Kapitel 5 "Hoffnungslos"
Tag 4
Mina wachte früher auf als erwartet. Steif reckte sie sich, und versuchte sich zu erinnern, was passiert war. Sie hatte anscheinend schon wieder einen Filmriss, da sie sich schwertat, sich zu erinnern. Außerdem war sie sehr erschöpft, da sie nur selten die Gelegenheit hatte, etwas zu essen. Die Gemüsesuppe gestern war gefühlt die erste warme Mahlzeit seit langem für Mina gewesen. Seit Cell mit der Auslöschung der Menschheit begonnen hatte, konnte Mina schon nichts mehr richtig essen und nun hatte sie das Gefühl, völlig ausgehungert zu sein. Das Erste, was sie machen wollte, war mit Yasa ordentlich zu Frühstücken. Yasa... Mina konnte froh sein, dass Yasa noch ein ganz normaler Mensch war. Nicht so wie Mori... diese hatte sie ganz schön in Schwierigkeiten gebracht... Der Kranich... Gestern kam ihr wie ein Albtraum vor. Jedoch mit Happy Ending. Kaum zu glauben, dass sie den Angriff überlebt hatte! Alleine, durch pures Glück, war Mina noch am Leben! Und das Beste war, dass diese Leute sie hier nicht finden würden! Was für ein Glück sie doch hatte! Sie dachte an all den Luxus, den sie hier genießen konnte, das Make-up, welches sie gestohlen hatte, die Kleidung und alles andere, was sie sonst noch finden würde. Sie wollte definitiv nach ein paar Capsule Corp. Kapseln schauen, den ihr Auto wurde ja von diesen ominösen Leuten geklaut...
Sie streckte sich und setzte sich auf. Ihr Muskelkater wollte einfach nicht besser werden, jedoch fühlte es sich schon nicht mehr so schlimm an, mit dem Wissen, sich hier nicht verstecken zu müssen. Sie freute sich über die Ruhe, welche sie auf der Insel haben würde.
Sie stand auf und ging zum Fenster, um die Vorhänge aufzuziehen.
Tief einatmend, genoss sie die frische Luft und schaute nach draußen. Es wurde gerade erst hell und es waren nur noch vereinzelt Sterne zu sehen. Der Tag würde hoffentlich genauso schön ausfallen wie der davor! Es konnte nur besser werden!
Mina ging ins Bad, um sich fertig zu machen. Das Badezimmer war riesig, mit zwei Waschbecken und einer Badewanne. Die Toilette befand sich in einem gesonderten Raum.
Wie zu Hause zog sie sich den Bademantel aus und warf diesen achtlos zur Seite.
Nackt stand sie im Bad und suchte nach Handtüchern. Neben den Waschbecken standen zwei weitere Schränkchen und darauf lag ein Föhn. Neugierig schaltete sie ihn ein, um zu prüfen, ob er funktionierte. Ohne Probleme lief er und sie schaltete ihn wieder aus, um ihn zurückzulegen. Wie konnte es noch Elektrizität geben? Wurde noch im Kraftwerk gearbeitet? Bis wann sollte es noch fließendes Wasser geben?
Der Gedanke an eine dystopische Zukunft ohne den Luxus von Strom und Wasser traf sie wie einen Schlag in die Magengrube. Was würde sie wohl in Zukunft machen? Ach ne... warte... da war ja ein gewisser Jemand... Mina hatte für einen kurzen Augenblick vergessen, dass Cell sie umbringen wollte, sollte er sein Turnier gewinnen. Bevor sie in Panik ausbrach, versuchte sie sich zu beruhigen und auf andere Gedanken zu kommen.
Sie sah sich weiter im Zimmer um. Die Möbel waren alle wunderschön und von hoher Qualität.
Mina öffnete Schränkchen für Schränkchen und fand viele Haarpflegeprodukte und Badezusätze. "Woha! Das Hotel hat ja wirklich alles!", sagte sie verblüfft.
Damit könnte sie ihre Haare ganz ordentlich frisieren... Sie überlegte, wie sie sich stylen sollte. Cell kroch wieder in ihre Gedanken zurück.
Das Make-up sollte später auch zur Frisur passen...
Wer könnte ihn aufhalten?
Son Goku vielleicht?
Große, verspielte Locken, oder einen Pferdeschwanz?
Ihr Pony wie häufig auch mit Seitenscheitel...
Könnte sie um Gnade betteln?
Ein plötzliches klopften an der Tür zog sie aus ihren Gedanken. Schnell lief sie zum Bademantel, legte ihn an und ließ Yasa herein. "Ach Mina! Du bist aber schon früh wach!", sagte Yasa verschlafen. "Habe ich dich wegen dem Föhn geweckt?", wollte Mina wissen. "Ja, aber nicht schlimm. Was sollen wir heute machen?", fragte sie und setzte sich auf Minas Bett. "Mh... also erst mal brauche ich frische Kleidung und dann wollte ich noch zum Capsule Geschäft gehen. Und dann weiß ich nicht. Ich bin noch richtig fertig vom Beach Volleyball gestern." Yasa lehnte sich nach hinten, starrte an die Decke und grübelte vor sich hin."Mh... also... ich wollte mir jetzt erst mal die Haare färben und danach Frühstücken... Musst du jetzt dringend ins Geschäft? Wir könnten das später zusammen machen!", überlegte Yasa und Mina meinte: "Also, eigentlich wollte ich sofort Frühstücken und dann in den Laden um nach Kaspeln zu suchen. Ich brauche einen Flieger und wenn möglich noch ein Auto und ein Haus. Am besten auch noch Lagerungskapseln , damit ich hier so viele Markenklamotten wie möglich mit nehmen kann. Die Gelegenheit kommt nie wieder!". Yasa nickte und stand vom Bett auf. "Ok, ich gehe mir jetzt die Haare färben, damit ich das schon mal erledigt habe. Sei mir nicht böse, dass du alleine Frühstückst, ok? Ich esse morgens normalerweise nie etwas!", entschuldigte sie sich und ging zum Fenster. "Das Wetter wird heute genauso schön wie gestern! Wir könnten uns an den Strand legen!", sagte Yasa überschwänglich und Mina schloss sich dem an. Der Tag war einfach zu schön, um ihn nicht auszunutzen. "Ok, wie viel Uhr haben wir denn schon?", wollte Mina wissen und Yasa antwortete mit 5 Uhr in der Früh. Eigenartig, dass Mina so früh wieder aufgewacht war... Da stimmte doch etwas nicht... Gestern das Gleiche... Egal. Hier war sie sicher. "Sollen wir uns dann um 9 Uhr an der Bar treffen?", fragte Mina und Yasa war das ganz recht. Sie verabschiedeten sich und Yasa verließ den Raum.
Mina zog sich den Bademantel wieder aus und ging zurück ins Badezimmer. Dort ließ sie sich Badewasser ein und gab eine Badekugel mit Rosenduft hinzu. Dann ging sie zum Waschbecken und putzte sich die Zähne.
Vorsichtig stieg sie in die Wanne und entspannte sich schnell, wegen des warmen Wassers. Sie konnte es nicht glauben. Sie lag in einer Badewanne, mit Rosenblättern auf der Wasseroberfläche schwimmend! Es kam ihr vor, als wäre es schon sehr lange her, dass sie diesen Traum von Luxus das letzte Mal gehabt hatte. Das Wasser war herrlich... Dass noch alles funktionierte, war ein Wunder! Elektrizität und Wasser waren immer noch vorhanden... Warum!? Cell hatte schon so vieles zerstört... Mina verstand es nicht.
Während sie ihr Bad genoss, dachte sie aber auch an die möglichen Gegner. Gäbe es jemanden, der Cell erledigen könnte? Was war mit Son Goku? Tenshinhan? Wo Cell jetzt wohl war? Ob er immer noch im Ring stand und sich langweilte? Warum... warum fühlte sie keine so große Angst mehr? Cell wollte sie töten... Würde er?
Doch.
Oder?
Eigenartig. Mina wollte trotzdem noch mit ihm reden. Was er wohl alles über die Welt wusste? Was er wohl für ein Mensch war... Achja. Da war ja was... Für einen kurzen Moment hatte Mina vergessen, dass Cell zwei Meter groß und grün war. Wie konnte es sein, dass sein Verhalten so menschenähnlich war? Er konnte sich besser artikulieren als manch ein anderer ... Tief in Gedanken versunken, bemerkte Mina nicht, dass ihre Haut an den Fingern schon verschrumpelt war.
Sie stand auf und ließ das Wasser ablaufen. Dann nutzte sie noch die Haarpflegeprodukte und duschte sich ab.
Ihre Haare fühlten sich dank der Pflegelotionen sehr geschmeidig an und Mina wünschte, sie könnte dieselben Produkte immer benutzen. Warum bekam sie jetzt plötzlich alles, was sie im Leben wollte? Ihr Traum von finanzieller Freiheit war quasi erfüllt... dank Cell. Mit einem Handtuch trocknete sie ihren Körper ab und ging zum Föhn. Auf der kältesten Stufe trocknete und frisierte sie vorsichtig ihre Haare. Haarspray und Schaumfestiger hatte das Hotel auch im Badezimmer bereitgestellt und sie konnte sich ordentlich zurechtmachen. Ihre Haare waren zu einer legeren Hochsteckfrisur zusammengebunden, und ihr fiel erst hinterher auf, wie sehr sie ihrer Mutter damit ähnelte.
Was ihre Eltern wohl jetzt machten? Hoffentlich ging es ihnen gut.
Obwohl das Hotel alles hatte... Mina fehlte frische Kleidung. Entweder sie würde die, die sie vom Vortag hatte, waschen, oder sie würde in eine Boutique gehen, um sich neue zu holen.
Sie erinnerte sich, dass sie auch ins Capsule-Geschäft gehen wollte. Falls Cell sein Turnier verlieren sollte, könnte Mina sehr gut ein Capsule-Haus gebrauchen.
Das weiße Kleid, welches sie vom Vortag noch hatte, wollte sie nicht noch einmal tragen, jedoch hatte sie keine andere Kleidung da, darum musste sie es widerwillig anziehen. Sie nahm ihre neue Tasche mit dem Make-up drin und schminkte sich zu ihrer Frisur passend dezent. Dann packte sie ihre Tasche zusammen und machte sich auf den Weg zu den Geschäften. Frühstücken konnte sie eventuell unterwegs oder später.
Welchen Look sollte sie heute tragen? Vielleicht eine Jeans mit engem Hemd? Oder doch lieber Minirock? Was passte zu ihrer Frisur?
In Gedanken versunken, schlenderte sie durch die Einkaufsmeile und schaute sich die Schaufenster an. Zu viele Auswahlmöglichkeiten!
Das Wetter war noch etwas kühl und Mina schaute in den Himmel, welcher sich rosa gefärbt hatte. Welche Farbe sich Yasa für ihre Haare wohl ausgesucht hatte? Plötzlich übermannte Mina auch das Bedürfnis, sich die Haare zu färben. Sollte sie wirklich nicht mehr lange zu leben haben, dann sollte sie jetzt unbedingt Dinge machen, welche sie sonst nie tat. Normalerweise stand sie mehr auf Natürlichkeit und sogar das Make-up war ich schon zu viel, aber wenn man nur noch ein paar Tage zu leben hat, dann kann man ja mal seine Prinzipien, zumindest ein paar, vergessen. Sollte sie es tun? Welche Farbe? Der Gedanke, die Freiheit zu haben, alles, auch wirklich alles zu tun, ließ ihren Bauch kribbeln, als hätte sie Schmetterlinge darin. Ihr Leben war wie ausgewechselt. Und das nur wegen Cell! ...sollte... sollte sie sich etwa bei ihm bedanken!? Mina blieb stehen und starrte auf den Boden.
Sollte sie sich bei ihm bedanken? War das vernünftig? Nein. Aber dann hätte sie wieder einen Grund mit ihm zu reden... Ihre Hände fingen an zu zittern und sie ballte die Fäuste. Ein breites Grinsen formte sich in ihrem Gesicht, denn der Gedanke, nochmal mit ihm zu reden, begeisterte sie sehr. Es war so... verboten. Er wollte nicht...aber Mina ging trotzdem zu ihm... wie, als wäre es ein Spiel, bei dem die Frage beantwortet werden musste; wann hatte er genug? Was konnte sie ihn fragen? Was kann man mit ihm machen? Würde er sie... ach egal. Sie dachte an vorgestern zurück.
Du bist ja schon wieder hier!
Du hast ja nicht mehr alle Kerzen am Leuchter!"
Warum ist dir das wichtig?
Sie fand es lustig, dass sie sich stritten und er nicht auf die Idee kam, sie einfach um die Ecke zu bringen. Mina kicherte, jedoch verstummte sie schnell wieder. Ja richtig... warum nicht? Warum tat er es nicht einfach? Sie merkte, dass sie sich an etwas erinnerte, was Cell in der Hinsicht zu ihr gesagt hatte, jedoch war es schwammig. Was hatte er gesagt? Da war doch was...
Sie merkte, dass sie doof in der Gegend rumstand und ging hektisch in das Geschäft vor sich. Sie sah sich um. Alles Schneeweiß. Ein Brautladen.
Sie ging rückwärts wieder raus.
Niemals.
Mit keinem.
Nie und nimmer!
Heiraten und Kinder kriegen waren einfach nicht ihre Welt. Mina sah sich als jemanden, der ausschließlich für das Geld lebte. Das Geld, würde ihr eine Position der Macht verleihen... und damit auch Ansehen und Neid... vielleicht würden ihre Eltern dann stolz auf sie sein? Mit ihrem Bruder waren sie es. Und er war Manager oder so... Irgendetwas Wichtiges. Wie hieß er nochmal? Im Grunde genommen kannte sie ihn nicht. Sie hatte ihn einmal gesehen. Dass ihre Eltern in dem Alter nochmal ein Kind bekommen hatten... Ihre Eltern waren nur zu gerne damit beschäftigt, sie wissen zu lassen, dass sie ein Unfall war, und dass sie niemals dazu gehören würde. Alle in ihrer Familie waren etwas Besonderes.
Alle erfolgreich.
Alle angesehen.
Und Mina?
Nichts. Sie war es nicht. Zu tollpatschig und schusselig in allem, was sie tat. Sich obsessiv zu schminken, tat sie nur, weil sie gelernt hatte, dass hübsche Frauen oft einen Vorteil bekamen. Mina hatte sich immer dagegen gestellt, bis sie es doch mal versuchte, und GOTT, war das ein Unterschied! Ab dem Zeitpunkt ging es bergauf für sie. Sie bekam jeden Job, auf den sie sich bewarb.
Sie merkte, wie ihre Gedanken abschweiften und sie versuchte sich zu überlegen, welches Outfit sie tragen wollte. Nicht mehr daran denken! Das vorherige Leben war vorbei!
Der nächste Laden war genau nach ihrem Geschmack.
Sie betrat ihn und sah sich um.
Alles.
Einfach alles!
Mina musste alles haben!
Sie verließ den Laden und suchte das Capsule Corp. Geschäft, denn Lagerungskapseln würden ihr helfen, den Laden leerzuräumen. Sie wollte alles, was ihr gefiel mitnehmen!
Das Kapsel-Geschäft hatte eingeschlagene Schaufenster und Scherben lagen überall verstreut. Hoffentlich gab es noch etwas zum Mitnehmen... Sie betrat das Geschäft und einige Regale lagen umgeworfen auf dem Boden, sodass allerhand Dinge wild verstreut drumherum lagen. Mina fand auf den ersten Blick keine Kapseln. Hockend, suchte sie vorsichtig nach etwas Brauchbarem. Frustriert stand sie auf und sah sich wieder um. Hinter der Kasse befand sich eine Tür mit der Aufschrift "Nur Mitarbeiter". Während Mina zu dieser rüberging, sah sie sich weiter um. Plötzlich sah sie eine Kaspelbox unter einem Regal und ging sofort hin. Die Box war nicht groß, jedoch stellte sich die Frage, ob überhaupt etwas darin war. Sie hockte sich hin und tastete mit ihrer Hand unter dem Regal, bis sie fündig wurde. Hektisch holte sie sie hervor und öffnete sie. Leider war die Box leer und frustriert warf Mina sie auf Seite. Sie stand auf und ging geradewegs auf die Tür zu. Als sie mit ihrer Hand die Türklinke herunterdrücken wollte, hörte sie ein bekanntes Geräusch. Ein Geräusch, welches ihre Beine betäubte und sie zu Boden ging. Tränen liefen ihr die Wangen runter und sie wimmerte um Hilfe. Das Geräusch eines Hubschraubers... Waren es die Leute von gestern? Wie? Waren sie es? Schockiert versuchte Mina aufzustehen und lief an ein zerstörtes Schaufenster, um nach draußen zu schauen. Der Hubschrauber ging nicht unweit weg von ihr zu Boden.
Panik.
Sie waren es.
Der Kranich.
Mina erkannte, wo sie zu Boden gingen.
Direkt neben dem Hotel, indem sie sich vor kurzem noch befunden hatte.
Für einen kurzen Moment wurde ihr Schwarz vor Augen. Wie hatten sie Mina gefunden? Sie war völlig verängstigt und rannte zur Tür, knallte dagegen und versuchte die Türklinke runterzudrücken. Abgeschlossen.
"Nein!", japste sie nach Luft ringend. Sie versuchte, die Türklinke so fest wie möglich runterzudrücken, aber sie blieb verschlossen. Mina ging einen Schritt zurück und trat dagegen, jedoch war sie zu schwach. Sie bekam einen Heulkrampf und verstört, murmelte sie nach Hilfe. Was jetzt? „Hilfe" Ihr heulen wurde lauter.
"Hilfe!" Was sollte sie jetzt tun? Sie sah sich panisch im Geschäft um, aber fand keine Kapsel. Alles war ihr jetzt recht! Ein Auto, ein Flugzeug, ein Boot! Egal!
Nur ein Gedanke; hinten rum!
Schnell lief sie aus dem Geschäft hinaus und blieb erstmal stehen. Wo waren diese Leute? Sie sah niemanden. Links von ihr war eine lange Reihe an Geschäften und rechts von ihr.. eine Gasse! Hektisch rannte sie in diese hinein und suchte nach dem Hintereingang des Geschäfts. Sie sah ein paar Türen und war sich nicht sicher, welche davon die richtige war. Verkrampft lief sie weiter und fand den Mitarbeitereingang des Capsule Corp. Geschäftes doch noch. Schnell ging sie heran und sah aber, dass sich die Metalltür nur mit einem Schlüssel öffnen ließ. Sie drückte die Türklinke nach unten, aber die Tür war definitiv verschlossen. Ihr Magen zog sich zusammen und ihre Beine wurden weich. Es gab keinen Ausweg. Ohne eine Kapsel konnte sie nicht fliehen! Moment... das Flugzeug, mit dem sie hergekommen war! Aber... das lag noch im Hotelzimmer! Scheiße! Da waren doch die Leute gelandet! Ihre Gedanken überschlugen sich. Sollte sie an den Pier laufen und nach einem Boot suchen? Oder was... nein. Sie atmete tief durch. Konzentrieren! Wo war das Problem jetzt? Sie musste fliehen. Dazu brauchte sie eine Kapsel. Egal, ob zu Wasser oder Land, sie konnte beides steuern. Der hintere Bereich des Geschäfts war anscheinend nicht geplündert worden und um hineinzukommen, brauchte sie einen Schlüssel... Wo hat man einen Schlüssel!? Die Mitarbeiter! ...jedoch war keiner da. "Wo? Wo? Wo? Wo?", murmelte sie zu sich selbst. Wo würde Mina einen Schlüssel hintun? Mh... an der Kasse? Der Schlüssel könnte an der Kasse liegen! Schnell rannte sie zurück. Gerade, als sie in das Geschäft laufen wollte, hörte sie Schüsse. Oh nein! YASA! Sie fing das Heulen wieder an, jedoch bemühte sie sich, nicht zu laut zu sein. Sie konnte nichts tun. Falls die Männer wirklich auf Yasa geschossen hatten, war es jetzt eh schon zu spät! Sie dachte daran, wie sie sich unter der Hecke vor den Männern versteckt hatte und wusste, dass nur Stille sie retten konnte. Aber vielleicht waren die Männer diesmal cleverer als vorher!? Vielleicht hatten sie diesmal Spürhunde dabei!? Falls das der Fall war, musste Mina die Insel unbedingt verlassen! Sie stürmte ins Geschäft und schaute sich nach einem Schlüsselbund um, fand jedoch keinen.
Schnell ging sie zur Kasse rüber und öffnete alle Fächer und Schubladen. Nur Papier, Bücher, und Büroutensilien... DA! Mina fand einen Schlüsselbund unter einem Stapel Quittungen und ging zur Tür hinüber. Sie betrachtete das Schlüsselloch und verglich die Schlüssel am Bund mit der Größe. Einer sah aus, als könnte er passen und sie probierte die Tür zu öffnen. Mit Erfolg, jedoch war das nur ein kleiner Triumph! Schnell ging sie hinein und fand sich in einem langen Flur wieder. Jeweils vier Türen, links und rechts. Zwei davon Toilettenräume. Sie ging verwirrt zu einer unbeschrifteten hin und öffnete sie. "Nicht abgeschlossen, was für ein Glück!", sagte sie erleichtert und stieß die Tür auf.
Der Raum wurde durch ein kleines Fenster genügend erhellt und Mina konnte erkennen, dass viele Kartons in Regalen gestapelt waren. Neugierig ging Mina zu einem der Regale hinüber. Sie betrachtete die Kartons vor sich, nahm einen aus dem Regal heraus und stellte ihn vor sich auf den Boden. Mit einem Schlüssel ritzte sie den Klebestreifen auf und öffnete den Karton mit ihren Händen. Die Ware war in Papier eingewickelt und ungeduldig riss sie sie weg. In der Hand hielt sie dann eine mittelgroße Box Kapseln, original von der . Auf der rechten Seite, oben in der Ecke stand in einem roten Rechteck, dass die Kapseln sofort betriebsbereit waren. Sie drehte die Box um und sah sich die Liste mit den Nummern auf der Rückseite an. Ein kleines Haus, ein kleines Boot, ein ähnliches Flugzeug wie jenes, mit welchem sie auf die Insel kam und drei weitere Lagerungskisten. Genau das, was sie jetzt brauchte! Was für ein Glück! Sie entfernte die Qualitätssiegel an den Seiten der Box und warf einen Blick hinein. Ja. Alles da.
Mina fiel ein Stein vom Herzen. Noch immer liefen ihr Tränen übers Gesicht. Sie atmete tief durch und stand auf. Sie musste unbedingt einen kühlen Kopf bewahren! Jetzt bloß keine Fehler machen!
Sie ging aus dem Lager wieder in den Flur zurück und ging neugierig durch die zweite Tür. Vielleicht konnte sie dadurch nach draußen gehen? Die Tür ließ sich von innen öffnen und Mina sah, dass die Türe ins Treppenhaus des Gebäudes führte. Geradeaus, vor sich, befand sich die Metalltüre, wo sie eben noch von der anderen Seite versucht hatte hereinzukommen.
Wo sollte sie jetzt hin? Sie musste irgendwie unbemerkt von der Insel fliehen... wenn sie zu laut war, könnten die Männer sie aus der Luft schießen, sollte sie ihr Flugzeug nutzen wollen... Sollte sie ans andere Ende der Insel laufen und es von dort starten? Oder doch lieber mit dem Boot fliehen? Was sollte sie machen? Was war am leisesten? Falls sie im Boot war und sie bemerkt werden würde, konnten die Männer sie einfach aus der Luft aus abschießen... also doch lieber per Flugzeug!
Mina verließ das Gebäude und ließ die Metalltür sanft ins Schloss fallen.
Ihr Herz pochte laut und sie wusste, sie würde es nicht schaffen, komplett, den gesamten Weg zu laufen, also ging sie hektisch und beobachtete ihre Umgebung genau. Ihr war unwohl, da sie nicht wusste, ob sie in die richtige Richtung ging, jedoch half es nicht, sich darum jetzt Gedanken zu machen. Sie wollte einfach nur so weit weg von den Männern wie möglich.
Mina ging durch die lange Gasse wieder auf die Einkaufsmeile zurück und drehte sich dabei zu allen Richtungen um. Niemand da... eigenartig. Hatte sie... hatte sie... genügend Zeit, um sich Kleider in die Lagerungskisten zu stopfen? Sie brauchte Kleidung und wenn sie nur eben schnell in einen Laden ging und da, alles, was sie greifen konnte, mitnehmen würde? Vielleicht könnte sie sich auch einfach in einem der Geschäfte verstecken? Was nun? Sie blieb stehen. Das Geschäft neben Mina hatte Kleider, die genau nach ihrem Geschmack waren... weiter gehen? Angst! Was sollte sie machen? Die Männer waren am Hotel... Vielleicht hatte Yasa sie verraten!? Nein. Woher sollte sie die denn kennen? Aber Moment... Mina hatte ihr gestern von den Männern erzählt... Also doch? Das kann nicht sein! Es musste eine andere Erklärung geben! Mina betrat das Geschäft und packte eine Lagerungskiste aus. Sie nahm den Deckel ab und sah sich im Laden um. Alles, was ihr gefiel, warf sie in die Box. Anprobieren ging nicht. Keine Zeit! Sie packte alle Kleider ihrer Größe ein. Egal, welche Farbe, egal welcher Stoff, egal welcher Schnitt.
Die Box füllte sich schnell und sie packte den Deckel wieder darauf. Ein Klick und die Box konnte in Form einer Kapsel wieder zurück ins Etui gelegt werden. Mina verließ das Geschäft und machte sich wieder auf den Weg zu einem abgeschiedenen Teil der Insel, wo sie ungestört das Flugzeug starten konnte.
Der Hubschrauber! Sie hörte, dass er gestartet wurde und versuchte die Richtung ausfindig zu machen, wo er sich erheben würde. Sie musste schnell in Deckung gehen... jedoch war es zu spät. Sie konnte ihn links von sich in der Luft aufsteigen sehen und sie versuchte sich in einem Geschäft zu verstecken. Würden die Männer die Insel verlassen? Vorsichtig schaute sie aus dem Schaufenster hinaus. Der Hubschrauber flog über sie hinweg. Leider konnte sie aus dem Winkel nicht erkennen, wie viele Personen sich darin befanden. Vielleicht blieb ja wieder einer zurück, wie das letzte Mal auch? Der Hubschrauber flog in die Richtung, in welche sie selber wollte. Mina rannte aus dem Geschäft hinaus und folgte dem Heli. Es war egal, ob sie in dieselbe Richtung rannte, er war viel schneller und würde über das Meer verschwinden. Leider irrte sich Mina und erkannte, dass der Helikopter nun die Richtung wechselte. Er überflog die Insel... Scheiße. Entsetzt wurde sie sich bewusst, in welche Situation sie sich selbst gebracht hatte. Ihre Gier nach Mode hatte sie in Schwierigkeiten gebracht. Jetzt musste sie aufpassen... Der Helikopter flog seine Kreise und Mina machte sich wieder auf den Weg. Ihre Tasche mit der Schminke drin wurde ihr zu schwer, jedoch wollte sie sie behalten. Und wieder nichts gegessen! Sie ärgerte sich sehr über ihre Dämlichkeit!
Ach, wenn sie doch nur...
Der Helikopter flog nun direkt in ihre Richtung. Schnell sah sie sich um und lief die Treppen eines großen Einkaufzentrums rauf. Falls sie gesehen wurde, könnte sie von dort gut fliehen, denn das Gebäude hatte mehrere Ein- und Ausgänge. Mina stand nun in dem riesigen Gebäude und wusste nicht so recht wohin.
Sie konnte den Helikopter hören, wie er seine Kreise zog, direkt über dem Gebäude. Mina atmete tief ein und aus. Ach, wäre sie nur dann abgehauen, als sie noch die Chance dazu gehabt hatte! Langsam ging ihr die Puste aus. Die Tasche viel zu schwer und der Bauch leer. Keine gute Situation... Sie ging ziellos an den Geschäften vorbei. Kleider. Make-up. Fast Food. Restaurants. Sport. Outdoor. Alles da. Sie drehte sich um, um eventuell etwas Nützliches zu entdecken, aber es gab nichts, dass ihr jetzt noch helfen konnte. Sie ging in ein Restaurant, um nach essen zu schauen, aber es gab nichts, was sie jetzt auf die Schnelle essen konnte. Nichts. Nichts. Nichts. Ihr wurde schlecht. Als sie aus dem Restaurant hinaustrat, sah sie vor sich ein Wettbüro mit Werbung für das nächste große Turnier im Boxen. Ob es Leute gab, die auch auf Cells Turnier Wetten abschließen würden? Langsam ging sie hinüber und schaute sich die anderen Poster am Fenster an. Sie betrat das Geschäft und stellte sich vor, wie ihr Vater in einem solchen Stand und sich vergnügte. Sein Geld wurde trotzdem nicht weniger...
Sollte sie zu ihnen hingehen, wenn sie es hier rausschaffte?
Cell... es war alles hoffnungslos. Mina kam es so vor, als hätte sich die gesamte Welt gegen sie verschworen.
Nichts war fair.
Der Laden hatte einen Snackautomaten und Mina nahm sich einen Hocker und schlug damit die Scheibe ein. Sie holte eine Lagerungskiste aus dem Kapsel-Etui und warf alle Getränke und Snacks rein, die im Automaten waren. Die Kapsel steckte sie wieder zurück und als sie sich umdrehte, um das Geschäft zu verlassen, sah sie ein Poster mit dem Ring des Tenkaichi Budokais darauf. Sie ging näher heran und laß, dass das Poster schon älter war. Das Tenkaichi Budokai fand auf der Insel Papaya statt. Das war nicht allzu weit weg. Dort könnte sie hinfliegen. .. Das Dach!
Das Gebäude war groß und sie konnte vom Dach aus erkennen, ob sich jemand am Boden aufhielt! Vielleicht konnte sie in einem unbedachten Moment ihr Flugzeug starten! Wenn sie in Bodennähe davonflog, hatte sie vielleicht einen kleinen Vorteil? Versuchen!
Hektisch ging sie aus dem Wettbüro heraus und sah sich um. Anhand von Schildern fand sie das Treppenhaus und rannte in die Richtung. Schnell fand sie die Tür und hoffte, sie wäre nicht verschlossen. Sie ließ sich leicht öffnen und schwungvoll knallte Mina die Tür gegen die Wand. Das Geräusch wanderte durch das Gebäude und sie konnte das Echo laut hören. Und Stimmen. Scheiße. Hektisch betrat sie das Treppenhaus und ließ die Tür langsam und leise ins Schloss fallen. Schnell rannte sie die Treppen rauf. Nach jeder Stufe japste sie nach Luft und ihre Beine wurden immer schwerer. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam sie im Dachgeschoss an und öffnete die Tür nach draußen. Oder versuchte es zumindest, denn die Eisentür war enorm schwer und Mina musste sich mit ihrem gesamten Körper dagegen stemmen, um diese um einen kleinen Spalt zu öffnen. Sie konnte nach draußen krabbeln und sah sich nach dem Helikopter um. Anscheinend waren die Männer im Helikopter auf sie aufmerksam geworden und hatten den Heli irgendwo in der Nähe abgestellt. Sie schaute sich um und sah, dass das Dach hervorragend dafür geeignet war, um darauf das Flugzeug auszupacken. Während sie nach dem Etui griff, fragte sie sich, warum die Männer nicht auf dem Dach gelandet waren... vielleicht wussten sie nicht, dass es eine Tür ins Gebäude gab? Keine Ahnung. Sie war ratlos und warf ihre Kapsel. Das Flugzeug war blau und sah sportlich aus. Sie öffnete die Fensterluke und setzte sich rein. Das Cockpit sah im ersten Moment etwas befremdlich aus, jedoch erkannte sie die Markierungen und wusste, welche Knöpfe sie drücken musste. Sie startete das Flugzeug und erhob sich langsam und wackelig vom Dach. Als sie ein Gespür für das Gerät bekommen hatte, erhöhte sie die Geschwindigkeit und sauste davon. Von den Männern hatte sie diesmal nichts gesehen. War das jetzt Glück oder was war das? Egal. Die Insel Papaya war jetzt ihr neues Ziel.
Nach einer Weile fragte sich Mina, ob sie verfolgt wurde, aber sie konnte niemanden entdecken... Anscheinend waren die Männer aus dem Heli in einen anderen Eingang ins Einkaufszentrum gegangen und während sie das Flugzeug startete, konnten sie weder Mina finden, noch schnell genug zum Heli zurücklaufen. Mina hatte also wieder einmal unverschämtes Glück. Falls es so gewesen ist...
Langsam näherte sie sich dem Festland und wollte direkt an der Küste eine Pause machen. Sie musste dringend etwas essen und trinken. Sie erhöhte wieder das Tempo und nach ein paar Minuten, flog sie über den Strand hinweg. Sie sah sich nach einem guten Platz um, an dem sie landen konnte.
Als sie eine geeignete Stelle landeinwärts fand, versuchte sie zu landen, jedoch war es so beschwerlich, dass sie mehrere Anläufe brauchte. Als das Flugzeug endlich festen Boden unter den Kufen hatte und stillstand, schaltete Mina die Instrumente aus und kletterte aus dem Cockpit. Sie sah sich um und sah nur Wald und Wiese. Aus ihrer Tasche nahm sie die Lagerungsbox mit den Snacks darin und warf sie auf den Boden. BOOM. Sie setzte sich daneben und gierig nahm sie zuerst eines der süßen Getränke und leerte dieses sofort. Wasser hatte sie nicht, nur Limo. So viel Zucker war sie nicht gewöhnt... Sie durfte sich jetzt nicht beklagen! Die Snacktüten waren mit Nüssen, Gummibären und Schokolade gefüllt. Die mit den Nüssen riss sie zuerst auf und aß hektisch. Es schmeckte ihr hervorragend, denn sie war ausgehungert. Wie lange war die letzte Mahlzeit her? Das Essen tat ihr gut und sie lehnte sich zurück, um sich auszuruhen.
Warum musste alles so schrecklich schieflaufen?
Wie hatten diese Männer sie gefunden?
Was war mit Yasa?
Als ihr der Gedanke kam, dass die Männer auf Yasa geschossen haben könnten, machte es sie so furchtbar traurig. Yasa hatte das nicht verdient. Mina fing das Weinen wieder an. Sie war völlig erschöpft und wollte so nicht mehr fliegen...
Sie sah zum Himmel hinauf und beobachtete eine einsame Wolke, wie sie langsam davon flog. Ein Gefühl der Leere machte sich in ihrem lädierten Körper breit. Ein ihr bekanntes Gefühl... Mina war einsam. Ihr heulen wurde kräftiger, sie zog die Beine zu sich heran und weinte laut. Tränen liefen ihr über das Gesicht. Sie wünschte sich so sehr mit jemandem reden zu können! Selbst wenn es nur Cell wäre! Sie wusste nicht, warum, aber sie vermisste ihn. Es war, als wäre er der einzige, der sich an sein Wort halten würde. Der einzige, der sie nicht hintergehen würde, denn er hatte sich zu seiner Absicht schon bekannt! "Blödsinn!", Sie zog die Nase hoch und schluckte:"Der will mich doch auch nur umbringen!" Sie war so furchtbar dumm. Alles machte sie falsch. Ihre Eltern hatten recht! Sie war zu nichts zu gebrauchen! Mina war sehr erschöpft, wollte aber ihr Kapselhaus noch nicht benutzen, denn sie fühlte sich nicht sicher, aber im Flugzeug würde sie schlafen können. Das hatte sie im anderen auch getan. "Ach, ja, stimmt!" Mina erinnerte sich, dass das andere die Zusatzfunktion des Autopiloten hatte. Im Flugzeug musste es ein Handbuch geben... Mina wollte unbedingt wissen, ob der kleine blaue Flieger das auch konnte. Sie ging zum Flugzeug zurück und suchte nach dem Buch. Der Flieger hatte vier Sitze. Einen für den Piloten und eine Rückbank mit drei Sitzen.
Sie entdeckte das Handbuch an einer Seite vom Vordersitz und nahm es, um darin zu lesen. Das Inhaltsverzeichnis listete die Funktion auf und sie blätterte auf die entsprechende Seite um. Mina freute sich sehr, dass auch dieses Flugzeug die Funktion unterstütze und legte das Handbuch zurück. Aufgeregt ging sie zu ihrer Snackbox und legte alles zurück. Ein Klick und die Kapsel wanderte zurück ins Etui. Mina stieg ins Flugzeug ein und schaute, was sie sonst noch im Cockpit finden konnte. Sie wühlte mit ihren Händen unter dem Sitz herum und sie schaute auch hinter den Sitz. Da war ein Atlas! Ui. Mina nahm das Buch und suchte darin nach den Koordinaten der Insel Papaya. Sie startete das Flugzeug und gab die gefundenen Zahlen in den Bordcomputer ein. Sie bestätigte den Autopiloten und der Flieger erhob sich von selbst vom Boden. Jetzt konnte sie es sich gemütlich machen!
Sie hätte gerne eine Decke gehabt, aber sie war trotzdem zufrieden.
Was sie auf der Insel Papaya wohl finden würde? Ob sie zu Cell fliegen sollte?
Wenn sie noch mal herkommt, töte ich sie. Das gilt auch für dich. Komm zu meinem Turnier und stirb nach meinem Sieg!
Das war keine gute Idee...
Würden die Männer sie jetzt in Ruhe lassen? Sie wussten doch dieses Mal bestimmt nicht, wo Mina sich aufhalten würde! Woher hatten sie gewusst, dass sie auf Mangold war? Das war so eigenartig, als hätte es jemand ausgeplaudert! Das hätte nur Yasa sein können, aber Mina glaubte nicht daran... Irgendetwas war eigenartig... Also nochmal von vorne... Die Männer wollten sie umbringen, weil sie glaubten, Mina habe das Geld des Herrn der Kraniche geklaut. Sie tauchten bei Mina zu Hause auf... Wie machten sie das? Die Männer... Mina dachte daran zurück, wie sie das Treiben in der Siedlung beobachtet hatte. Wie sie Minas Auto fanden... und das Geld. Außerdem dachte sie an das Flugzeug. Was war damit gewesen? Warum konnten die Männer sie finden? War das Flugzeug verwanzt gewesen? Plötzlich erinnerte sie sich, dass einer der Typen an das Flugzeug herangegangen war und gegen den Reifen getreten hatte. Sie konnte es nicht richtig erkennen, aber anscheinend hatte der Mann einen Sender an das Flugzeug geheftet! Eine andere Möglichkeit gab es nicht! Entweder das, oder Yasa hatte... Nein. Yasa war kein schlechter Mensch!
Mina grübelte noch lange herum, was passiert war und wie sie die Sache mit dem Herrn der Kraniche bereinigen könnte, jedoch fiel ihr keine Möglichkeit ein. Ewig verstecken war aber auch keine Lösung...
Trotz der nervenaufreibenden Situation, schlief sie ein.
Erneut wurde sie von dem Piepen des Autopiloten aufgeweckt und Mina sah sich um. Sie flog über den Ozean, jedoch war sie interessanterweise nicht alleine. Hunderte Flugzeuge versuchten einander auszuweichen und verstreuten sich in alle Richtungen, jedoch kamen hunderte aus allen Richtungen wieder zusammen. Ein undefinierbares logistisches Chaos. Und Mina mittendrin. Cell war hier offenbar noch nicht gewesen und die Menschen fühlten sich hier wohl sicher... mitten auf dem Ozean... Mina beugte sich vor, um aus dem Fenster auf den Ozean unter sich schauen zu können.
Ihre Augen weiteten sich und ihr Mund stand offen. Überall Boote und Schiffe jeglicher Art und Größe. Soetwas hatte Mina noch nie gesehen. Dass es keine Zusammenstöße gab, grenzte an ein Wunder. Es war, als wären sich Millionen Menschen als Kollektiv einig darüber, auf offener See geschützter zu sein, als auf dem Festland.
Mina schaltete den Autopiloten aus und stieg mit ihrem blauen Flieger noch weiter in die Höhe, bis der Luftraum vor ihr wieder einigermaßen frei war. Plötzlich ein Feuerball vor ihr. Brennende Stücke zweier Flugzeuge verteilten sich in der Luft und fielen zu Boden. Bei dem Chaos musste es ja leider irgendwann passieren...
Wie weit war sie überhaupt von ihrem Ziel entfernt? Mina schaute auf den Routenplaner und sah, dass sie mit ihrer jetzigen Geschwindigkeit noch gute zwei Stunden entfernt war. Als sie eine Höhe erreichte, indem kaum noch andere Flugzeuge ihren Weg kreuzten, erhöhte sie das Tempo sehr und kam nun viel schneller vorwärts, sodass sie die Insel Papaya schon in der Ferne sah. Je näher sie der Insel kam, desto weniger wurde der Verkehr in der Luft, sowie im Wasser. Die Menschen dachten wohl, Cell wäre nicht fähig, sie zu finden... ein Irrtum.
Als sie die Insel erreichte, suchte sie direkt nach dem Ort, an dem das große Turnier alle paar Jahre abgehalten wurde, jedoch tat sich Mina schwer den Kampfring zu finden und umrundete die Insel mehrfach. "Wo ist das Scheißding!?", rief sie aufgebracht, denn ihre Ungeduld übermannte sie. Die Situation von Fremden verfolgt zu werden, ängstigte sie sehr und sie wollte nur noch landen und sich verstecken. Zwar war sie sich sicher, dieses Mal nicht angegriffen zu werden, aber die Angst war trotzdem da.
Im Augenwinkel! Da! Etwas Weißes! Der Turnierring! Endlich hatte sie das Gebäude gefunden und steuerte direkt darauf zu. Warum wollte sie noch gleich zum Turniergelände?
…
…
Ihr wollte es nicht einfallen. Egal.
Es war trotzdem ein interessanter Ort, denn hier war sie schon mal als kleines Kind gewesen...
zu einer Zeit, als ihre Eltern sie noch liebten. Sie erinnerte sich an den kleinen Ring und die interessanten Kämpfe. Die Techniken... Cell hatte sie an etwas erinnert... Er hatte sie daran erinnert, dass er ihr bekannt vorkam. Schon von Anfang an, kam er ihr bekannt vor, trotz seines Aussehens. Das Schweben hatte sie schonmal irgendwo gesehen, konnte sich aber nicht mehr genau erinnern wo. Vielleicht beim großen Turnier? Mina erinnerte sich daran, wie fantastisch das Turnier in der Vergangenheit gewesen war, und die Teilnehmer erst! Son Goku... Tenshinhan... Was die beiden jetzt wohl taten? Würden sie gegen Cell kämpfen? Hatten sie eine Chance gegen Cell? Warum kam es Mina so vor, als hätte sie das alles schonmal durchlebt? Sie hatte ein Déjà-vu!?
Der Ring war nun direkt unter ihr und sie setzte zur Landung an. Durch die Düsentriebwerke konnte sie direkt senkrecht runtergehen und sie landete mit den Kufen etwas holprig im Ring. Sie schaltete die Instrumente aus und der Flieger kam zum stillstand. Mina hielt inne und schloss die Augen.
Sie hatte wieder überlebt.
Intensive Freude ließ sie erzittern. Schon wieder überlebt! Sie fing zu kichern an und Tränen liefen ihr übers Gesicht. Yasa hatte wahrscheinlich nicht überlebt und Mina war zu feige, um nach ihr zu sehen! Sie schämte sich sehr, denn egal was vor sich ging, Yasa war nur ihretwegen tot. Ihre Gefühle waren kaum zu ertragen, denn sie erfreute sich ihres Lebens und sie trauerte um Yasa. Die Emotionen waren zu viel. Noch immer im Flugzeug sitzend, versuchte sie sich wieder zu beruhigen und atmete kontrolliert ein und aus. Der Gedanke, dass die Männer nicht wussten, wo sie sich diesmal aufhielt, bereitete ihr eine solche Freude, dass sie einen intensiven Adrenalinkick bekam. Mina konnte überall hin! Ihr stand die Welt offen! Nicht nur das Flugzeug hatte sie, sondern auch ein Haus und ein Boot! Leider kein Auto, aber der Flieger war so oder so ausreichend genug.
Die Atemübung hatte ihren Zweck erfüllt und Mina war bereit, aus dem Flugzeug aus zusteigen. Vorher reinigte sie ihr Gesicht von dem verschmierten Make-up und verzichtete diesmal darauf, neues aufzutragen. Außerdem leerte sie ihre Handtasche auf das Nötigste. Eine Flasche Wasser, etwas zu knabbern und das Kapsel-Etui reichten vollkommen aus.
Sie öffnete die Fensterluke, hatte aber Probleme hinauszuklettern. Ihre Erschöpfung hatte sie eingeholt, trotz genügend Schlaf... Mehrfach hievte Mina sich hoch und schaffte es doch noch irgendwann, aus dem Flugzeug zu klettern. Warum war sie so erschöpft? Sie hatte doch etwas gegessen!? Sie fühlte sich schlecht, konnte aber nicht richtig erkennen, was sie brauchte, um sich besser zu fühlen. Mit den Füßen über den Boden schlürfend, begab sie sich zum Knopf, um das Flugzeug wieder in die Größe einer Kapsel zu verkleinern. Sie drückte diesen, und der Flieger wurde sekundenschnell zur Kapsel und Mina brauchte sie nur noch zurück ins Etui zu legen.
Mit einem lauten Reiß-Geräusch zog sie den Reißverschluss ihrer Handtasche zu und schloss erneut die Augen.
Mina atmete tief durch und spürte den sanften Wind, der ihre Haare leicht bewegte. Der Himmel war zwar bewölkt, aber die Temperaturen trotzdem herrlich angenehm. Mina sprang in die Höhe. Die Kiste! Sie konnte sich in den Umkleideräumen die Kleidung anschauen, die sie geklaut hatte! Und duschen konnte sie zur Not hier auch! Fantastisch! Ihr Laune besserte sich wieder. Endlich kam ihr mal der Gedanke, sich umzusehen. Der Ring war enorm. Weiß und schlicht. Da musste Mina direkt an Cells Ring denken, mit den Säulen drumherum. Falls sie ihn nochmal sah, sollte sie ihm dafür ein Kompliment machen, denn sie fand, dass sein Ring sehr hübsch war. Die Zuschauerplätze waren gewaltig. Als sie klein war, musste ihr Vater sie auf die Schultern nehmen, damit sie etwas sehen konnte, denn diese Tribünen gab es damals nicht. Diese wurden gebaut, da der Oberteufel Piccolo das gesamte Gelände zerstört hatte, bei dem vorletzten Turnier... Warum hatte sie Angst vor dem Oberteufel Piccolo? Bei dem Turnier war sie gar nicht dabei gewesen! Hä!? Was war denn jetzt los!? Mina hatte irgendwie ihre Erinnerungen vermischt... Den Oberteufel Piccolo hatte sie gesehen, aber nicht beim Turnier... Aber vor wem hatte sie denn sonst Angst?
Alles eigenartig! Sie drehte sich zum Tor, durch das die Teilnehmer schritten, wenn sie beim Turnier kämpfen sollten. Neugierde erfüllte sie und Mina ging darauf zu und betrachtete die Säulen. Die Verzierung kannte sie noch von früher. Sie schluckte, und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch schritt sie durch das Tor.
Was würde sie erwarten?
_
Hallo! Leider bin ich im Moment eher am Zeichnen als am Schreiben, aber ich versuche mich ranzuhalten! Vielen Dank fürs lesen!
