Kapitel 7 "Anstand"

Tag 5

Die Wüste erstreckte sich bis zum Horizont und Mina hoffte, dass der Dragonball nicht im Sand begraben war... sie wollte sich ihre Hände nicht schmutzig machen.
Langsam flog Cell näher an den vom Radar angezeigten Standort heran und blieb in der Luft schweben. Sie sah herunter und wollte schon etwas gesagt haben, da blitzte plötzlich etwas auf und der Sand bewegte sich kreisförmig von ihnen weg. "Wow!", flüsterte sie ehrfurchtig. Mina musste sich an Cells Fähigkeiten langsam mal gewöhnen... Cell schwebte Richtung Boden und auch Mina erkannte nun die orangene Kugel im Sand liegen. Mina dachte, dass Cell landen und sie absetzen würde, jedoch hob er den Dragonball mit seinen telekinetischen Kräften hoch und die Kugel schwebte auf Mina zu. Sie nahm schnell die Kiste aus der Tasche und öffnete diese, damit die Kugel einen Platz beanspruchen konnte. Die Dragonballs waren wunderschön und Mina konnte sich nicht vorstellen wie viel Wert sie haben würden, wären sie in der Allgemeinheit bekannt. Sie schloss die Kiste und steckte sie zurück in ihre Tasche. Jetzt fehlten nurnoch drei und Mina nahm den Radar um den nächsten Standort zu bestimmen.

Die Hitze machte Mina zu schaffen und sie rieb sich ihre von der Trockenheit irritierten Augen. Sie vergrößerte mit einem Knopfdruck die Karte und der Radar zeigte ihr an, dass zwei Kugeln in südlicher Richtung direkt beieinander lagen und eine nördlich von ihnen. "Cell, guck mal!", und sie zeigte ihm den Radar. "Hier sind zwei Dragonballs direkt beieinander und der hier ist oben im Norden. Welche zuerst?", fragte sie und Cell antwortete:"Die beiden Dragonballs sind wahrscheinlich von jemandem gesammelt worden. Lass uns den im Norden holen und ich kümmer mich später um die beiden anderen." "Ja, macht Sinn", sagte Mina, presste ihren Kopf gegen seinen Körper und umschlung seine Schulter mit einem Arm. Wie erwartet flog Cell sehr zügig und sie konnte ihren Arm, mit der sie ihm den Dragonradar zeigte, nicht länger halten; der Wind presste ihn gegen seinen Körper. Wieder zischte der heiße Wüstenwind an ihrem Gesicht vorbei und sie musste ihre Augen schließen, damit sie nicht noch mehr gereizt wurden.

Der Wind kühlte sich ab und sie wusste, auch diesmal würden sie wieder sehr schnell den Dragonball finden. Mit einem Auge halb geöffnet versuchte sie zu überprüfen, ob sie sich noch in die richtige Richtung bewegten, jedoch hatte Cell sich bisher nicht geirrt; er hatte augenscheinlich einen guten Orientierungsinn, da sie sich bisher nicht verirrt hatten. Mina konnte einfach nicht glauben, wie einfach die Suche nach den Dragonballs war. Aber das lag wahrscheinlich an Cell... sie sah zu ihm auf. Cells Gesichtsausdruck sagte nicht viel über seine Gefühle aus. Er sah ernst aus. Anscheinend konzentrierte er sich auf die Suche und Mina fragte sich, was er sich wünschen würde. Hatte er sich schon etwas überlegt? Zu gerne würde sie fragen und ihn in eine Unterhaltung ziehen, aber sie wollte den Frieden nicht gefährden, den sie gerade hatten. Sie wollte nicht nerven, denn ihr Exfreund hatte ihr häufiger gesagt, dass sie wie ein nerviger Wasserfall einfach alles daherplapperte, was ihr gerade in den Sinn kam und sie wollte Cell nicht vergraulen. "Dafür, dass du dich mit mir unterhalten wolltest, bist du jetzt aber sehr still.", sagte Cell belustig.

Oh.

Oje.

'Waruuuuum!?', jammerte Mina innerlich, fühlte sie sich ertappt. "Also...", versuchte sie sich zu erklären:"Ich bin manchmal nicht in der Lage, mich kurzzufassen und sage einfach viel zu viel und manche Menschen nervt das, und deswegen versuche ich nicht so viel zu erzählen obwohl ich mich schon gerne Unterhalten würde, weil ich es sehr interessant finde was du so weißt und auch über Son Goku und über die vergangenen Turniere und auch über die Dragonballs und-" Mina sah zu Cell hoch und er schaute sie erschlagen an "Ok, ok",beschwichtigte Cell sie, als wolle er sagen 'langsam, langsam' und fragte:"Was würdest du dir von den Dragonballs wünschen?", Mina ärgerte sich, da sie genau das getan hatte, was sie nicht wollte; wie ein Wasserfall geredet aber sie konnte nicht anders! Es war so schön bei ihm zu sein! "Na, was ist denn jetzt?", erinnerte er sie an seine Frage. "Ja, ähhhh, also, jaaa, ich...", ihr war es sehr peinlich. "Also im Grunde genommen, Cell, wenn du- nein, wäre die, ähm, die Situation eine andere, dann würde ich mir Geld wünschen, aber im Grunde genommen weiß ich garnicht was es für einen Rahmen gibt. Vielleicht sind meine Wünsche garnicht möglich, das müsste ich testen.", stammelte sie vor sich hin. "Und du?", fragte Mina zurück. "Ich weiß es nicht genau. Ich überlege schon die ganze Zeit, aber es wird wahrscheinlich so sein, wie du gesagt hast, dass meine Wünsche zu mächtig sind. Bisher waren jedoch Wünsche von dennen ich weiß möglich." 'Wow. Was Cell alles wusste...', dachte Mina und wollte mehr wissen:"Was gab es denn für Wünsche und weißt du auch wer sich etwas gewünscht hat?", fragte sie und rieb sich die trockenen Augen. Cell grinste fies und sagte nur, dass er es ihr ein andermal erzählen würde. Wie gemein!, dachte sich Mina, hätte sie es gerne erfahren, denn sie war sich sicher, dass er es ihr auch 'ein andermal' nicht erzählen würde... Er behielt anscheinend gerne Dinge für sich. "Hast du schonmal gegen Son Goku gekämpft?", fragte Mina ihn stattdessen und wieder schien ihm die Frage zu gefallen. "Noch nicht, aber er wird zu meinem Turnier kommen, da bin ich mir sicher.", sagte er boshaft blickend. Mina fragte sich wie kräftig die beiden wohl waren.

Der kühle Nordwind ließ Minas Beine zittern und sie presste sich noch mehr an Cells Brust. Leider war er weder warm noch kalt. Seine Haut schien ihn gut zu isolieren und sie fragte ihn zittrig ob ihm nicht kalt wäre und ihre Zähne klapperten dabei. "Nein. Wir sind jetzt da.", und Cell blieb auch wieder in der Luft stehen. Der Wind fegte Schnee über den Boden und die Nadelbäume waren zu geschneit. Der Atem wurde bei der kalten Luft sichtbar und Mina ertrug den plötzlichen Temperaturumschwung nicht und fühlte sich kränklich. "Hier muss er irgendwo sein...", murmelte er mehr zu sich selbst. Es erschien ihr, als wäre Cell nicht ganz froh sie dabei zu haben... aber anscheinend brauchte er Mina für etwas bestimmtes... Sie sah sich um, konnte aber bei dem Schnee nichts erkennen. Plötzlich wurde Mina Ruckartig von Cell weggezerrt. "Was ist lo-", "Pscht", befahl er ihr und er versteckte sich hinter einem Felsen. "Wir bekommen Besuch.", sagte er entspannt. Wenn ihn doch der Besuch kalt ließ, warum versteckten sie sich dann?, fragte sich Mina und schaute umher. Sie sah niemanden und fragte sich wen oder was Cell meinte. "Wir gehen besser", sagte er und schwebte langsamer als bisher mit ihr davon.

Was war das denn jetzt?

"Warum verdrücken wir uns jetzt?", fragte sie ihn anscheinend etwas zu pampig, denn er sah sie verwundert an:"Ich möchte nicht, dass meine Feinde dich sehen." und flog wieder Richtung Süden. "Oh, ok. Aber was machen wir jetzt? Das heißt, du überlässt deinen Feinden den einen Dragonball um sie dann alle drei nachher alleine zu holen?", fragte sie ihn und sah ihn fragend an. "Richtig.", sagte er und erhöhte die Fluggeschwindigkeit, sodass Mina wieder gegen ihn gepresst wurde. Sie fragte sich wohin er fliegen würde, als sie plötzlich merkte, wie nah sie ihm schon die ganze Zeit war. Wärme breitete sich in ihrem Körper aus und ihr Bein zuckte einmal heftig unkontrolliert. "Na, unbequem?", lachte er:"Keine Sorge, zuhause kannst du dich entspannen!" und er erhöhte die Geschwindigkeit so sehr, dass ihr der Atem aus blieb. Mit zugekniffenen Augen und einem Arm um seine Schulter geschlungen, konnte sie nicht einmal mehr verhindern, dass ihr schwindelig wurde. Das Rauschen der an ihr vorbeiströmenden Luft war so stark, dass sie nichts anderes mehr hören konnte.
Benebelt versuchte sie sich zusammen zureißen, aber es geling ihr nicht. Plötzlich warme Luft weckte ihren Überlebenssinn und sie schnappte gierig nach Luft. Cell sprach zu ihr, sie konnte ihn jedoch nicht verstehen und umklammerte seinen Hals, damit sie nicht runterfiel. Er zog an ihr, doch sie kämpfte damit er sie nicht runterwerfen konnte. Sein genuschel konnte sie nicht verstehen und sie schlug mit ihrer Hand mit der sie die Tasche fest hielt nach ihm. Er ergriff ihre Hand und riss Mina von ihm weg. Sie kreischte vor Angst und jetzt war es so weit, er ließ sie fallen! Sie spührte wie er sie von sich weg hob und

Boden.

Ihre Füße berührten Boden.

Sie stand wie erfroren vor ihm und starrte ihn mehr überrascht als verängstigt an. Seine Hände umklammerten immernoch ihre Handgelenke und er starrte sie genauso verwirrt an. Laut bließ der Wind durch Bäume und ließ die Blätter rascheln. Ein Fenster in der Ferne schlug vom Wind zu und Vögel flatterten vom lauten gepolter davon.
Mit offenem Mund stand sie vor ihm und endlich erkannte sie die Situation...

Ohje.
Sie sah sich um und erkannte ihre Wohnung.
Ohje.

Er hatte sie nach Hause gebracht!
Peinlich berührt zog sie langsam ihre Hände aus seinem nun gelockertem Griff und sah beschähmt zu Boden.
"Ähm...ähhh", stotterte sie:"Also, ja, ich ähh... " Zaghaft versuchte sie zu ihm aufzuschauen, traute sich jedoch nicht ihm in die Augen zu sehen. Sie faste sich panisch ins Gesicht und überlegte angestrengt was sie sagen sollte. Er sagte auch einfach nichts! Langsam sah sie zu ihm hoch und konnte seinen Gesichtsausdruck nicht lesen. Er trug seine übliche ausdruckslose Maske und sah ihr in die Augen. Ohne darüber nachgedacht zuhaben, bedankte sie sich für das Abenteuer und verbeugte sich tief vor ihm. Noch immer sagte er nichts. Sie sah ihm wieder in die Augen und er drehte sich von ihr weg und sah sich um. Sie folgte seinem Blick nicht und starrte zu Boden. Hoffnungsvoll musste sie etwas versuchen... "Cell, ähm... möchtest du vielleicht mit reinkommen auf ein Wasser?", fragte sie ihn und sie dachte, dass er ganz bestimmt nein sagen würde... aber er sagte garnichts.
Bedrückt folgte sie nun seinem Blick und interessiert sah sie ihm zu, wie er ihre Nachbarschaft inspizierte. Cell ging umher und sah sich den Boden an, aber es schien Mina auch, als würde er durch Wände hindurch sehen. Was macht er denn da?, fragte sie sich und plötzlich erinnerte sie sich an den Überfall von den Männern vom Herrn der Kraniche. "Komm her." Befahl er ihr und artig ging sie zu ihm herüber. "Ja?", fragte sie und sah zu ihm auf. "In deiner Wohnung ist eine Person." Ihr Magen krampfte und ein Schauer jagte ihr über den Rücken. "Ohje, und jetzt?", fragte sie ihn hilflos und sah traurig zu ihrer Wohnung. Sie erinnerte sich. Das war der Mann, welcher zurückblieb um sie zu töten. "Cell, dieser Mann... er will mich töten.", sagte sie so unaufgeregt wie möglich und kauerte sich etwas an ihn heran. Bei ihm fühlte sie sich wohl. Cell schien ihre Nähe kalt zulassen und er überlegte anscheinend vor sich hin. Sollte sie fragen, ob er ihr half? Sie sah wieder zu ihm auf. Noch immer konnte sie seine Gefühle nicht erkennen. "Bleib hier.", sagte er schroff und ging in ihre Wohnung. Ungeduldig sah Mina in alle Richtungen, in der Hoffnung nicht erwischt zu werden, bei dem, was passieren wird. Mina fragte sich ob Cell den Mann töten würde, hörte aber plötzlich einen Schuß. Sie zuckte zusammen und wusste nicht was sie tuen sollte. Ängstlich sah sie zum Eingang hin und ein übles Gefühl in ihrer Magengrube breitete sich aus, als Cell aus ihrer Wohnung schritt. Sein Gesicht hatte immernoch die monotone Maske auf und Minas Unterbewusstsein drängte zum davonlaufen, als sie ein paar Blutspritzer auf seiner Brust entdeckte. Hatte Cell etwa? Was war passiert? Mina war wie in Schockstarre und sah zu, wie Cell auf sie zu ging. Sie kauerte sich vor ihm zusammen und hielt sich die Arme vor die Brust. "Ist alles in Ordnung?", fragte sie ihn und er grinste sie nun boshaft an. "Dein Problem hat sich von selbst erledigt. Hahaha" Cells tiefes Lachen brachte Mina um den Verstand. Es war, als wäre ihr Körper taub und sie fühlte sich plötzlich wie seine Beute. "Alles ok?", fragte er sie grinsend, jedoch wollte Mina etwas sagen, aber es ging nicht, sie wollte wenigstens nicken, aber sie konnte nicht. "Steht das Angebot noch?", witzelte er frech und Mina wusste nicht was er meinte. "Ähm... wie bitte?", stotterte sie irritiert und Cell sah sie plötzlich ganz anders an. Er grinste, nein, er lächelte, aber es war so... es war so... warm? Minas Körper durchfuhr eine starke Hitzewelle, welche sich eher wie ein Stromschlag anfühlte. Ihr Augenlied began zu zucken und sie musste angesammelten Speichel runterschlucken. Plötzlich war sie wie Luft. Ihre Sinne erkannten ihre Umgebung. Sie hörte die Zikaden singen. Sie roch das von der Hitze austrocknende Gras und schmeckte den Staub in der Luft. Ein Blutstropfen auf Cells Brust kullerte langsam seinen Körper hinab und fiel zu Boden. Das Geräusch brannte sich in ihr Gedächtnis und hallte nach. Der Himmel verdunkelte sich, da eine Cumuluswolke die Sonne verdeckte und Mina frösteln ließ. "Na, was ist denn jetzt? Du wolltest mir Wasser anbieten.", erinnerte er sie noch immer lächelnd. Mina sah durch ihn hindurch. War der Mann tot? Lag er in Minas Wohnung?
Langsam ging sie um Cell herum zum Eingang. Sie spührte ihre Beine nicht, es war, als wäre sie von ihrem Körper getrennt. Sie sah jetzt erst das ganze Chaos. Vor sich lagen ihre Sachen aus ihrem Geldbeutel und ihre Tasche lag noch immer da, wo der Mann sie vor ein paar Tagen hingeworfen hatte. Jetzt erst sah sie die eingebrochene Tür. Sie ging hindurch in den Flur des Mehrfamilienhauses. Links durch den Flur sah sie auch ihre Haustüre halb zerfetzt an den Türschanieren hängen. Mina ging auf ihre Wohnung zu und blieb im Türrahmen stehen. Wollte sie das sehen? Sie hatte Angst, was auf sie zukam. Würde sie das Bild verkraften können? Langsam ging sie weiter. Ein kleiner Flur führte sie nach links in ihr Schlafzimmer, nach rechts in ihr Badezimmer und gerade aus in ihr Wohnzimmer mit Küche.
Sie blieb vor ihrem Wohnzimmer stehen und sah, dass er weder dort, noch in ihrer Küche lag, aber um sicher zu gehen, ging sie hinein. Ihre Wohnung war völlig zerstört worden. Man hatte jeden noch so kleinen Winkel durchsucht und Mina fühlte sich nackt. Als hätte man sie an einer Stelle berührt, die Tabu war. Umgeworfene Möbel, aufgeschlitztes Sofa. Sie drehte sich um und ging zu ihrem Schlafzimmer. Die Tür war angewinkelt und sie legte ihre Hand auf den Griff, jedoch hielt sie inne und versuchte zu horchen, in der Hoffnung, etwas zu hören. In der Hoffnung, dass der Mann doch nicht tot war. Sie stieß die Tür mit zittriger Hand auf und hielt dabei den Atem an. Lag er hier? Lag er HIER? Mina began zu weinen. Es war zu viel. Auch hier lag er nicht. Das heißt, er war im Bad. Oh Gott.
Langsam drehte sie sich um und sah wie Blut ganz langsam unter der Tür durchsickerte.

Oh Gott.

Oh Gott.

Sie ging darauf zu und der aufsteigende Geruch den sie einatmete, ließ sie Brechreiz erleiden. Sie versuchte dagegen anzukämpfen und hielt sich die Hand vor den Mund. Noch immer stand sie vor der Badezimmertür und starrte die sich ausbreitende Blutlache an. Oh Gott. Mina war wie betäubt und traute sich nicht die Tür zu öffnen. Plötzlich glit Cells Arm an ihr vorbei und schob die Tür auf. Der Mann lag mit dem Rücken zu ihr halb in der Dusche und stoßweise schoß Blut aus seinem Kopf. Mina fühlte sich schutzlos und klammerte sich plötzlich an Cells Arm. "Hahaha, warum so ängstlich? Freu dich doch! Er ist dir zuvorgekommen!", sagte Cell vergnügt, aber Mina verstand ihn nicht. Was? Wie? Zuvorgekommen? Sie hielt sich noch immer an seinem Arm fest und sah verängstigt zu ihm auf. Er sah lächelnd zu ihr hinunter. Wie schön seine Augen waren...
Mina sah wieder zu dem Mann hinüber und folgte der Blutspur. Die Blutlache weitete sich noch immer aus und es fehlten noch wenige Milimeter bis zu ihren Schuhen. Bevor sie realisierte, dass sie einen Schritt zurücktreten sollte, hatte das Blut ihren linken Schuh erreicht und Mina kreischte angeekelt auf und rannte hinaus, zog sich den Schuh aus und rannte verwirrt auf der Straße im Kreis, uneinig was sie machen sollte, uneinig, was sie machen konnte. Plötzlich wurde sie grob weggezogen und Mina erschrack sich sehr, denn sie sah sich selbst an.

Augen geweitet, Mund offen, Tränenverschmiert.

Event Horizon.

Wenn man nah genug vor einem Schwarzen Loch steht, sieht man sein eigenes Spiegelbild. Auch jetzt sah sie sich selbst, aber sie erkannte, dass sie sich in Cells schwarzer Haut spiegelte und sah zu ihm auf. Er sah ernst aus. Nein. Wütend. Er hielt sie mit seinen Händen an ihren Schultern fest und öffnete den Mund um etwas zu sagen, ließ es aber bleiben und ließ sie los. "Ist er tot?", fragte sie völlig neben der Spur und Cell schmiss sich plötzlich weg vor lachen. "Nein, der schläft!", lachte er und kniete sich hin, warf den Kopf in den Nacken und legte beide Hände auf den Boden. Er wischte sich mit einer Hand die Lachtränen weg und ließ seinen Oberkörper nach vorne plumpsen und stieß sich mit seinen Händen ab. Mina war noch immer nicht ganz bei der Sache und verstand nicht, warum Cell so einen Lachanfall bekommen hatte. Cell kniete auf allen Vieren auf dem Boden und sein Körper zuckte, den Kopf auf die Arme gelegt, gackerte er immernoch vor sich hin. "Ach, Mina!", rief er lachend und versuchte aufzustehen. Wieder wischte er sich Lachtränen weg und versuchte das Lachen zu unterdrücken, aber es fiel im sichtlich schwer. Nach einem Moment um sich zu fangen, sah er zu Mina herüber, prustete aber wieder los. Er legte seine Hände über sein Gesicht und konnte nicht aufhören zu lachen.
Mina fühlte nichts. Es kam ihr vor, als würde sie nicht wissen warum sie so fühlte, aber sie wusste es ganz genau- der Tote in ihrem Bad. Ihre Gedanken kreisten und sie wusste nicht was sie jetzt tuen sollte. Die Polizei anrufen? Ein Leichenwagen musste kommen und den Mann abholen. Was ist wenn man sie bezichtigt für den Tod des Mannes verantwortlich zu sein? Was sollte sie nur tuen!? Ihre Hilfslosigkeit machte sie Weinerlich und sie began zu schluchzen. Weinend sah sie vor sich auf den Boden und wollte ihre Tasche loslassen, aber es ging nicht. Panisch versuchte sie den Griff ihrer steifen Hand zu lösen, aber es ging nicht und sie veruschte mit der einen Hand ihre Finger der anderen Hand zu bewegen. Seit wann war das so?
Cells Hand ergriff ihren Arm und presste so zu, dass sie vom Schmerz abgelenkt wurde. Ihre Hand lockerte sich endlich und die Tasche fiel zu Boden. Er ließ sie los und streichelte ihr über den Kopf. Sie sah zu ihm hoch und Cell sah sie immernoch breit lächelnd an. "Mina, es ist gut was passiert ist.", sagte er und sah sie zufrieden an. Sie sah zu Boden und fragte sich ob das gerade wirklich passierte. Langsam sah sie wieder zu ihm hinauf, den Mund fassungslos offen stehend und sie wollte, nein, musste noch etwas sagen, aber er sah zum Himmel hinauf und stieß sich ab. Schnell flog er davon und Mina wusste nicht genau was sie davon halten sollte. Tränen floßen ihr über die Wangen und sie wusste nicht wohin. Kam Cell zurück? Hatte er sie zurück gelassen? Was war mit dem Toten? Mina drehte sich verängstigt um, weil sie glaubte, dass sie nicht alleine war, aber sie konnte nichts bedrohliches entdecken. Was sollte sie jetzt mit dem Toten machen? Ohje, nicht, dass die Polizei glaubte, Mina hätte ihn umgebracht! Was sollte sie nur sagen? Dass Cell es gewesen ist? Aber würde man es ihr glauben? Dann würden doch bestimmt so fragen kommen wie:"Warum lebst du denn noch, wenn Cell da gewesen sei, hä?" Mina malte sich alle furchtbaren Dinge aus, die sie glaubte passieren würden, wenn sie bei der Polizei anrief. Nein, das war keine Option. Also musste... oh Gott... Mina musste... die Leiche wegmachen.
Bei der ungeheuerlichen Erkenntnis fiel sie auf die Knie. Starr sah sie an der Straße hinweg ins Nichts und ihre Arme lagen schlaff von sich hinunter auf dem Boden.
Stumm saß sie da auf der Straße und Tränen liefen immernoch an ihr herunter.
"Mama", flehte sie um hilfe.

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Halllllooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo,
da bin ich wieder:)
Tja, ein kleines Problem gelöst und trotzdem alles immer noch problematischxD
Diesmal ist das Kapitel nicht so lang wie die anderen, aber ich bin froh überhaupt etwas geschrieben zu haben. Bald kommt ein neues Kapitel aber das dauuuuuuueeeeeertxD Sorry3