Aang landete Appa in Tophs Garten. Wenn die Kinder nicht da gewesen wären, wäre der Flug still gewesen. Keiner der Erwachsenen sagte ein Wort ausser wenn eines der Kinder ihnen eine Frage stellte. Schliesslich brach Aang sein Schweigen. „Moo-Chee, wenn du bereit bist zur Insel zurückzukehren lass jemanden einen Botenfalken schicken und ich werde Appa zurückbringen um dich zu holen."

„Ich werde nicht zurückgehen", sagte der Erdbändiger während er vom Rücken des Bisons glitt. „Sie hat ihre Wahl getroffen. Ich werde nicht hier sein wenn sie zurückkommt", spottete er.

„Was?!" rief Aang während er von Appas Kopf sprang und direkt vor Moo-Chee landete. „Hast du das gerade wirklich gesagt?"

„Ich meine es ernst. Ich habe ihr gesagt, wenn sie das Baby ihren Eltern nicht geben würde, ich nicht hier bleiben würde und das meine ich ernst. Alles wofür sie sich interessiert ist was sie will und ich kann es nicht mehr ertragen."

„Du nennst sie selbstsüchtig, aber was du machst ist genauso schlimm…nein es ist schlimmer, weil es hier nicht um einen von euch geht, es geht um euer Baby."

„Ich bin fertig Aang!" sagte der Dunkle während er seine Hände in die Luft warf und ins Haus ging.

Aang stand geschockt da. Er wusste nicht wie er Toph sagen sollte, dass ihr Mann nicht zurückkommen würde.

Nachdem er Tophs Haus verlassen hatte, nahm Aang die Kinder mit zu Sokka's Büro in der Stadthalle weil er ihnen versprochen hatte sie mitzunehmen um ihren Onkel zu sehen.

„Onkel Sokka!" schrie Bumi als er in die Arme seines Onkels lief.

„Hey", sagte Sokka, „Ich habe euch heute nicht erwartet. Ich wollte gerade zur Insel kommen zur…"

Sokka und Bumi streckten beide eine Faust in die Luft und sagten: „KRIEGER ZEIT."

„Ihr beide seit so komisch", kicherte Kya während ihr Onkel sie mit seinem freien Arm hochhob.

„Komisch ist gut kleines Mädchen, nun umarme deinen alten Onkel."

Während seine kleine Nichte seinen Hals umarmte, konnte Sokka nicht anders als festzustellen, dass sein Schwager aufgebracht über etwas schien. „Was ist los Kumpel?" fragte er.

„Ich habe nur einige schwere Neuigkeiten die ich mitteilen muss, wenn ich zurückgehe." Er sah den fragenden Ausdruck auf Sokkas Gesicht. „Du kannst mit uns zurückkommen, ich werde es dir auf dem Weg erklären. Das ist nicht der Ort um darüber zu reden."

Sokka, Aang und die Kinder gingen zurück zu Appa. Aang stellte sicher, dass seine kleinen sich hinten auf dem Sattel bequem hatten und er bat Sokka vorne zu sitzen damit die beiden sich unterhalten konnten. Aang erzählte seinem alten Freund von der Szene in die er gelaufen war, Tophs Tränen und die schreckliche und selbstsüchtige Entscheidung ihres Mannes.

„Wie kann er es wagen!" schrie Sokka aufgebracht. „Bring mich zurück! Ich werde ihm den A…"

„Sokka!" sagte Aang und erinnerte Sokka mit einem Nicken daran, dass seine Kinder hinten sassen. „Glaub mir, ich habe an all diese Dinge gedacht, aber wir können nicht so reagieren. Alles was wir jetzt tun können ist für Toph und ihr kleines Baby da sein."

„Ich denke du hast recht", gab der Wasserstammkrieger nach, „aber ich will ihm noch immer das Gesicht einschlagen. Wie konnte er seine Familie wegwerfen wenn es da draussen Männer gibt die alles geben würden in seiner Situation zu sein." Er war einer der Menschen über die er sprach.

Das Suki ihn verlassen hatte, als sie jünger gewesen waren hatte ihn bitter gegenüber Beziehungen gemacht. Nach ihr hatte er Affären gehabt aber er war nie in die Situation gekommen wo es die Möglichkeit gegeben hätte sich zu verlieben. Ausserdem gab es da draussen mehr als genug Frauen die willig waren eine Nacht mit einem Helden des hundertjährigen Kriegs zu verbringen. Die einzige Frau mit der er in Betracht zog zusammen zu sein war verheiratet also beschränkte er sich auf ein Leben, das er glücklich als Single Mann lebte und seine Nichte und Neffen verwöhnte wann immer er konnte.

Während sie weiter ritten konnte Sokka nicht anders als an die Veränderungen zu denken die er Toph in den Jahren hatte durchmachen sehen. Als sie von zuhause wegerannt war um mit ihrer Gruppe zu reisen und Aang das Erdbändigen beizubringen, war sie ein Kind gewesen. Sie war stur, selbstsüchtig, grob und einer der Kerle. Als die Zeit verging wurde sie zu einer schönen Frau. Sie war noch immer die harte alte Toph, aber manchmal liess sie sich gehen und zog etwas hübsches an, dass Katara oder Ty Lee für sie ausgesucht hatte. Bei diesen Gelegenheiten war sie absolut umwerfend. Er hatte sich über die Jahre in sie verknallt und es fühlte sich seltsam an. Verknallt, dachte er. Das ist einfach nicht männlich. Ich bin zu alt für diesen Blödsinn. Und ausserdem ist sie verheiratet. Und wenn sie es nicht wäre, was lässt mich glauben, dass sie mich möchte? Ich bin nur die alberne alte Schnarchnase. Wenn ich ihr sagen würde wie ich empfinde, würde sie mich nur gegen die Schulter schlagen und mir ins Gesicht lachen.

Als die Männer und Kinder zurück zur Luftbändigerinsel kamen waren Toph und Katara ins Haus zurückgekehrt. Sie sassen am Küchentisch und assen einen Früchtekuchen, denn Aang für Toph's Ankunft gemacht hatte. Sokka blieb draussen um „Kriegerzeit" mit den Kindern zu haben während Aang hinein ging um Toph die unerfreulichen Neuigkeiten mitzuteilen aber zu seiner Überraschung musste er das nicht.

„Er kommt nicht zurück oder?" fragte Toph als er in die Küche kam.

„Nein, wird er nicht", antwortete Aang ernst.

„Schön, könntest du für mich einen Brief an Zuko senden und ihn bitten die Papiere um die ich gebeten hebe zu schicken?"

Katara war verwirrt. „Was ist los?" sie sah zu ihrem Mann auf. „Worüber sprecht ihr zwei?"

„Nun", sagte Toph, „dieser Feigling sagte, dass wenn ich das Baby behalte er gehen würde, also habe ich meine Sekretärin gebeten Zuko einen Brief zu schreiben, in dem ich ihn darum gebeten habe das seine Anwälte einige Papiere anfertigen die sagen, dass ich nicht länger seine Frau bin."

„Zuko was los ist? Wieso hat er uns nichts gesagt? Und du hast deiner Sekretärin vertraut den Brief zu schreiben und nicht jemand von uns?" fragte der Avatar verwirrt.

„Ich habe Zuko gebeten es für sich zu behalten bis ich etwas anderes sage und meine Sekretärin hat so Angst vor mir, dass sie es nicht wagen würden den Geistern geschweige den einem Menschen davon zu erzählen."

„Toph", sagte Katara und legte eine Hand auf die ihrer Freundin. „Dir scheint es damit gut zu gehen."

„Was habe ich für eine Wahl? Ich lüge nicht, es tut weh", sie legte ihre freie Hand auf ihren Bauch, „aber wenn er uns nicht will, denn brauchen wir ihn nicht."

Als die Sonne anfing unterzugehen kamen Sokka und die Kinder von ihrem Nachmittagstraining herein. Sie waren verschwitzt und schmutzig. Toph rümpfte ihre empfindliche Nase über den Geruch denn sie mal amüsant gefunden hatte. Sokka stoppte und sah sie an. Sie strahlte, nicht das gewöhnliche oh du hast dieses Schwangerschaftsleuchten wie es alle Frauen in ihrem Zustand hatten, das war anders. Obwohl sie aussah, als würde sie die Last der ganzen Welt auf ihren Schultern tragen strahlte sie einfach.

„Was starrst du so Captain Boomerang?" fragte Toph genervt von Sokka's Begeisterung und dem Gefühl seiner Augen auf ihr. „Hast du noch nie zuvor eine Frau gesehen, die kurz davor ist zu platzen?"

„Auch schön dich zu sehen Toph", lachte er. „Wie geht es dir heute."

„Mir wird es viel besser gehen wenn du deinen stinkenden A…"

„Toph!" schrie Katara um ihre Freundin davon abzuhalten vor ihren Kinder zu fluchen. „Ihr drei musst euch aber waschen gehen. Das Essen wird bereit sein wenn ihr fertig seid."

Sokka schnappte sich einige Kleider von dem Stapel den er in Bumi's Zimmer hatte. Er nahm seinen Neffen mit sich zum Badehaus in der Nähe der Schlafsäle der Männer während Kya das Badezimmer im Haus benutzte. Etwa eine halbe Stunde später kamen der Krieger und sein Schützling sauber und frisch riechend zurück ins Haus.

„Gefällt Ihnen das besser Madam Beifong?" sagte Sokka scherzhaft und verbeugte sich übertrieben.

„Viel", sagte sie lachend. Sokka konnte sie immer zum Lachen bringen.

Sie trotz ihrer Schmerzen lachen zu sehen bracht Sokka dazu seine Gefühle gestehen zu wollen. Er wollte ihr sagen, dass er mit ihr zusammen sein wollte. Ihren feigen Mann vergessen und ihn übernehmen lassen das er sich um sie kümmerte und ihr half ihr Kind zu erziehen. Er wäre mehr als glücklich das Baby als seines aufzuziehen. Er wollte ihr das alles sagen, aber er wusste, dass jetzt nicht der Zeitpunkt dafür war. Sokka wusste nicht ob der Zeitpunkt jemals kommen würde. Er wusste nur, dass er jetzt für sie da sein wollte und sie trösten selbst wenn er es derzeit nur als Freund konnte.

Sokka entschied sich dazu auf der Insel zu bleiben bis Toph das Baby bekam. Er sagt es wäre weil „der Idiot" nicht Manns genug war und ein wahrer Mann übernehmen musste. Er kannte die Wahrheit und ohne das er es wusste tat es auch Aang.

Aang hatte die Veränderung bemerkt wie Sokka Toph über die letzten Jahre angesehen hatte. In Ratssitzungen konnte er seinen Schwanger manchmal ohne Grund lächeln sehen. Einmal hatte er Sokka erwischt wie er rot geworden war als Toph ihn geschlagen hatte, weil er einen schlechten Scherz gemacht hatte. Der Luftbändiger hielt seinen Mund, er sagte nichts davon zu Sokka bis zu einem bestimmten Morgen als sie auf dem Weg zu einer Sitzung in der Stadt waren.

Als sie auf Sokka's Boot stiegen sagte Aang: „Du weisst, dass ich es weiss oder?"

„Was wissen?" fragte Sokka als er sie vom Pier abstiess.

„Oh komm schon Sokka", sagte er mit einem dämlichen Grinsen im Gesicht.

„Hey ich weiss nicht ob du einen Schluck Kaktussaft hattest oder so, aber ich weiss wirklich nicht wovon du sprichst."

„Du liebst Toph", sang Aang wie ein Kind.

Sokka's Kiefer schlug beinahe auf dem Boden des Botts auf. „Shh jemand könnte dich hören."

„Sokka beruhige dich. Wir sind die einzigen auf dem Wasser. Was, werden die Fische uns verraten?"

„Du kannst es nicht wissen, vielleicht gibt es hier draussen eine Art Plappermaul Geisterfische."

Aang lachte über seinen paranoiden Freund. „Ich glaube nicht, dass du dir darum Sorgen machen musst."

Das Ratsmitglied seufzte. „Woher weisst du es?"

„Ich passe besser auf, als die Leute glauben."

„Weiss es Katara?"

„Ich denke nicht. Ich habe nie mit jemandem darüber gesprochen und niemand hat es mir gegenüber je erwähnt, also denke ich nicht, dass es jemand bemerkt hat", versicherte er seinem Freund.

„Puh", stiess Sokka aus als er im Boot zusammensackte. „Aang ich fühle mich wie ein Idiot."

„Wieso?"

„Weil sie verheiratet und schwanger von ihm ist."

„Und er hat sie verlassen und sie lässt…was war das Wort das Zuko benutzt hat…von ihm scheiden."

„Nachdem was sie durchgemacht hat, wird sie mich nicht wollen", klagte Sokka.

„Ja, das ist was sie gesagt hat", kam es etwas lauter von Aang als er es beabsichtigt hatte.

„Was?" sagte Aang.

Aang seufzte. „Ich hätte nie etwas sagen dürfen, also weisst du von nichts."

„Ja, ja, sag es mir einfach."

„Ich hasse es das zu sagen, aber nachdem Suki gegangen ist hat Toph dasselbe über dich gesagt."

Erneut flog Sokka's Mund auf. „Wieso hast du es mir nicht gesagt?"

„Weil du gesagt hast, dass du für immer mit den Frauen fertig bist und damals meintest du es so. Dann kamen sie und Moo-Chee zusammen und ich dachte das wäre das Ende. Wer hätte diesen Tag kommen sehen."

„Ich glaube schon."

„Wirst du ihr sagen wie du fühlst?"

„Ich möchte aber ich denke nicht, dass es an der Zeit ist."

„Ich kann das verstehen", gestand Aang, „aber ich denke du solltest es ihr irgendwann sagen."