Verwirrende Neuigkeiten!
Maxwell verbringt die nächsten Tage wie ein Tiger im Käfig. Das Warten wird mit jedem Tag unerträglicher. Er versucht sich mit Arbeit abzulenken. Nach zehn endlosen Tagen kommt endlich der erlösende Anruf.
„Guten Tag, Mr. Sheffield! Hier ist Charles Blond! Darf ich in einer Stunde bei Ihnen vorbeikommen? Wir haben wichtige Informationen erhalten."
„Natürlich! Ich bitte darum!"
Ungeduldig wartet Maxwell auf seine Ankunft. Er öffnet ihm selbst die Tür und führt ihn ins Büro. Mr. Blond hat nicht vor, seinen Klienten länger auf die Folter zu spannen.
„Also, zunächst einmal habe ich eher unbefriedigende Neuigkeiten. Bisher ist es uns nicht gelungen, Fran Fine ausfindig zu machen. Sie ist nirgends gemeldet und anscheinend auch niemandem bekannt. Ich habe einige Kontakte in der Gesellschaft um Malibu, aber sie scheint dort nicht zu verkehren. Das einzige, was wir beweisen können, ist dass sie tatsächlich in der Gegend von Malibu wohnen muss. Ich habe ihre alte Schulfreundin, Miss Valerie Toriello, besucht. Sie hat mir alle Briefe und Postkarten gegeben, die sie von Miss Fine erhalten hat. Anhand der Poststempel konnten wir sie zurückverfolgen."
Maxwell seufzt leicht enttäuscht. Fran scheint sich offensichtlich zu verstecken. Hat sie etwa Verdacht geschöpft, dass er nach ihr sucht? Mr. Blond fährt fort.
„Aber was Dr. Gideon Goldberg betrifft, so konnten wir einige Informationen sammeln. Er betreibt eine eigene, sehr angesehene Privatklinik, die auf seltene Tumor- und Herzerkrankungen spezialisiert ist. Sein Ruf in der medizinischen Fachwelt ist beispiellos. Er konnte viele Patienten retten, die als unheilbar galten."
Maxwells Herz rutscht merklich tiefer. Dieser Superman ist also noch perfekter als erwartet.
„Neben seiner Tätigkeit an der Klinik hält er Vorträge auf der ganzen Welt. Sein Privatleben scheint eher ruhig zu sein. Er bevorzugt offensichtlich ein bodenständiges Leben. Er lebt mit seiner Frau und den Kindern in einer Villa in der Nähe..."
„Moment mal!", unterbricht Maxwell ihn. „Haben Sie eben Frau und Kinder gesagt?"
„Ja, er ist seit 12 Jahren verheiratet und hat vier Kinder. Drei Mädchen und einen Sohn."
Maxwell grinst triumphierend. Er wusste, dass mit diesem Mr. Perfect etwas nicht stimmte. Es sah so aus, als wäre Fran nur eine Geliebte, eine Bettgenossin nicht mehr. Sein Beschützerinstinkt erwacht sofort. Die arme Fran, sie denkt, er sei der Mann ihres Lebens und er spielt nur mit ihren Gefühlen.
„Sie wollen also sagen, er ist verheiratet und hat gleichzeitig eine Affäre mit Miss Fine?"
„Nun, das bezweifle ich eher. Wir haben keinerlei Hinweise darauf gefunden, dass Dr. Goldberg und Miss Fine sich überhaupt kennen. Sie haben sich in den letzten Tagen jedenfalls nicht getroffen. Außerdem konnten wir feststellen, dass Miss Fine in ihren Briefen eindeutig gelogen hat. Sie schrieb von gemeinsamen Unternehmungen, die gar nicht stattgefunden haben können, da Mr. Goldberg zu der Zeit nicht in der Stadt war."
Maxwell ist schockiert. Die ganze Geschichte war also gelogen! Aber warum? Warum hat Fran ihn und die Kinder verlassen und sich so eine Geschichte ausgedacht?"
„Also, wir werden auf jeden Fall weiter ermitteln. Irgendwann muss sie ja irgendwo auftauchen. Ich möchte mich verabschieden. Ich habe noch einen Termin."
„Oh ja natürlich! Vielen Dank für Ihre bisherigen Bemühungen."
Tausend Gedanken kreisen in Maxwells Kopf, als Niles ins Büro kommt.
„Verstehen Sie das, Niles?! Fran hat offenbar die ganze Welt belogen und ist spurlos verschwunden."
Auch Niles ist völlig ratlos.
„Was haben Sie jetzt vor, Sir?"
„Ich werde selbst nach Malibu reisen. Als erstes werde ich mit Dr. Goldberg sprechen. Es muss doch einen Grund geben, warum Fran ihn für ihre Scharade benutzt. Dann werde ich sie finden und wenn es sein muss, werde ich jeden Stein umdrehen! Also, Niles, buchen Sie mir einen Flug für übermorgen und eine Hotelsuite."
Niles will seine Zweifel äußern, schweigt aber. Er weiß, dass es sowieso sinnlos war. Also übernimmt er lieber die Verantwortung für die Reisevorbereitungen seines Chefs. Maxwell greift nach einem Bild.
„Ich werde dich finden, Fran! Wo immer du auch bist!"
