The World has somehow shifted
Disclaimer: Jujutsu Kaisen ist nicht mein geistiges Eigentum und ich verdiene kein Geld damit.
Spoilerwarning: Spoiler für alle Staffeln, den Film und für das Manga
Warnings: Dark AU, Japanische Schreibweise der Namen (Nachname vor Vorname), Angst, Gewalt, Sklaverei, Intrigen und Machtspiele, Manga-Spoiler für Backstories und Charaktere
Pairings: Itafushi, Geto/Gogo, Maki/Yuuta (also die sozusagen Canon-Pairings), weitere Pairings werden vermutlich hinzukommen, falls die entsprechenden Charaktere vorkommen
Inhalt: Itadori Yuuji erfährt von Flüchen und Magie, isst einen Finger, und erhält einen ungewollten Mitbewohner in seinem eigenen Körper. Soweit so gut. Er hätte nur nicht gedacht, dass das dazu führen könnte, dass er auf einmal keine vollwertige Person mehr ist und in der magischen Gesellschaft wahrhaft ganz unten anfangen muss.
Vorbemerk: Die Jujutsu-Gesellschaft ist in dieser Fic von Anfang an eine düstere, in der die Dinge, die im Canon falsch laufen, offensichtlicher an der Oberfläche zu erkennen sind und noch falscher laufen. Die Dinge liegen hier von Anfang an anders, und alle Probleme, die die Charaktere im Manga mit der Jujutsu-Gesellschaft haben, werden hier noch mehr verstärkt. Das war es auf was ich gekommen bin, nachdem ich lange Zeit nicht wirklich wusste was für eine JJK-Fic ich schreiben sollte.
Prinzipiell ist die deutsche Version des Animes furchtbar (ich habe bis zum Ende der 1. Staffel bei vielen Charakteren nicht gewusst wie sie eigentlich wirklich heißen) und scheinbar auch noch anders als die Übersetzung vom Manga (die ich nicht gelesen habe), und meine Fic orientiert sich im Gegensatz dazu an der Original-Version. Zumindest was Personennamen und die Art wie die Charaktere miteinander sprechen angeht. Bei technischen Begriffen bemühe ich mich natürlich die deutsche Bezeichnung aus zumindest einer der beiden Versionen bzw. dem Internet zu übernehmen, damit ihr wisst wovon die Rede ist. Da allerdings schon beim Namen der Schule Uneinigkeit (Akademie VS Fachhochschule) in den verschiedenen Übersetzungen zu herrschen scheint, kann es sein, dass es erst recht ein fremder Begriff ist, also sorry, wenn ich mich nicht erinnern kann was gesagt wurde, nehme ich das, was mir richtig vorkommt. Ich hoffe wir kommen aber alle trotzdem zurecht. Prinzipiell bin ich kein Power Skaler oder großer Jump-Fan, insofern sind Namen von Techniken in dieser Fic so oder so zweitrangig.
Prolog
I.
Yuuji konnte nicht behaupten, dass er wirklich verstand was gerade vor sich ging. Seine Welt war aus ihren Angeln gehoben worden, und seit dem machte nichts mehr Sinn. Vor einem Moment war noch alles in Ordnung gewesen. Und dann auf einmal…
Opa ist tot. Daran ergab nichts Sinn, nicht wirklich. Und als ob das nichts bereits schlimm genug wäre…
Flüche, Magie – das alles war wirklich, wie es schien. Und er steckte mitten in dem allen drin. Weil er … einen Finger verschluckt hatte. Warum hab ich das auch getan? Wer macht so etwas? Yuuji hatte nur helfen wollen, es war ihm einfach richtig erschienen. Er hätte nie gedacht …
Hinrichten? Mich? Weil ein Fluch in ihm wohnte, der König der Flüche um genau zu sein, Zwiegesicht Sukuna oder so ähnlich.
Und das war eigentlich der schlimmste Teil - nicht, dass er sterben sollte, nein, dass er etwas - jemand – in sich hatte. Dass er in seinen eigenen Körper, in seinen eigenen Kopf nicht mehr alleine war. Da war diese fremde Stimme, die zu ihm sprach, die seinen Körper benutzen konnte, die seinen Körper veränderte.
Vielleicht war es nur folgerichtig - ohne Opa war Yuuji nicht mehr er selbst, er erkannte sich selbst nicht wieder, er war sich selbst fremd geworden. Ohne Opa war er ein Anderer. Dieser Andere hatte jetzt einen Namen: Sukuna.
Sukuna mochte aussehen wie Yuuji, aber er war nicht Yuuji, und er verhielt sich sicher nicht wie Yuuji. Erwar das, was aus Yuuji werden würde, wenn er zulassen würde, dass ihm klar wurde, dass Opa weg war. Dass er nun vollkommen alleine auf dieser Welt war.
Opa hatte ihm gesagt, er sollte seine Talente nutzen, er sollte Gutes tun. Und Yuuji wollte das, er wollte es wirklich. Dass am Ende des Weges unweigerlich der Tod auf ihn wartete, war kein Problem für ihn. Dadurch würde er endlich mit Opa wieder vereint werden.
Er wollte nur nicht … alleine sterben, er wollte umgeben von Freunden sterben.
Und es war ihm immer so leicht gefallen Freunde zu finden. Sicher könnte er auch unter den Jujujisten Freunde finden, sicher könnte er….
… zumindest könnte er Gutes tun, wenn er auf diese Jujujisten-Schule ging, könnte anderen Menschen helfen. Und sich so nicht mehr vollkommen hilflos unnütz und alleine fühlen. Er hätte etwas zu tun, etwas, das ihn davon ablenkte mit seinen eigenen Gedanken alleine zu sein.
Das alles wäre besser als die Alternative.
Es wäre…
… „Das ist deine Wahl: Du kannst gleich hingerichtet werden oder ein Jujujist werden, dabei helfen die restlichen Finger von Sukuna zu finden und so lange weiterleben bis alle Finger gefunden wurden, und dann als Sukunas Gefäß zusammen mit ihm diese Erde verlassen."
Klar, warum nicht? Gleich zu sterben, ja das wäre verlockend, aber dann wäre er gestorben ohne jemals jemanden geholfen zu haben, ohne jemals irgendetwas vollbracht zu haben. Dann würde er einfach aufgeben. So wie Opa aufgegeben hatte.
Yuuji hatte nie verstanden warum Opa einfach aufgegeben hatte. Warum er nicht gekämpft hatte. Yuuji wollte zumindest kämpfend untergehen, das hatte er sich zumindest bisher eingeredet, aber jetzt…
„Na ja, da wäre noch diese eine Sache…. Was die Jujujisten angeht …"
Ja, diese eine Sache. Nur eine Kleinigkeit, nicht wahr?
Als ob sein Leben nicht schon genug Kopf stehen würde, als ob…
Ja, als ob…
II.
„Du warst es, der mich darum gebeten hat ihn zu retten, schon vergessen?"
Wie könnte Megumi das vergessen? Wo er in seinem ganzen Leben diesen Mann, der sich unaufgefordert in dieses Leben gedrängt hatte, ihn dazu gezwungen hatte ein Jujujist (noch dazu einer der besten Jujujisten) zu werden, noch nie zuvor um irgendetwas gebeten hatte. Außer das eine Mal damals. Und was war daraus geworden?
Das hier ist die Wiederholung des Ganzen. Sein neuer Versuch mich zu kontrollieren. Megumi hätte weglaufen sollen nachdem das mit Tsumiki passiert war, es war seine Chance gewesen, seine einzige Chance, aber jetzt….
Er hat den verdammten Finger geschluckt um mich zu retten. Megumi war es diesem Jungen … Itadori ... schuldig. Das wusste er. Trotzdem hasste er alleine den Gedanken daran.
„Du weißt welchen Stand Jujujisten, die nicht in die Clans geboren wurden, in unseren Kreisen haben. Und bevor Itadori den Finger geschluckt hat, war er praktisch ein Affe. Ja, ja, ich weiß ... unglaublich athletisch und agil. Trotzdem nach Definition ein Affe. Wenn deine Cousine keine Zen'in wäre, dann würde es ihr ganz anders ergehen. Und es gibt keinen Itadori-Clan."
„Also gut, na schön. Ich mach's", sage Megumi. Denn was blieb ihm im Grunde schon anderes übrig?
III.
„Das ist sie … die Jujustu-Akademie Tokyo. Willkommen, Yuuji. Oh, da ist schon der Alte. Hallo, Direktor!"
Yuuji sah einen Mann auf sich zu stürmen, der einen wütenden Blick durch eine Sonnenbrille hindurch auf Yuuji richtete.
„Dein Ernst?!", bellte er, und Yuuji war sich nicht sicher wen von ihnen er damit eigentlich ansprach, also schwieg er, „Das ist Sukunas Gefäß!"
„Er hat die absolute Kontrolle. Ich habe es ausgetestet. Sehr gründlich."
Yuuji schauderte, als er sich daran erinnerte. Und er konnte Sukuna in seinem Kopf wütend schnauben hören, als er sich daran ebenfalls erinnerte. Ja, er hat es ausgetestet. Wer oder was hat ihm das Recht dazu gegeben? Das würde ich gerne mal wissen!
War das sein Gedanke oder Sukunas? Er konnte es nicht feststellen.
„Trotzdem bin ich dagegen!", erklärte der Direktor hitzig, „Du kannst nicht einfach herkommen und bestimmen wer an unserer Akademie studiert und wer nicht! Ich werde ihn erst einmal selbst testen, und dann sehen wir weiter."
Nicht noch ein Test!
Yuuji schauderte.
Der wütende Mann blickte ihn an. „Keine Sorge", sagte er, und dieses Mal wandte er sich eindeutig an Yuuji, „Wir werden uns nur ein wenig unterhalten. Es ist nicht diese Art von Test."
Doch Yuuji wollte sich mit dem Mann auch nicht unterhalten.
„Warum willst du ein Jujujist werden?"
Yuuji erzählte von seinem Großvater, doch dem Direktor gefiel die Antwort nicht. „Alle Jujujisten sterben erfüllt von Bedauern. Wenn du nur wegen jemand anderen hier studieren willst, dann wirst du deine Entscheidung schnell bereuen. Und so jemanden nehme ich hier nicht auf."
Dieses ganze Gespräch hätte Yuuji eine Warnung sein sollen, nahm er an. Doch es war bereits zu spät. Wenn man ihn nicht aufnehmen würde, würde man ihn hinrichten. Und das würde er erst recht bereuen. Weil sein Leben dann sinnlos gewesen wäre.
Also versuchte er das zu erklären, und es reichte aus. Warum auch immer.
Bevor er vom Direktor entlassen wurde, sah er es.
„Ist das … ein Panda?"
Zunächst hatte er den riesigen Panda für eine Puppe gehalten, doch nun bewegte diese Puppe sich auf einmal. „Sein Name lautet Panda, doch er ist kein Panda", erklärte der Direktor, „Er ist ein Jujujist wie du einer sein wirst."
Yuuji studierte den Panda. Schlief er am Boden, weil er ein tierartiges Wesen war oder weil er….?
Würde Yuuji auch am Boden schlafen müssen? Er hörte Sukuna in seinem Kopf laut lachen. Was hast du erwartet? Sie haben es dir genau erklärt, schon vergessen?
Wie könnte er das?
IV.
„Megumi, wir sind da." Itadori wurde in Megumis Zimmer geschoben. Er schenkte Megumi ein schwaches Lächeln, war aber sehr blass und wirkte alles andere als entspannt.
„Hier wirst du von nun an wohnen. Was die praktische Umsetzung davon angeht … nun die bleibt Megumi überlassen."
Praktische Umsetzung. Was für eine neutral klingende Beschreibung. Megumi starrte Itadori an und suchte nach den richtigen Worten, er fand keine. Das hier war eine wirklich schlechte Idee gewesen. Wie hatte er jemals denken können, dass das hier…
„Ich lass euch beide dann mal alleine." Das breite Grinsen wirkte so falsch wie es war. „Megumi wird dir alles andere erklären. Ihr werdet schon klar kommen."
„Danke, Sensei." Mehr brachte Megumi nicht heraus.
Und dann waren sie alleine. Sie starrten sich ein paar endlose Momente lang an und hatten einander nichts zu sagen.
„Er ist … also ein Lehrer?", wollte Itadori dann wissen.
„Manchmal. Nicht wirklich. Er unterrichtet manchmal hier. Ging hier zur Schule. Er ist der stärkste Jujujist, den es gibt. Deswegen habe ich mich an ihn gewandt, weil er der Stärkste ist, der Stärkste abgesehen von … vom Kaiser."
Itadori starrte ihn mit großen Augen an. „Der Kaiser ist ein Zauberer?! Will er deswegen abdanken?"
„Nicht dieser Kaiser. Unser Kaiser. Der, der Jujujisten." Megumi war klar, dass sie nur über unsinniges Zeug redeten, weil sie beide nicht über das, worauf es wirklich ankam, sprechen wollten.
„Oh. Okay..." Itadori schwieg und schien mit sich zu ringen. Dann meinte er: „Ich bereue nicht dich gerettet zu haben, das würde ich niemals bereuen, aber … weißt du ich … ich war noch nie ein Sklave. Kannst du mir vielleicht sagen wie das zwischen uns beiden von jetzt an ablaufen wird, ehm … Meister?"
A/N: Es folgt Kapitel 1.
