nur?", fragte sie sich selbst. Der Wind drückte ihr eine Haarsträhne ins Gesicht und sie wischte sie sich mit ihren Händen weg. Erschöpft richtete sie sich auf um den Flieger in eine Kapsel zu verwandeln. Sie hockte sich hin um aus ihrer Tasche das Kapsel-Etui zu nehmen und stoppte erschöpft. Sie atmete tief durch und drehte ungewollt ihren Kopf zur Seite. Ein Auge fiel ihr zu und Mina konnte nicht mehr gegen das Bedürfnis ankämpfen. Wie in Zeitlupe fiel sie auf den Rücken und schlief sofort ein.

_

Sie bemerkte, dass ihr Fuß bewegt wurde und die Angst vor der unbekannten Gefahr ließ sie mit einem schrillen Schrei zusammen zucken. Ein Waschbär rannte ängstlich in ein Gebüsch und zitternd atmete Mina kräftig ein und aus. Nachdem sie sich orientiert hatte, stand sie auf und kramte aus ihrer Tasche das Kaspel-Etui und nahm die Haus-Kapsel heraus. Anhand der Markierung konnte sie abschätzen, dass das Gelände groß genug war um das Haus zu platzieren und sie warf die Kapsel.

Boom.

Ein kleines Iglu stand nun vor ihr und aufgeregt wollte sie zur Tür gehen, trat jedoch auf ihre Flugzeug-Kapsel. Sie bückte sich und stopfte sie achtlos in ihre Hosentasche. Überglücklich ging Mina nun zu ihrem neuen Zuhause und öffnete langsam die Tür. Ein Wohnzimmer mit Sofa und Fernseher war das erste, was sie von der Inneneinrichtung sah. Mina schloß mit zittrigen Händen die Tür hinter sich und zog sich die Schuhe aus. Ihre Tasche legte sie neben die Schuhe und ging auf das Sofa zu. Es kam ihr vor wie in einem Traum. Langsam setzte sie sich hin und begutachtete ihre neuen Besitztümer. Zufrieden betrachtete sie den Vorhang am Fenster. Es dämmerte schon etwas und Mina freute sich schon auf ihr neues Schlafzimmer. Neugierig stand sie auf und erkundete ihr kleines neues Häuschen.

_

Das warme Wasser roch gut mit dem Badezusatz. Mina lag in ihrer Badewanne und schlug vergnügt mit ihrer Hand auf die Wasseroberfläche. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass das ihr neues Zuhause war.

_

Den weißen Bademantel hängte sie an einem Kleiderbügel an die Tür und schaute sehnsüchtig ihr neues Bett an. Groß und wuchtig stand es vor ihr und sie konnte es kaum abwarten endlich erholsamen Schlaf zu bekommen. Nackt stand sie davor und tastete mit ihrer Hand erfürchtig über die Bettwäsche. "So weich", murmelte sie und legte sich auf das Bett. Sie zupfte etwas am Kopfkissen und legte sich hin. Das weiße Kissen duftete nach Blumen und Mina atmete den Geruch ein, schloß dabei die Augen und wie in Trance, schlief sie ein.

_

Orientierungslos wachte sie auf und tastete in der Dunkelheit nach einem Lichtschalter. Sie erfühlte mit ihrer Hand, dass neben sich ein Nachttischen stand und suchte nach einer Lampe. Als sie sie fand und anschaltete, wurde sie unangenehm von dem grellen Licht geblendet und es schmerzte ihren Augen. Erschöpft stand sie auf und suchte nach Kleidung.
Der Schrank neben dem Bett könnte ihr helfen und sie torkelte dort hin. Mina öffnete den Schrank und musste feststellen, dass es keine Kleidung gab. Sie erinnerte sich an die Kleidung die sie von Mangold mitgenommen hatte und nahm den weißen Bademantel um sich etwas zu bekleiden.

_

"Gottseidank", sagte Mina erleichtert. Sie konnte also ihre Wäsche waschen, hatte sie soeben in einer kleinen Besenkammer eine Waschmaschine gefunden. Am nächsten Tag würde sie die Kleidung erstmal sortieren müssen.

_

Sie riss eine Tüte Nüsse auf und kippte den Inhalt in eine Schale. Das würde leider das einzige sein, was sie in ihrem Haus essen könne, gab es keine Konserven. Die Küche hatte alles, nur keine Nahrungsmittel. Enttäuscht nahm Mina ihr Glas Wasser und ihre Schüssel und setzte sich auf ihr Sofa. Ermüdet sah sie ihr Festmahl an. Alles nur wegen Mori.
Langsam liefen ihr Tränen über ihr Gesicht und Mina rutschte langsam vom Sofa. Ihre Brust schmerzte und das elendige Gefühl der Einsamkeit und des Verlassenseins überdeckten all ihre körperlichen Schmerzen. Warum hatte Mori ihr das angetan? Mina dachte zurück wie Mori sie angebettelt hatte sie nach Hause zu fahren. Wie dumm Mina gewesen war. In ihrem Kopf sah sie sich entsetzt ihrem Auto hinterherlaufen. Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein!? Mina raufte sich die Haare, quickte auf, da sie nicht an ihre Wunde gedacht hatte und hielt sich mit ihrer Hand den schmerzenden Kopf. Alles Moris Schuld! Mit schmerzverzerrtem Gesicht bildete sich etwas neues. Etwas, dass sie eigentlich aus ihrem Leben verbannt hatte.

Sie wollte Rache.

Der Flugzeughangar... vielleicht wohnte Mori ja dort? Mina stellte sich vor, wie sie mit einem Baseballschläger alles zertrümmerte was Mori gehörte. Alleine der Gedanke befriedigte sie so sehr, dass Mina sich vornahm, genau das am nächsten Tag in die Tat umzusetzen. Mina setzte sich zufrieden wieder aufs Sofa und steckte sich eine Nuss in den Mund. Zweifel kamen auf... und was wenn sie da war? Egal.

"Ich lasse dich nur am Leben, damit du zu meinem Turnier kommst und Zeuge meines Sieges wirst! Und dass es keinen Ausweg für dich gibt!"

Mina vermisste Cell und sie wusste nichtmal warum. Vielleicht sollte sie ihn morgen auch besuchen gehen? Verzweifelt knabberte sie an einer Nuss. Nein... oder... "Was denn nun!?", rief sie und schnaufte.

Zuerst zu Mori und dann zu Cell.

Mina stand auf und sah auf den Fernseher. Was sie wohl ausstrahlen würden? Würde sie Cell sehen?

Genervt ließ sie sich wieder auf das Sofa fallen. Die Nacht war spät. Morgen sollte sie nocheinmal darüber nachdenken... und sie musste noch ihr Flugzeug aufladen. Sollte sie morgen wieder weite Strecken fliegen wollen, brauchte sie mindestens 90% Akku.

Und wo bekam sie jetzt einen Baseballschläger her?