Aang und Katara wurden immer glücklicher darüber, dass Sokka sich entschieden hatte zu bleiben und zu helfen, weil je näher Toph ihrem Geburtstermin kam, desto schwieriger wurde sie. Sie taten ihr bestes verständnisvoll zu sein bei allem was sie durchmachte aber sie machte es schwer. Sie waren sehr zufrieden, dass Sokka bereit war die Wucht ihrer Angriffe zu übernehmen.
Aber dann kam und ging ihr Geburtstermin und Toph wurde genervter während die Tage vergingen. Fünf weitere Tage bevor bei ihr endlich die Wehen einsetzten, da bat Katara Aang die Kinder zum Schlafsaal der Frauen zu bringen damit sie bei ihrem liebsten Freund sein konnten bis das Baby da war. Sie hatte es schwer genug Toph davon abzuhalten alle anzufauchen bevor die Wehen eingesetzt hatten, daher wusste sie das es danach unmöglich wäre.
So stark Toph auch war, die Wehen trafen sie hart. Mit jeder Wehe kam ein Schwall Fluchwörter und Beleidigungen die jeden noch so harten Seemann vor Scham erröten lassen würde. Sie schimpfte Katara aus, dass sie das Baby nicht hinaus zwingen konnte und Aang, dafür dass er seine Kräfte nicht nutzen konnte um die Schmerzen zu lindern aber wie immer ertrug Sokka die meisten Misshandlungen. Er ertrug alle Spitzen gegen ihren Mann und einige die direkt an ihn gerichtet waren. Er war mutig genug ihre Hand zu halten und er hatte kein Problem damit den Schmerz ihres Griffs zu ertragen bis er einen seiner Knochen brechen hörte als sie etwa neun Stunden in den Wehen lag.
„Verdammt Toph! Du hast meinen Finger gebrochen!" schrie er voller Schmerzen während sie den Griff um seine Hand lockerte.
Er zog seine Hand weg und seine Schwester brachte ihn sofort aus dem Zimmer um es zu heilen und liess Aang alleine mit einer sehr müden und launischen Toph. Als er sicher war, dass sie zwischen zwei Wehen war sprach er zu ihr. „Toph, ich weiss du machst viel durch und es ist nicht einfach, aber vielleicht solltest du Sokka eine Pause gönnen. Du bist unnötig hart zu ihm und er nimmt es alles hin."
„Ich weiss Hupfdohle. Ich versuche es nicht zu tun aber es ist so schwer. Ich habe nie gedacht, dass es so schmerzen würde und meine Eltern sind in Republica und warten wie ein paar Eidechsenkrähen…"
„Ich sagte dir, es ist ihnen nicht erlaubt Fuss auf diese Insel zu setzen ausser wenn du es sagst und du und das Baby könnt so lang bleiben wie du möchtest."
„Das weiss ich auch", Für einen Augenblick war es still. „Kann ich alleine mit Sokka reden wenn die Prinzessin fertig mit ihm ist?"
Aang lächelte. „Ich glaube, dass kann ich einrichten."
Katara und Sokka kamen zurück herein gerade als Toph eine weitere Wehe hinter sich hatte. Sie kamen endlich regelmässig, deshalb wusste Aang, dass wenn sie seine Hand losliess er zehn Minuten hatte in denen sie mit Sokka sprechen konnte.
„Entschuldige Aang", sagte sie als sie seine geschundene Hand losliess.
„Ja", sagte er sarkastisch während er seine verletzte Hand mit der anderen festhielt. „Katara kannst du mir als nächstes helfen."
„Lass mich zuerst nach Toph sehen und…"
„Nein", unterbrach er. „Das wird nicht lange dauern", sagte er während er sie aus dem Zimmer zog.
Als Aang die Tür hinter sich schloss sagte Toph, „Sokka." Das sie tatsächlich seinen Namen sagte erschreckte ihn und er sah sie mit grossen Augen an. „Sokka, es tut mir leid wie ich dich die letzten Wochen behandelt habe und es tut mir leid, dass ich deinen Finger gebrochen habe. Ich…ich will dir nur danken, dass du bei mir bist."
Sokka war sprachlos. Er wusste nicht wie reagieren. Das war absolut nicht Tophs Art. Er wusste nicht was er sagen oder tun sollte und er konnte nicht denken. Da muss sein Herz seinen Mund übernommen haben weil er sagte: „Ich würde alles für dich tun Toph, weil ich dich liebe."
Toph hatte keine Zeit zu reagieren weil gerade da eine heftige Wehe kam. „Katara!" schrie sie.
Die Wasserbändigerin kam ins Zimmer gerannt. „Toph! Was ist los. Ist das bereits wieder eine?" Katara hab die Decke und untersuchte ihre Freundin. „In Ordnung Toph es ist soweit. Bei der nächsten Wehe musst du pressen."
Und das tat sie. Es brauchte etwa fünfzehn Minuten voll pressen und schreien. Aang und Sokka wurde mehr als einmal auf die Knie gezwungen während sie sich abwechselten Tophs Hand zu halten und Ermutigungen zu sprechen. Und dann kam worauf sie alle gewartet hatten der Schrei von Tophs neuem Baby.
„Du hattest recht Toph", sagte Katara kichernd während sie das Bündel in die Arme ihrer Freundin legte. „Es ist ein Mädchen."
Für einmal war Toph sprachlos. Langsam legte sie ihre Hand auf den Kopf des Babys und strich damit vorsichtig über ihr Gesicht. Sie hatte nie zuvor ein neugeborenes Baby berührt. Die Erdbändigerin war geschockt wie weich ihre kleine Tochter war. Ihre Tochter, mit vielen Haaren und glatter Haut. Das meinen die Leute also mit glatt wie ein Baby Popo, dachte sie.
Sie drehte ihren Kopf in Aangs Richtung. „Wie sieht sie aus?" flüsterte sie.
„Sie ist wunderschön", flüsterte er zurück.
Sokka lächelte über Tophs Faszination über ihr neues Baby. Er hätte nie gedacht, dass sie so weich werden würde aber hier war es direkt vor seinen Augen. Er schlich leise aus der Tür und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Dann glitt er die Wand hinunter und legte sein Gesicht in seine Hände. Er konnte nicht glauben, dass er so damit herausgeplatzt war. „Ich bin so ein Idiot", murmelte er.
„Wieso bist du ein Idiot?" fragte Aang als er aus der Tür schlenderte.
„Ich habe es ihr gesagt…" antwortete Sokka und sah mit einem traurigen Hundeblick zu seinem alten Freund auf.
„Wow", sagte er und setzte sich neben den bestürzten Krieger auf den Boden. „Was ist passiert? Was hat sie gesagt?"
„Es ist mir einfach aus dem Mund gerutscht", sagte er während er seine Hände sinken liess. „Ich konnte mich nicht aufhalten." Er schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und sagte: „Dumm. Dumm. Dumm."
„Also hat sie schlecht reagiert?"
„Nein, sie hat überhaupt nicht reagiert, dass war etwa eine Sekunde bevor sie nach Katara gerufen hat."
„Wow…das ist hart Kumpel."
„Erzähl mir davon."
Die Tür öffnete sich und Katara kam mit einem Ball aus Laken und Tüchern heraus. „Wieso sitzt ihr Jungs hier draussen?" Sie sahen sie einfach an. „In Ordnung…also Sokka, Toph will dich sehen. Sie wird dich dafür kriegen, dass du nicht gesagt hast wie schön Lin ist."
„Lin?" sagten Sokka und Aang gleichzeitig.
„Ja, wenn ihr beiden im Zimmer geblieben wärt wüsstet ihr, dass sie das Baby Lin genannt hat."
Als seine Frau vorbei ging sprang Aang auf. „Hey Katara, dass ist viel Zeug, lass mich dir helfen." Er drehte sich um und grinste seinen Schwager dämlich an.
Sokka stand kopfschüttelnd auf bevor er zurück in das Zimmer ging. „Du wolltest mich sehen?" fragte er verlegen.
„Komm her Sokka. Wieso bist du gegangen? Magst du keine Babys oder was?"
„Ich wollte nur etwas Luft schnappen. Du hast mich und Aang ziemlich fertig gemacht, wir mussten durchatmen."
„Weisst du, auch wenn meine Füsse nicht auf dem Boden sind, weiss ich das du lügst." Sokka packte die Tür fester und senkte seinen Kopf. „Nun, wirst du dir mein Baby ansehen oder nicht? Hupfdohle und Prinzessin sagten sie ist niedlich, aber sie glauben auch das ein Baby Affe niedlich ist. Ich muss hören was du über sie zu sagen hast."
Sokka entspannte sich. Dachte vielleicht, nur vielleicht, hatte sie nicht gehört was er gesagt hatte. Er ging hinüber und setzte sich neben sie aufs Bett. „Nun lass sehen", begann er während er das schlafende Neugeborene betrachtete. „Sie hat viele schwarze Haare, so wie deine und deine Haut und als sie wach war habe ich gesehen, dass sie grosse grüne Augen hat, wie du nur leuchtender. Sie ist ein hübsches kleines Mädchen."
Toph lächelte. „In Ordnung jetzt bin ich zufrieden." Die zwei sassen eine Weile in einer unangenehmen Stille bevor Toph schliesslich sagte: „Weisst du ich habe gehört was du gesagt hast…vorhin meine ich."
Sokkas Herz rasste und er tat sein Bestes um ruhig zu klingen. „Du hast das gehört?"
„Ja, hab ich."
„Ich wollte nicht, dass es rauskommt zumindest nicht so und nicht jetzt. Mein Timing stinkt."
„Ja, tut es irgendwie." Für einen Moment sassen sie schweigend da. „Hey Katara sagte, da ist eine Wiege auf der anderen Seite des Zimmers, kannst du sie für mich hineinlegen?"
Sokka hob das Baby vorsichtig aus Tophs Armen und ging durch das Zimmer. Still legte er sie in die Wiege und ging zurück an Tophs Seite. Eine Minute stand er da, nicht sicher wohin er sehen oder was er tun sollte. Die Katze war aus dem Sack und er wusste nicht wie es jetzt weitergehen sollte.
„Wirst du dich wieder hinsetzten?" sagte Toph und klopfte auf den Platz neben sich. Als er sich setzte sagte sie: „Weisst du, ich wünschte ich hätte den Mut den du hast. Ich wäre nie in der Lage gewesen, das einfach so zu sagen."
Sokka war geschockt, dass sie das zugab. „Oh wann war das?" sagte er und tat als hätte Aang es ihm nicht bereits gesagt.
„Du wusstest es schon", fauchte sie. „Oh, die Glatze wird dafür büssen. Wann hat er es dir gesagt?"
„Vor ein paar Wochen." Er wurde rot und rieb seinen Hinterkopf. „Als er mir gesagt hat, dass er weiss wie ich für dich empfinde."
„Und seit wann weiss er es?"
„Ich bin nicht sicher wann er es bemerkt hat, aber es sind jetzt schon ein paar Jahre."
„Jahre?! Wieso hast du vorher nie was gesagt?"
„Toph, was hätte ich sagen sollen? ´Verlass deinen Mann und sei mit mir zusammen.´"
„Ich wünschte du hättest es getan", sagte sie und senkte ihren Kopf.
„Nein tust du nicht, dann hättest du die kleine da drüben nicht."
„Oder sie könnte vielleicht deine sein", sagte Toph, lehnte ihren Kopf an Sokkas Schulter bevor sie gähnte.
„Ich sollte dich ausruhen lassen", sagte er und versuchte aufzustehen aber sie packte seinen Arm.
„Nein Sokka, bleib bitte. Ich kann die Gesellschaft brauchen. Es war ein langer Tag."
„In Ordnung", sagte er während er sich wieder setzte und seinen Arm um ihre Schulter legte. „Ist das in Ordnung?" fragte er unsicher ob er zu forsch war.
„Es ist perfekt", sagte sie und kuschelte sich an seine Brust. Innerhalb einer Minute war sie eingeschlafen.
Als Aang und Katara zurück ins Zimmer kamen war Sokka ebenfalls eingeschlafen. Toph lag noch immer in seinen Armen und er hatte seinen Kopf auf ihren gelegt.
Katara war verwirrt aber Aang hatte ein riesiges, dämliches Lächeln auf dem Gesicht. „Habe ich was verpasst?" fragte sie als sie den Ausdruck auf seinem Gesicht sah. „Sie kuscheln als wären sie…" ihr Mund klappte auf als sie die Erkenntnis traf. „Oh, nein, OHHHH NEIN", sie fing an laut zu werden und ihr Mann zog sie aus dem Zimmer. „Nein Aang, was immer es ist ich will es nicht hören. Ihr Mann hat sie gerade verlassen und sie hat gerade ein Baby bekommen…ausser das dauert schon eine Weile…waren sie…"
„Nein", sagte er schnell, „sie hatten keine Affäre, aber dein Bruder hat schon eine Weile darauf gewartet mit ihr zusammen zu sein und seine Gefühle sind irgendwie herausgerutscht bevor das Baby gekommen ist."
„Aang, das wird…das passiert…das ist…" die aufgeregte Frau versuchte ihre Gedanken zu sammeln damit sie ihren Standpunkt klar machen konnte, aber sie fand nicht die richtigen Worte.
„Ich weiss, es ist schnell, aber wir haben keine Kontrolle darüber wie sie empfinden oder wie sie ihr Leben leben. Sie sind beide erwachsen. Alles was wir tun können ist, für sie da sein wenn sie uns brauchen und ich glaube sie brauchen uns beide jetzt."
„Ich glaube du hast recht", sagte sie und lehnte sich leicht gegen die Brust ihres Mannes. „Aber es ist trotzdem verrückt."
