„Manchmal liegen selbst die Heiler falsch…das ist unser kleiner Luftbändiger."
Es waren vier Monate vergangen seit sie diese Worte zu ihrem Mann gesagt hatte. Sag am selben Ort an dem sie gewesen war als sie diese Worte gesagt hatte. Als sie daran zurückdachte lächelte sie ab seiner Reaktion. Zuerst war er still, als hätte sich sein Gehirn verabschiedet, dann hatte er sich aufgesetzt und hatte seine andere Hand auf ihren wachsenden Bauch gelegt.
„Wirklich?!" hatte er aufgeregt gefragt. „Wirklich?!" fragte er erneut während er sie packte und sie fest umarmte, dann hatte er seinen Griff gelockert, damit er sich zurücklehnen und sie ansehen konnte. „Oh, ich wollte dich nicht so fest umarmen. Habe ich dir weh getan? Habe ich das Baby verletzt?"
Sie lachte darüber, dass er so aufgeregt und besorgt war. „Nein", kicherte sie, „uns geht es gut." Wenn sie gewusst hätte wie extrem seine Sorge würde, hätte sie in diesem Moment nicht gelacht.
Die nächsten zwölf Wochen verordnete Aang, Katara was er „Bettruhe" nannte, aber sie fühlte sich als hätte sie Hausarrest. Er hatte entschieden, obwohl ihr Körper allem getrotzt hatte was die Heiler und Ärzte gesagt hatten, sie zu zerbrechlich war um etwas anderes zu tun als im Bett zu sitzen. Er hatte gesagt er würde sich um Kya und Bumi, kochen und das Haus putzen würde. Er hatte auch gesagt, dass er sich um Kya's Wasserbändigungstraining kümmern würde und er würde Bumi an den Tagen an denen es Sokka nicht aus der Stadt schaffte und zur Insel kommen konnte um „Krieger Zeit" zu haben, zu Sokka bringen.
Zuerst dachte Katara, dass sich das wie der Himmel anhörte. Sie würde sich zum ersten Mal seit sie Kya bekommen hatte zurücklehnen und entspannen können. Das war bevor sie merkte wie ernst Aang seine Idee von Bettruhe nahm.
Er erwartete das Kataras Füsse den Boden nicht berührten ausser er war du um sicher zu gehen, dass sie nicht stolperte, oder ausrutschte oder nur ihren Zehn anstiess. Das erste mal als sie aufgestanden war um ins Bad zu gehen war er an geeilt gekommen und hatte sie zurechtgewiesen, dass sie sich überanstrengte während sie in einem so empfindlichen Zustand war. Sie musste ihn mit einer Wasserpeitsche bedrohen damit er das Badezimmer verliess damit sie es in Ruhe benutzen konnte.
„Aang ich bin kein Invalide!" protestierte
Also lag sie nun im Bett, ruhelos und gelangweilt. Sie konnte nicht nach draussen gehen um Wasserbändigen zu üben weil er sie aufhalten würde. Bei den wenigen Gelegenheiten bei denen er mit ihr nach draussen ging damit sie Wasser bändigen konnte hatte er darauf bestanden, dass sie es tat während sie auf dem Pier sass und keine Bewegungen macht die zu aufwendig waren. Wenn er entschied, dass sie genug Anstrengung gehabt hatte würde Aang seine Arme um sie schlingen und sie zurück zu diesem verdammten Bett bringen, das zu ihrem Zuhause in ihrem Zuhause geworden war. Die Kinder kamen hier rein um mit ihr zu spielen, ihr Essen wurde ihr hierher gebracht und wenn jemand kam um sie zu sehen sassen sie bei ihrem Besuch hier drin.
Katara dachte sie hätte etwas Ruhe wenn Aang in die Stadt oder Avatar Geschäfte erledigen musste aber sie lag falsch. Immer wenn er gehen musste übernahm Sokka seinen Platz und ihr Bruder war beinahe noch überfürsorglicher als ihr Mann. Ihre einzige Freiheit kam als Sokka und Aang beide in der Stadt sein mussten und Toph ihren Platz übernahm.
„In Ordnung, sie sind weg", sagte Toph an einem Tag vor etwa einem Monat.
„Wo sind die Kinder?" fragte Katara als sie sich vom Bett löste.
„Ich habe einen der Luftlehrlinge gebeten mit ihnen Schwimmen zu gehen, also können wir nicht zum Strand", sagte sie während Kataras Füsse den Boden berührten und sie aufstand. „Wow Prinzessin du bist RIESIG!"
Katara sah Toph genervt an als ob ihre blinde Freundin ihre Reaktion sehen konnte. „Nett, Toph wirklich nett", sagte sie.
„Tut mir leid", lachte die Metallbändigerin, „Ich mache nur Spass. Entspann dich", Toph lachte erneut, „Entschuldige du kannst dich wohl für einen weiteren Monat oder so nicht entspannen."
„Wirklich witzig Toph", sagte die Wasserbändigerin trocken. Als sie ihre Beine streckte konnte sie nicht anders als den nachdenklichen Ausdruck auf Tophs Gesicht zu bemerken. „Geht es dir gut?" fragte sie ihre Freundin.
„Ja, aber darf ich dich etwas fragen?" Toph zögerte, „Darf ich…darf ich deinen Bauch berühren."
Katara war überrascht. Toph hatte nie ein Interesse daran gezeigt, dass sie schwanger war, nicht bei den ersten beiden malen und bisher mit diesem Baby auch nicht. „Natürlich darfst du", antwortete sie.
Toph und Katara gingen langsam aufeinander zu und als sie nur noch eine Armlänge von einander entfernt waren nahm Katara Tophs Hände und legte sie auf jede Seite ihres Bauches. Toph zuckte zurück als etwas gegen ihre rechte Hand drückte.
„Was war das?" sagte Topf aufgeregt während sie ihre Hände wegzog.
„Es ist in Ordnung", lachte Katara, „das Baby hat sich bewegt, er hat nur ´Hi´ gesagt."
„Woher weisst du das es ein Junge ist?" fragte Toph und legte ihre Hände wieder auf den Bauch ihrer Freundin.
„Ich denke nur, dass es ein Junge ist, ich weiss es nicht sicher."
Das Baby drückte erneut und Toph lächelte. „Wie fühlt es sich an? Schwanger zu sein meine ich."
„Es ist grossartig aber auch ermüdend und mir ist immer warm und müde und ich fühle mich unwohl und hungrig", sie kicherte, „aber wenn das Baby kommt ist es das alles wert."
„Unwohl?"
„Ja, als er sich gerade bewegt hat war es nicht schlimm. Ich glaube er hat nur seine Hand oder Fuss bewegt aber wenn es sein Kopf ist oder er sich dreht ist es viel Druck, besonders in den letzten Monaten wenn sie so gross sind." Katara fing an sich zu wundern wieso Toph das alles so plötzlich interessierte.
„Es tut mir leid wie dich die Jungs wie eine Gefangene behandeln", sagte Toph, „Ich möchte nicht, dass jemand so etwas mit mir macht."
Kataras Herz setzte einen Schlag aus. „Toph…bist du…schwanger?"
Toph senkte ihren Kopf und wurde rot. „Ja."
Katara umarmte ihre Freundin so fest sie konnte. „Toph ich kann es nicht glauben. Was hat Moo-Chee gesagt?"
„Ich habe es noch niemandem gesagt", sagte Toph als Katara sie losliess, „ich habe noch den Mut gesucht es dir zu sagen. Katara ich bin so nervös."
Katara umarmte sie erneut. „Oh Toph keine Sorge, sei nicht nervös. Alle werden sich so freuen wie ich, besonders Moo-Chee." In all den Jahren in denen sie sich kannten war das das erste Mal, dass Toph etwas Verletzlichkeit gezeigt hatte und eines der wenigen male, dass Toph sie beim Namen genannt hatte. Die ganze Situation war etwas merkwürdig.
Toph liess einige Tränen fallen. Sie war so erleichtert, dass dieses Geheimnis raus war. „In Ordnung Prinzessin, lass mich los", lachte sie während sie Katara sanft von sich schob. „Genug Gefühlsduselei. Was willst du heute machen?"
Toph erzählte es ihrem Mann, dann Sokka und Aang von ihrer Schwangerschaft und liess Zuko einen Brief darüber senden. Wie Katara ihr gesagt hatte schienen alle geschockt und aufgeregt. Toph war begeistert das sie alle so unterstützten. Sie konnte sich entspannen und wurde zu einer etwas hormonelleren Version ihrer selbst.
Während Toph den ersten Teil ihrer Schwangerschaft genoss, war Katara bereit, dass ihre vorbei war. Mit nur noch zwei Wochen bis zu ihrem Geburtstermin fühlte sie sich schrecklich. Das Baby fühlte sich an als würde er sich mit dem Kopf auf ihrem Beckenknochen und seinen Füssen an ihren Rippen austrecken, fühlte es sich an als würde er sich umdrehen und sich erneut strecken. Sie war es müde in diesem Zimmer zu sein aber sie hatte nicht wirklich die Energie irgendwo hin zu gehen. All das verhätscheln und ungewollte Hilfe die Aang ihr vorher gegeben hatte war nun notwendig.
Etwas neues und sehr gutes am letzten Monat war der zusätzliche tägliche Spaziergang. Toph hatte sich Aangs Fall angenommen und hatte ihm gesagt, das er Katara nicht wie einen Vogel gefangen halten konnte. Also hatte Aang angefangen mit Katara und den Kindern an den Nachmittagen um die Insel zu laufen. Es dauerte eine Weile weil sie oft anhalten mussten damit Katara sich ausruhen konnte aber sie war froh etwas raus zu kommen.
„Mommy!" rief Kya als sie mit Kataras Schuhen ins Zimmer kam. „Bist du bereit zu gehen?"
Katara lächelte und setzte sich langsam auf. „Ja, Baby ich bin bereit zu gehen aber du musst mir helfen…"
„Ja Mommy ich weiss", sagte das kleine Mädchen als sie sich zu den Füssen ihrer Mutter setzte. „Steck deinen Fuss rein."
Als nächstes kam Aang mit Bumi auf den Schultern hinein. „Bereit zu gehen?" fragte er mit ausgestreckten Händen.
„Ja", sagte sie mit einem Lächeln als sie nach ihm griff und an seiner Hand zog. „Ich bin bereit."
Auf dem halben Weg nach oben fühlte sie wie sich die Muskeln unten an ihrem Bauch anspannten. Sie hielt kurz inne und verzog das Gesicht. Aang hielt sie an den Schultern fest, als würde sie fallen. „Katara", sagte er so ruhig wie er konnte und versuchte die Kinder nicht zu beunruhigen. „Geht es dir gut?"
„Mir geht es gut", antwortete sie mit einem Lächeln, „Lass mich nur ins Badezimmer gehen und dann können wir gehen."
Aang setzte Bumi aufs Bett und half Katara dann ins Badezimmer. Er stand an der Tür und wartete wie er es immer tat. Im Badezimmer erleichterte sich Katara und sie richtete ihre Kleidung, ihre Muskeln spannten sich wieder an. Sie biss sich auf die Lippen damit an ihr leichtes schmerzvolles Stöhnen nicht hörte. Sie wusste was das bedeutete, sie hatte dasselbe gefühlt als es für sie Zeit wurde Kya und Bumi zu bekommen, aber sie wollte es Aang noch nicht sagen, weil sie wusste, dass es erst der Anfang war und es noch Tage dauern würde.
Es fing immer so an, die Anspannung. Es würde für einige Tage schwanken, einige nah zusammen, dann keine mehr für einige Stunden. Dann würden die Wehen beginnen und ihre Fruchtblase würde platzen und nicht viel später würde sie ihr Baby in den Armen halten. Sie war froh, dass der Prozess begonnen hatte aber sie konnte es Aang noch nicht sagen weil er bereits zu überfürsorglich gewesen war und sie wollte es nicht schlimmer machen. Ausserdem brauchte sie diesen Sparziergang heute wirklich.
Katara lief heute etwas langsamer als normalerweise aber Aang schob es einfach darauf, dass sie im neunten Monat schwanger war. Wie immer rannten die Kinder um sie herum und spielten. Einige male mussten sie Bumi sagen dass er aufhören sollte zu versuchen Kya anzugreifen und im Gegenzug mussten sie Kya sagen kein Wasser oder Eis auf ihren kleinen Bruder zu schiessen.
Als sie sich dem Meditationspavillon näherten hielt Katara an. Sie biss sich auf die Unterlippe und packte Aangs Hand so fest, dass er zurückschreckte.
„Katara?!" sagte er erschrocken, „sag nicht, dass es dir gut geht. Was ist los?"
„Aang", sagte Katara noch immer unter Schmerzen, „das Baby kommt und er kommt genau jetzt."
„Was?" schrie er und bekam Kya und Bumis Aufmerksamkeit. „Wir müssen zurück zum Haus!" sagte er als er sich hochheben wollte.
„Ich werde es nicht zurück zum Haus schaffen", sagte sie als er sich auf seine Arme hob, „bring mich zum Pavillon."
„Daddy", fragte Kya ängstlich und besorgt. „Was ist los?"
„Du und dein Bruder müsst zu den Schlafsälen rennen und ihnen sagen, dass sie die Hebamme sofort zum Meditationspavillon schicken sollen. Du und Bumi bleibt dort bis ich euch holen lasse."
„Aber Daddy…"
„Kein, ´aber Daddy´ ihr müsst jetzt gehen!" schrie er während sich Katara sich in seinen Armen zusammenrollte als eine weitere Wehe über sie kam.
So rannten die Kinder zu den Frauenschlafsälen. Sie wussten, dass es Aang ernst meinte weil ihr Vater kaum so mit ihnen sprach. Kya rannte so schnell sie konnte ohne Bumi zurückzulassen. Als sie in die Nähe der Schlafsäle kamen hielten sie den ersten Luftlehrling an den sie sahen und Kya sagte so viel wie ihr kleiner atemloser Körper zu liess.
„Daddy sagte…schickt Hebamme…Meditation…"
„Oh meine Güte!" rief der junge Mann bevor sie fertig war und er rannte zum Frauenschlafsaal um die Hebamme zu holen.
Nachdem Aang Katara in den Meditationspavillon gebracht hatte legte er sie auf den Boden. Er zog seinen Umhang aus und legte ihn unter ihren Kopf. Der Avatar legte eine Hand auf den Bauch seiner Frau und hielt mit der anderen ihre Hand. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass es an der Zeit ist?" fragte er mit Sorge im Gesicht.
Sie lächelte ihn entschuldigend an. „Ich dachte ich hätte einige Tage so wie bei den anderen." Da platzte ihre Fruchtblase. „Oh nein, die Hebamme wird es nicht rechtzeitig schaffen. Du wirst dieses Baby entbinden müssen."
Die Farbe entwich aus seinem Gesicht. „Ich weiss nicht ob ich das kann Katara."
Den Drang ihren Mann zu verfluchen unterdrückend sagte sie: „Doch kannst du. Du kannst alles. Du bist der Avatar."
„Ich kenne mich da nicht aus", antwortete er. Er war da gewesen als die anderen beiden Kinder zur Welt gekommen waren, aber das hatte daraus bestanden die Hand seiner Frau zu halten und ermutigende Worte zu sprechen und nicht wirklich das Baby zu entbinden. Er hatte die Babys zum ersten Mal gesehen wenn die Hebamme sie ihm oder Katara gegeben hatte. „Ich weiss nicht, ob ich das Baby entbinden kann."
„Doch kannst du!" schrie sie. „Ich werde dir sagen was zu tun iiist-„ eine Wehe unterbrach sie. Sie drückte Aang's Hand und stand die Wehe durch. In der Sekunde in der sie vorbei war sagte sie: „Fang das Baby einfach auf, winkle ihn in dein Hemd und binde die Nabelschnur ab und zertrenne sie und reinige den Mund des Babys."
In diesem Moment kam der Luftlehrling den die Kinder unterwegs getroffen hatten mit Decken, Kissen und Handtüchern in seinen Händen angerannt. „Avatar Aang! Die Hebamme ist auf dem Weg. Sie hat mich voraus geschickt."
„Danke Lee", sagte er, froh darüber, dass noch jemand bei ihm war. Vielleicht würde es die Hebamme doch noch schaffen.
Die beiden Männer machten schnell ein behelfmässiges Bett und legten Katara darauf. Als Lee eine Decke über sie legte hatte sie eine weitere ziemlich starke Wehe. „Jetzt Aang!" schrie sie. „Er kommt jetzt. Du musst ihn fangen."
Die kleine Erleichterung die er mit der Ankunft von Lee verspürt hatte verschwand mit diesen Worten. Er ging vor seiner Frau auf die Knie und hob die Decke. Er war geschockt, als er den Kopf des Babys sah. Er bekämpfte den Drang ohnmächtig zu werden oder zu fluchen. „Ich…ich sehe seinen Kopf", sagte mit einem Zittern in der Stimme.
„Fang seinen Kopf", schrie sie durch eine weitere Wehe und sie presste so fest so konnte.
Auf einmal und gerade als die Hebamme angerannt kam glitt der kleine Junge in die Hände seines Vaters. Da kam die Hebamme gerade an und übernahm. Sie reinigte den Mund des Babys, zertrennte die Nabelschnur, reinigte ihn schnell und überreichte ihm seinem Vater. „Das haben Sie gut gemacht Avatar Aang. Hier ist Ihr Sohn."
Katara lächelte schwach als Aang hinüber kam und ihr ihren neusten Zuwachs übergab. „Ich wusste er ist ein Junge", sagte sie während sie ihn in den Arm nahm. „Du musst ihm einen guten, starken Luftnomanden Namen geben."
Aang dachte einen Moment darüber nach. Sein erster Instinkt war ihn Gyatso zu nennen, dann überlegte er weiter und der Name fiel ihm direkt ein. „Ich habe es", sagte er, „und er ist perfekt. Er bedeutet ´Verteidiger des Glaubens, Aufrechterhalter der Lehre´. Sein Name ist Tenzin."
