In der hälfte des achten Tages auf der Ascheninsel verkünde Zuko Izumi und Kya, dass ihre Bestrafung vorbei war. Sie rannten sofort nach draussen und machten ihre Begrüssung als hätten sie sich seit Monaten nicht gesehen. Dann informierte Izumi Kya dass Lin „ein cooles kleines Baby" sei und sie nur für sie einen Erdbändigungsteil in ihre Begrüssung einbauen müssten.

Am zehnten Tag war es Zeit, dass alle nachhause fuhren damit die Kinder zurück in die Schule konnten. Sobald sie zuhause waren verbreitete es sich schnell, dass Lin und Tenzin Bändiger waren. Bald wusste die ganze Welt, dass es einen weiteren Luftbändiger gab. Briefe aus aller Welt mit Glückwünschen und Einladungen für Feiern zu Tenzins Ehren fluteten die Luftbändigerinsel. Aang und Katara lehnten alle Einladungen freundlich ab und sandten Dankesschreiben für die Glückwünsche. Aang startete Tenzins Anfängertraining und das Leben auf der Insel kehrte zu seiner alten Rutine zurück.

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An einem Frühlingstag kam Bumi schmollend nachhause. Katara wartete auf seinen üblichen überschwänglichen Auftritt aber als sie weder die Türe knallen oder seine Stimme durch das Haus hallen hörte ging sie ihren ältesten Sohn suchen. Sie fand ihn auf der Bank am Fusse des Hügels vornübergebeugt sitzend und über das Wasser blickend vor.

„Hi Boom wie war die Schule?" fragte sie und wusste, dass etwas nicht stimmte. Er hatte heute morgen das Haus in seiner üblichen guten Lauen verlassen. Er sagte nichts, er sah einfach noch intensiver auf das Wasser. Sie setzte sich neben ihn und legte ihre Hand auf seinen Rücken. „Bumi was ist los?"

Er hielt seinen Kopf gesenkt, sein wildes Haar fallend um sein Gesicht zu verbergen. „Ich bin adoptiert", murmelte er.

Katara kicherte über die Vorstellung. „Das ist lächerlich. Wer hat das gesagt?"

„Es ist nicht witzig", maulte er, „Alle Kinder sagen das. Kya ist eine Wasserbändigerin, Tenzin ist ein Luftbändiger und ich bin…ich bin nichts."

Sie schob sein Haar zur Seite damit sie sein Gesicht sehen konnte. „Bumi, Liebling, du gehörst genauso zu uns wie Kya und Tenzin. Wieso glaubst du etwas anderes egal was jemand sagt."

Er sprang auf und wirbelte herum um sie anzusehen. „Es macht Sinn! Du bist die mächtigste Wasserbändigerin der Welt und Dad…Dad ist der Avatar! Also woher komme ich?"

Er versuchte davon zu stürmen, aber seine Mutter packte seinen Arm. „Nein, es macht nicht Sinn. Sieh dich an, du siehst aus wie dein Dad. Du benimmst dich wie er und diese Haare, eines Tages werde ich Aang dazu bringen seine Haare wachsen zu lassen damit du sehen kannst woher du und Tenzin diese ganzen verrückten Haare habt." Sie wuschelte mit der Hand durch sein Haar und er schob sie beiseite.

„Hör auf zu versuchen mich zum Lachen zu bringen, das ist nicht lustig. Alle sagen es."

„Und wenn alle sagen würden, dass er Himmel grün ist, würde es das wahr machen." Sie zog ihn in eine Umarmung. „Bumi, egal was irgendjemand sagt, du gehört zu mir und Aang. Ich habe dich ausgetragen, sonst niemand. Anders zu sein, bedeutet nicht, dass du nicht dazugehörst." Sie hielt ihn so, dass sie ihm in die Augen sehen konnte. „Ich weiss wie es ist die Einzige zu sein. Ich war die einzige Bändigerin in der Familie. Ich war die einzige am ganzen Südpol, aber ich wusste, dass meine Eltern meine Eltern waren." Sie zog das Band aus dem Ende ihres Zopfes und band seine zusammen. „Du bist unser Krieger und vergiss das nie."

Zum ersten Mal lächelte er und sah zu ihr auf. „Werde ich nicht Mom."

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Bumis neuer Lieblingszeitvertreib war es seinen kleinen Bruder zu schikanieren. Nichts machte ihn glücklicher als dein kleinen Jungen zum Schmollen zu bringen und was meisten dazu führte war es zu ihm „Hey Tenzy Wenzy!" zu sagen.

Mit fünf war Tenzin immer noch ein ernster kleiner Junge. Während seine älteren Geschwister eine Kombination von Luftnomaden und Wasserstammkleidung trugen, bestand er darauf die ganze Zeit wie ein Luftnomade auszusehen. Ein Jahr zuvor hatte er entschieden, dass er seine wilden braunen Locken abrasiert haben wollte und hatte darum gebeten, dass alle seine Kleider wie Luftnomadengewänder aussahen, einige in traditionellen Farben und einige in blauen Farbtönen.

Katara und Aang machten sich Sorgen darüber wie ernst ihr jüngster war. Sie versuchten ihn dazu zu bringen sich mehr seinem Alter entsprechend zu verhalten, aber er war einfach nicht interessiert. Die einzige Person die das Kind in ihm zum Vorschein brachte war Lin Beifong.

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Lin war so angriffslustig wie ihre Mutter und nur etwas zurückhaltender. An ihrem vierten Geburtstag erlaubte ihre Mutter ihren Grosseltern teil ihres Lebens zu sein. Sie liebte es wie Lao und Poppy sie verwöhnten aber wenn sie zu überfürsorglich wurden sagte sie: „Nein Grammy, dass stimmt nicht." Und Toph lachte darüber.

Sie war ein kluges, kleines Mädchen und Toph stellte sicher ihr die Familien Hierarchie beizubringen. Toph war Mommy, Herr und Meister des Hauses. Ihr Vater war „weggegangen", also waren Sokka und Ty Lee da um sich ebenfalls um sie zu kümmern. Sie wusste, dass Aang, Katara und Zuko sie sehr liebten und sie ihre Familie waren.

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Nach Izumis zwölften Geburtstag machten sie und ihre Grossmutter einen Ausflug zur Luftbändiger Insel. Izumi dachte es wäre nur eine Vergnügungsreise aber Granny Ursa wusste, dass es einen Grund gab. Nachdem Toph angekommen war und es sich alle bequem gemacht hatten, baten die Frauen die Mädchen für ein Gespräch in die Küche. Die Mädchen sassen am Tisch während die Frauen auf dem Gang miteinander tuschelten.

„Ich weiss nicht wie ich das beginnen soll, du solltest es tun", sagte Katara zu Zukos Mutter.

„Ich weiss nicht was ich sagen soll, ich wurde davon geschickt bevor meine Kinder dieses Alter erreicht hatten, das ist auch mein erstes ´Gespräch´."

„Nun ich weiss es auch nicht, dass ist…ach, ich wünschte GranGran wäre noch hier."

Toph schüttelte ihren Kopf über die beiden. „Feiglinge!" rief sie aus während sie zu den Mädchen ging und eine Lektion über das Erwachsen werden und Veränderungen in ihrem Körper begann und dann fing sie an über Sex zu sprechen.

Die Mädchen hatten davon gehört und sie dachten sie hätten eine Ahnung davon was es war aber sie merkten, dass sie keine Ahnung hatten als Toph ihnen die Mechanik davon erklärte.

„Ewwww!" sagte Izumi sanft während Toph sprach und Kya sah aus als würde sie nachdenken.

Schliesslich sprang Kya auf und schlug ihre Hände auf den Tisch, dann starrte sie ihre Mutter an und deutete auf sie. „Eww! Deshalb tut er das. Deshalb zieht Dad eine Wand hoch wenn ihr ins Zimmer geht und die Tür schliesst." Toph grinste und Ursa sah stumm zu Katara, während das Gesicht der Wasserbändiger dunkelrot anlief. Kya fing an ihre Hände zu schütteln als würde das helfen die Erkenntnis aus ihrem Kopf zu vertreiben. „Eww! Eww! Ugh, ugh, eww! Du willst mir sagen dass du…und du lässt Dad…und da komme ich her. Ahhhhh!"

Kya stürmte davon und Izumi folgte ihr bemüht darum ihre Belustigung zu verbergen. Eine noch immer errötende Katara und Ursa sprangen auf als sie hörten wie Kya noch immer „ugh" murmelnd ihre Zimmertür zuschlug.

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In diesem Jahr erschien überall auf der Insel neues Leben. Lee, der junge Luftlehrling, der an dem Tag dem Tenzin geboren worden war geholfen hatte, war nun verheiratet und hatte selbst ein Neugeborenes. Viele der anderen jungen Luftlehrlinge hatten ebenfalls geheiratet und waren entweder frisch Eltern oder erwarteten Kinder.

Selbst Appa und Momo hatten Nachwuchs. Als Appas und die anderen Kälber alt genug waren nahm Aang, Katara und die Kinder mit um zu sehen ob sich eines der jungen Bisons an sie binden würde. Bevor sich Katara den Kälbern nähern konnte, kam Appas Partnerin zu ihr. Aang hob eine Augenbraue und flüsterte Katara zu ihre Hand zu heben und den Apfel, den er ihr zuvor gegeben hatte anzubieten. Der Mutterbison akzeptierte diesen.

Aang war überrascht. Er hatte nie davon gehört das sich ein erwachsener Luftbison an jemanden band. „Sie hat die gewählt Katara, gib ihr einen Namen."

Katara strich mit ihrer Hand durch das Fell des Bison und sah sie an. „Hallo Hariti."

Ihr Mann lächelte. „Ich denke das passt sehr gut." Er wandte sich zu seinen Kindern. „In Ordnung Kinder lasst uns sehen was passiert."

Die drei Kinder hatten die Tiere, von welchen sie dachten, dass sie zu ihnen kommen würden, beobachtet. Sie traten alle auf sie zu und streckten ihre Hände aus. Ihre gewählten Bisons reagierten umgehend. Kya entschied ihren Bison Yeshe zu nennen und Bumi nannte seinen Pong. Als der jüngste den Namen seines Bisons nicht verkündete wandten sich alle zu ihm. Er streichelte glücklich seinen Bison und lächelte wie es nie jemand zuvor gesehen hatte, er wirkte beinahe verschlagen.

„Tenzin", sagte Katara sanft und ging zu ihrem kleinen Jungen. „Hast du ihn benannt?"

„Ja Mutter", antwortete und nahm sein seriöses Auftreten wieder auf.

„Nun Tenzy Wenzy", stichelte Bumi, „wie lautet er?"

Für einmal störte sich Tenzin nicht über den Kosenamen von seinem Bruder. Er lächelte erneut. „Sein Name ist Oogie."