Funkel funkel kleiner Stern!
Fran wacht auf. Noch leicht benommen reibt sie sich den Schlaf aus den Augen. Verträumt blickt sie zu Maxwell, der noch fest schläft. Ihre Liebe zu ihm ist in diesem Moment unbeschreiblich groß. Fran findet langsam ihre Orientierung, wo sie sich befindet. Sie ist tatsächlich auf Hochzeitsreise auf einer privaten Yacht mitten auf dem weiten, großen Ozean. Es ist stickig in ihrer Schlafkabine und Fran verspürt den Drang, an die frische Luft zu gehen. Gott sei Dank hat die Kabine einen Balkon. Leise, um Maxwell nicht aufzuwecken, schleicht sich Fran aus dem Bett, öffnet die Schiebetür und tritt hinaus in die kühle Nacht.
Sie genießt die frische Brise auf ihrer Haut und blickt auf das dunkle Meer hinunter. Sie atmet ein paar Mal tief durch. Die ganze Situation erscheint wie ein magischer Traum. In Gedanken lässt sie die letzten Stunden noch einmal Revue passieren.
Wie sie erlebt hat, zum allerersten Mal Maxwells Liebe zu spüren und ihre mit ihm zu teilen. Das magischste erste Mal, das ein Liebespaar jemals erleben kann. Rückblickend betrachtet Fran es als Segen, dass sie sich bis zu ihrer Hochzeitsnacht Zeit gelassen haben, obwohl die Hochzeit für ihren Geschmack viel früher hätte stattfinden können. Aber im Moment ist sie einfach nur glückselig, dass sie nicht früher mit Maxwell geschlafen hat, obwohl es einige Gelegenheiten gegeben hätte. Selbst jetzt, während sie daran zurückdenkt, spürt sie Schmetterlinge im Bauch. Kein Mann hat sie jemals so bedingungslos geliebt wie Maxwell. In ihren früheren Beziehungen, insbesondere mit Danny, hatte sie immer den Eindruck, dass die Männer hauptsächlich ihren Körper geliebt haben. Aber Maxwell liebt sie als Person, er liebt ihre gesamte Persönlichkeit, einschließlich ihrer Seele.
Fran atmet die frische Luft ein und fühlt sich unglaublich glücklich. Sie blickt in den klaren Himmel und die vielen Sterne. Ein Stern leuchtet besonders hell und strahlend und fällt ihr auf. Sie kann ihre Augen kaum von ihm abwenden. Sie erinnert sich an das, was ihr Großvater ihr immer gesagt hat. Jeder Stern steht für einen Verstorbenen. Als sie ihren Stern ansieht, fällt ihr plötzlich etwas ein.
Vorher, als sie und Maxwell eng aneinander gekuschelt im Bett lagen, kurz bevor sie eingeschlafen waren, hat er ihr von seiner Erscheinung am Abend zuvor erzählt. Wie seine erste verstorbene Frau Sara erschien und er mit ihr sprach. Fran erinnert sich, wie Maxwell ihr erzählte, dass es Sara war die Fran zu ihnen geschickt hatte. Nun gehen Fran diese Worte nicht mehr aus dem Kopf. Ihr wird klar, dass es tatsächlich eine höhere Macht gegeben haben muss, die die ganze Zeit ein Auge auf die Situation geworfen hat. Oder gab es eine andere Erklärung dafür, wie alles so gut ausgehen konnte? Schließlich war es reiner Zufall gewesen, dass Fran ausgerechnet an diesem Tag an der Tür geklingelt hatte, als Maxwell dringend eine Nanny brauchte und sie sich in einer Situation befand, in der sie eine neue berufliche Richtung ausprobieren wollte.
Fran denkt an die vielen Male zurück, wo sie beinahe für immer das Haus verlassen hätte, aber immer hatte etwas sie im letzten Moment davor abgehalten. Wie damals, als sie auf die dumme Idee kam, Danny zu heiraten oder als sie Nigel beinahe auf das Boot gefolgt wäre. In diesem Moment fühlt sie, dass es vielleicht wirklich Sara war, die wiederholt von oben eingegriffen und sie schließlich zu den Sheffields zurückgeführt hat. Sie blickt hinauf zum Himmel.
„Sara! Ich weiß nicht, ob du mich jetzt hören kannst, aber wenn es wirklich wahr ist, dass du dafür gesorgt hast, dass ich all die Jahre bei Maxwell und den Kindern geblieben bin, dann möchte ich dir dafür danken. Danke, dass du mir das größte Geschenk aller Zeiten gemacht hast. Ich weiß, dass es sicher keine leichte Aufgabe war. Und ich möchte, dass du weißt, dass es für mich völlig in Ordnung ist, dass ein Teil seines Herzens immer dir gehören wird. Und du sollst wissen, auch wenn Maxwell und ich eines Tages ein eigenes Baby haben werden, werde ich immer dafür sorgen, dass es den Kindern gut geht. Du wirst immer die Mutter sein, die sie in ihrem Bauch getragen und geboren hat, aber ich liebe Maggie, Brighton und Gracie, als wären sie meine eigenen und ich werde sie niemals im Stich lassen!"
Als sie diese Worte sagt, bekommt Fran plötzlich eine Gänsehaut am ganzen Körper. Es ist ein besonderer Moment für sie. Sie weiß nicht, ob sie es sich nur einbildet, aber ihr Stern leuchtet plötzlich noch heller als zuvor, als wolle er ihr ein Zeichen geben. Sie steht eine Weile auf dem Balkon, aber irgendwann spürt sie die frische und kalte Nachtluft. Ihr wird kalt und sie spürt eine tiefe Müdigkeit in sich. Sie kehrt in die Kabine zurück und kriecht ins Bett. Um sich aufzuwärmen, kuschelt sie sich eng an Maxwell, der im Schlaf seinen Arm um sie legt. Sie hört Maxwells Herzschlag und sein tiefer, regelmäßiger Atem beruhigt sie, sodass sie schnell wieder fest einschläft.
