ZWEI

Krampfhaft vergrub Saori ihre Fingernägel in die Papierverpackung in ihren Händen. Der Schock hatte sie bewegungsunfähig gemacht. Hitze durchströmten sie, während sie dabei zusah wie Higashi mit geöffnetem Hemd und heruntergelassener Hose am Tresen des Charles gelehnt war und von einer vor sich knienden Frau eifrig mit dem Mund verwöhnt wurde. Das unangenehme Gefühl der Scham durchfuhr Saori und brannte wie Feuer auf ihrer Haut, als er unerwartet den Blick von der Frau hob und stattdessen ihr direkt in die Augen sah. Er zuckte erschrocken zusammen und schluckte, doch verharrte.

Saori hasste, dass sie ihre Augen nicht von seinem muskulösen Oberkörper und dem, was die Frau mit ihm machte, abwenden konnte. Plötzlich kam sie sich albern vor in diesem kurzen Fetzen von weißem Sommerkleid und mit diesem lächerlichen Kuchen in der Hand, von dem sie auf einmal gar nicht mehr wusste wofür er eigentlich gedacht war. Als Dankeschön für seine nächtliche Begleitung vor zwei Wochen? Entschuldigung, weil sie ihn einfach so hat stehen lassen? Oder, was eigentlich am schlimmsten war: Als Vorwand dafür ihn wiedersehen zu können?

Auf einmal zuckten kaum merklich Higashis Lippen zur Andeutung eines kleinen Lächelns und sein Blick verdunkelte sich – als ginge er davon aus, dass ihr gefiel, was sie vor sich sah; dass es sie erregte. Diese Dreistigkeit half Saori sich aus ihrer Starre zu lösen. Unbändiger Zorn wallte in ihr auf und sie tat, was jeder vernünftige Mensch an ihrer Stelle wohl nicht tun würde: Sie schleuderte den eingepackten Kuchen mit voller Wucht gegen die beiden und er traf die Frau am Hinterkopf. Diese schrie erschrocken auf und schnellte von Higashi zurück, sodass der ein lautes und schmerzverzerrtes Fluchen ausstieß, weil sie ihn wohl unsanft mit ihren Zähnen erwischt hatte.

„Hoffentlich ist er ab!", brüllte Saori wutentbrannt. Mit zitternden Beinen stürzte sie aus dem Charles und die Treppen hinauf zurück auf den Park Boulevard. Ihr Herz raste, angesichts dessen, was sie mitansehen musste und was sie sich deswegen soeben erlaubt hatte. Draußen streichelte die frische Luft der lauen Sommernacht über ihre Wangen, doch die Hitze ihres erhöhten Pulses drohte ihr Gesicht zu verbrennen, während sie die Straße entlanghetzte. Sie hatte kein Ziel vor Augen, wollte ihn nur möglichst schnell hinter sich lassen und idealerweise nie wiedersehen.

Keine Minute später konnte Saori allerdings ihren Namen aus Higashis Mund hinter sich rufen hören. Saori beschleunigte ihre Schritte, da er aber einen ganzen Kopf größer war als sie, war es vergeblich ihm zu entkommen. Er bekam ihr Handgelenk zu fassen und wirbelte sie zu sich herum. Seine Hose saß wieder da wo sie sitzen sollte, aber in seiner Hektik hatte er sein Hemd falsch geknöpft.

Saori schämte sich und es war verdammt unangenehm ihm in die Augen zu sehen, also hielt sie sich daran, dass Angriff die beste Verteidigung war. „Du bist so ekelhaft", rief sie aufgebracht und entriss ihm ihre Hand. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen wie einige Passanten ihnen im Vorbeigehen vorsichtige Blicke zuwarfen. „Es hätte jederzeit ein Kind hereinkommen können", zischte sie mit gedämpfter Stimme.

„Wir haben geschlossen", entgegnete Higashi knapp.

„Dann sperr gefälligst ab, denn ich konnte einfach reinspazieren. Ihr hättet wenigstens so viel Anstand haben können um ins Hinterzimmer zu verschwinden!"

„Okay, vielleicht ist da etwas das Temperament mit uns durchgegangen." Higashi seufzte und sein Blick huschte auffällig über ihr kurzes Kleid. Er runzelte die Stirn. „Wieso bist du gekommen?", fragte er neugierig.

Nachdem was sie gerade beobachtet hatte, brachte Saori die Antwort auf seine Frage nicht über die Lippen, ohne sich nicht noch lächerlicher zu fühlen. Dieses furchtbar kurze Kleid trug sie tatsächlich auch nur seinetwegen. Wieder etwas, was sie sich jetzt nicht mehr erklären konnte. „Das tut nichts zur Sache", erwiderte sie ausweichend und bedachte ihn mit einem strengen Blick, um ihm verstehen zu geben, dass sie auf dieses Thema nicht eingehen würde.

Higashi schwieg einen Moment, dann räusperte er sich und sah sie schuldbewusst an. „Hör mal, wegen neulich", begann er zögerlich. „Es tut mir wirklich leid was passiert ist. Ich wollte mich dir gegenüber nicht übergriffig verhalten. Ich hoffe, du kannst mir das irgendwann verzeihen."

Aufrichtige Scham und Reue stand ihm ins Gesicht geschrieben, was dafür sorgte, dass Saoris Augen vor Überraschung groß wurden. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sich für das was zwischen ihnen geschehen war Vorwürfe machte und das waren tatsächlich keine Gefühle, mit denen er sich quälen sollte. Die Tatsache, dass sie ihn am liebsten in der Luft zerfetzen würde, blieb allerdings und so fühlte sich dieser Moment für seine Entschuldigung geradezu kurios an. „Es ist passiert, weil ich es wollte", sagte sie, versuchte ihm aber nicht zu zeigen, dass sie in dieser Nacht kurz davon gewesen war, ihm noch mehr zu geben, hätte sich ihr Verstand nicht rechtzeitig wieder eingeschaltet. Sie kam ihm näher und funkelte ihn zornig an. „Jetzt, da du deinen Schwanz aber in der Mund einer anderen hattest, hack ich dir die Hand ab, wenn du mich noch einmal berührst."

Higashis Augen weiteten sich verwundert. Kurz glaubte Saori seine Erleichterung zu sehen, doch dann umspielte ein spöttisches Lächeln seine Lippen. Herausfordernd kam er ihrem Gesicht näher. „Was regt dich so auf?" Er legte ihr provozierend die Hand auf die Taille und ignorierte damit eiskalt ihre Drohung. „Die Tatsache, dass man uns hätte sehen können, oder, dass ich ein sexuelles Wesen bin und es auch andere Frauen für mich gibt?"

Angesichts seiner Überheblichkeit erfasste Saori eine neue Welle der Wut. „Sie ist deine Angestellte!", presste sie zähneknirschend hervor, obwohl sie wusste, dass diese Aussage eigentlich keine Relevanz hatte, aber sie würde Higashi gegenüber sicherlich nicht offen zugeben wie verletzt sie war.

Unbeeindruckt sah er sie an. „Hast du Ren inzwischen getroffen?", fragte er dann.

Der Themenwechsel kam unerwartet. Saori schwieg, weil sie nicht lügen konnte und er wusste das. Vielleicht hatte sie aber auch verraten, dass ihr Blick finsterer geworden war. Sein Kiefer mahlte, während er ihrem Gesicht wieder näherkam. Ihre Münder trennten nur noch wenige Zentimeter, was Saori erschaudern ließ. Weil die Vorstellung von seinen Lippen auf ihren schrecklich war, redete sie sich ein. Nicht, weil sie es wollte.

„Hast du mit ihm geschlafen?"

Saori fühlte sich ertappt und war gleichzeitig verärgert darüber, dass er ihr diese intimen Fragen stellte, die ihn definitiv nichts angingen. Ihr konsequentes Schweigen deutete er als weiteres Ja und lächelte. Kein höfliches Lächeln, wie sie es sonst von ihm kannte. Es war fast schon boshaft.

„Vielleicht hilft dir ja der Gedanke, dass ich mir vorgestellt habe es wäre dein Mund", flüsterte er. Dann rückte er wieder von ihr ab, wandte sich um und ging den Park Boulevard entlang zurück ins Charles. „Danke für den Kuchen", rief er ihr noch über die Schulter hinweg zu.


Toru wusste, dass es nicht seine glanzvollsten Minuten gewesen waren, als er sich von Saori beim Blow Job mit seiner Angestellten hat erwischen lassen. Noch nie war sie unangemeldet in seiner Spielhalle aufgetaucht und merkwürdig es auch klang, als er sie vor sich in diesem engelsgleichen Sommerkleid und mit dem Kuchen in der Hand hat stehen sehen, hatte es trotz der unbändigen Lust in seinen Adern nur noch Saori gegeben. Ihm war ein Stein vom Herzen gefallen, weil sie ihn vielleicht doch nicht verabscheute und abstoßend fand; dass er ihr vielleicht doch nicht wie befürchtet Gewalt angetan hatte.

Und dann hatte Saori es sogar gesagt. Zwar mit Abscheu in der Stimme, aber wieso auch immer, sie hatte es auch gewollt und das war alles was zählte. Dass sie jetzt aus einem ganz anderen Grund wütend auf ihn war, damit konnte Toru umgehen. Irgendwie zumindest. Ihr überzogener Wutausbruch hatte ihm sogar Hoffnung gemacht, weil sie das, was sie peinlicherweise mitangesehen hatte, nicht kaltgelassen hatte.

Also betrat Toru am nächsten Tag abends nervös Gendas Anwaltskanzlei und wappnete sich innerlich darauf, dass Saori ihn sofort rauswerfen würde, sobald er ihr unter die Augen kam. Höflich, sollte sie nicht alleine sein; hochkant, wenn doch. Tatsächlich waren weder Genda noch Hoshino zu sehen und Toru stellte sich bereits auf die grobe Behandlung ein, obwohl sein Herz vor Aufregung angesichts dieser glücklichen Fügung hüpfte.

Er entdeckte Saori auf der obersten Sprosse einer kleinen Leiter vor einem Bücherregal. Sie suchte so konzentriert nach etwas in einem dicken Buch, dass sie sein Erscheinen nicht bemerkt hatte.

„Sind Genda und Hoshino schon im Feierabend?", fragte er in die Stille des Raums, die lediglich von dem Blättern ihrer Seite unterbrochen wurde.

Saori zuckte erschrocken zusammen und ihr Blick flog schnell zu ihm. Dabei wäre ihr beinahe das Buch aus den Händen geglitten. Sie verlor ihr Gleichgewicht, doch bevor sie auf dem Boden landen konnte, hatte Toru auch schon mit schnellen Schritten den Raum durchquert und den Arm um ihre Beine geschlungen, um sie zu stützen. Wohlgemerkt um ihre nackten Beine. Der Stoff des schwarzen Bleistiftrocks reichte ihr gerade Mal bis zu den Knien und da es Sommer und warm war, trug sie keine Strumpfhose. „Deine Röcke waren auch schon mal länger", kommentierte er spöttisch.

Saori sah mit bösem Blick auf ihn herab. Wieder hatte sich eine Zornesfalte zwischen ihren Augenbrauen gebildet. Mittlerweile war er das bereits gewohnt. „Du kannst mich loslassen", sagte sie schmallippig.

Toru wusste, dass er mit dem Feuer spielte, als er sie daraufhin anzwinkerte. „Ich will nicht, dass du dir den Hals brichst."

Stumm starrte Saori ihn an und er wappnete sich dafür, dass sie ihm ihr Schienbein ins Gesicht rammte, aber tatsächlich stellte sie zähneknirschend das Buch ins Regal zurück, griff nach einem anderen und begann darin zu lesen.

Und was machte er? Ganz der hirnlose Trottel, der er aktuell war, begann er damit seine Hand unter ihren Rock zu bewegen und schob ihn sanft an ihren Oberschenkeln über ihre nackte Haut hinauf. So viel zu dem Thema, dass er bis gestern noch befürchtet hatte, er hätte sich ihr gegenüber übergriffig verhalten, aber in ihrer Nähe war er wie ferngesteuert.

„Was glaubst du, was du da tust?", knurrte Saori über ihm.

„Dich verwöhnen", wisperte Toru.

Saori schloss barsch das neue Buch, dass sie aus dem Regal gezogen hatte. „Ernsthaft, lass das."

„Hast du dich berührt und an mich gedacht?", hörte sich Toru fragen. Himmel, er war noch nie so lebensmüde gewesen, aber er konnte einfach nicht aufhören sie zu reizen. Dafür liebte er ihre Wut und das Spiel mit ihrem Feuer viel zu sehr.

Toru trat um sie herum, in den kleinen Bereich zwischen Leiter und Bücherregal, und sah ihr direkt in die wütenden Augen. Immer noch presste sie die Lippen aufeinander. Er redete sich ein, dass ihr Zorn eine stumme Bejahung seiner Frage war. Seine Finger erreichten ihr Höschen und spätestens jetzt machte sich Toru auf ihr Schienbein gefasst, aber stattdessen spürte er nur die Feuchtigkeit auf dem dünnen Stoff zwischen ihren Beinen. Mit rasendem Herzen und leicht zittrigen Fingern schob er ihren Rock ein letztes Stück höher, sodass sie nur noch im schwarzen Slip vor ihm stand.

„Halt dich fest", sagte er mit kehliger Stimme.

Erst zögerte Saori, doch dann griff sie tatsächlich langsam nach der Lehne der Leiter. Ihre Augen starrten ihn so groß an, als könnte sie nicht fassen was sie gerade zuließ und ihm fiel es ebenfalls schwer zu begreifen, dass er gerade ihren Slip nach unten schob. Beim Anblick ihres nackten Geschlechts fühlte sich Toru auf einmal wie ein unsicherer Junge. Er hoffte, Saori würde seine Nervosität nicht bemerken, als er mit seinen Fingern ihre Scharmlippen spreizte und seine Zunge über ihre Klitoris gleiten ließ. „Du schmeckst nach Kaffee", raunte er gegen ihre weiche Haut. Saori schien sich daraufhin unwohl zu fühlen, begann mit den Beinen zu zappeln und wollte ihren Rock wieder über ihre Oberschenkel schieben, doch Toru hielt sie unnachgiebig fest. „Du schmeckst gut", fügte er hinzu, legte seine Hände als Stütze auf ihren Po und vergrub seinen Kopf zwischen ihren Beinen.

Mit geschickten Bewegungen küsste er über ihre zarten Schamlippen und neckte ihren Kitzler mit Zähnen und Zunge. Saori keuchte und ein gefährliches Zittern ging durch ihren Körper. Sie rollte ihm stöhnend ihre Hüften entgegen und nur zu bereitwillig intensivierter Toru seine Berührungen. Er leckte und trank sie und war regelrecht berauscht von ihrem Geschmack, dämmte damit die immer quälende Liebe zu ihr in seiner Brust ein, weil er ihr endlich so nah war, wie er sich das immer gewünscht hatte.

Irgendwann kam Saori mit einem lauten Stöhnen und bebendem Körper gegen seine Lippen und Zunge gepresst. Toru verstärkte ein weiteres Mal den Griff um ihren Po, damit sie auf der Leiter weiterhin einen festen Stand hatte. Sie keuchte schwer und musterte ihn mit solch Intensität, dass ihm ein wohliger Schauer über den Rücken rannte. Das letzte Mal, als sie ihn so angesehen hatte, hatte sie ihn nachts in einer Gasse stehengelassen. Toru redete sich ein, dass das kein weiteres Mal passieren würde, nachdem er jetzt sogar von ihr gekostet hatte.

„Warum bist du hier?", krächzte Saori mit rauer Stimme. Sie hatte sich wieder gefangen, befreite sich von seinen Händen und stieg langsam die Stufen der Leiter hinab. Mit geröteten Wangen schob sie ihre Kleidung dahin zurück wo sie sitzen sollte.

„Du hast einen Kuchen nach mir geworfen", erwiderte Toru, als würde das alles erklären. Er konnte ihr gegenüber nicht laut aussprechen wie sehr er sich Hoffnungen machte ihr Herz für sich zu gewinnen. Sie hatte immerhin nicht nur ihre sexuelle Begegnung vor zwei Wochen gewollt, sondern jetzt wieder seine Berührung zugelassen. Die Schmetterlinge in seinem Bauch tanzten.

Saori musterte ihn missmutig, dann schnappte sie nach der Leiter und verstaute sie in der schmalen Ecke neben dem Bücherregal. „Wenn du denkst, dass ich mich dafür entschuldigen sollte-"

„So war das nicht gemeint", unterbrach er sie. „Ich-"

Die Türen zur Kanzlei öffneten sich. Ren stand im Eingang und Torus Schmetterlingen wurden augenblicklich alle Flügel gerupft. Er fühlte sich wie ein Eiswasser getaucht. Sein Blick flog zu Saori und an ihrem Gesichtsausdruck konnte man erkennen, dass Rens Anwesenheit sie ebenfalls vollkommen überrumpelt hatte. Fünf Minuten früher und Ren würde sie jetzt nicht breit anlächeln.

Saori sah zur Uhr. „Ach, es ist schon so spät?", stellte sie mit ungewöhnlich schriller Stimme fest.

Torus Schmetterlinge ertranken qualvoll im Eiswasser. Die Erkenntnis, dass Ren sie nicht überraschte, sondern dieses Treffen geplant war, traf ihn hart und auf einmal ergab dieser kurze Rock auch einen Sinn. Sie trug ihn für Ren. Saori war tatsächlich die Frau eines anderen. Mal wieder. Und er konnte nichts tun, als einfach nur daneben zu stehen. Mal wieder.

Plötzlich wünschte sich der Teufel in ihm wirklich, Ren wäre fünf Minuten vorher hier gewesen. Unweigerlich wurde Toru sich der Ironie des Moments bewusst, dass sie sich gestern noch über sein Verhalten im öffentlichen Raum beschwert hatte, obwohl er natürlich zugeben musste, dass er beide Male maßgeblich beteiligt war.

Nachdem Ren endlich damit fertig war Saori wie ein Honigkuchenpferd anzugrinsen, sah er nachdenklich zu ihm und Überraschung zeichnete sich in seinem Gesicht ab. „Wir kennen uns doch", stellte er fest. „Du hast meiner Schwester und mir vor zwei Wochen geholfen."

Toru nickte. „Ich erinnere mich."

„Er ist ein Bekannter", erklärte Saori schnell und hätte dabei auch gleich nach seinem Herzen greifen und es zerquetschen können. Technisch gesehen stimmt es, sie waren nie mehr als Bekannte gewesen, aber ihm gefiel nicht wie distanziert dieses Wort ihre Beziehung zueinander beschrieb. War das die richtige Bezeichnung für jemanden, der gerade noch seinen Kopf zwischen ihren Schenkeln vergraben hatte?

„Was für ein Zufall!" Ren lachte arglos auf und obwohl er wie einer der nettesten Männer der Welt schien, hasste Toru ihn plötzlich abgrundtief. Unwillkürlich sah er vor seinem geistigen Auge Saori nackt unter diesem unverschämt gutaussehenden Mann und ihm drehte sich fast der Magen um.

„Ja, wirklich ein witziger Zufall", erwiderte er süffisant.

Saori strafte ihn mit einem finsteren Blick und er begann sich allmählich auch in jede ihrer Zornesfalten zu verlieben. „Wir hatten gerade noch einen Termin", erklärte sie ungerührt. „Unangenehme und ziemlich peinliche Sache, in die er sich da gebracht hat."

„Deswegen bin ich so froh, dass ich dich habe", sagte Toru mit schamlos anzüglichem Tonfall. Er konnte sich ein Zwinkern nicht verkneifen.

Rens Blick flog stirnrunzelnd zwischen ihnen hin und her, ehe er wohl beschloss den Fokus auf ein anderes Thema zu lenken. „Wollen wir los?", fragte er an Saori gewandt. „Ich habe für halb sieben einen Tisch reserviert."


Ein paar Tage später wurde Toru nachts von einem lauten Klingeln an seiner Wohnungstür geweckt. Verwirrt stellte er mit einem Blick auf seinen Wecker fest, dass es kurz vor Mitternacht war und damit keine Uhrzeit, zu der es klingeln sollte. Verärgert, aber auch alarmiert, knipste er seine Nachttischlampe an und schälte sich aus seiner Bettdecke. Im Flur spähte er durch den Spion an der Wohnungstür. Als er Saori entdeckte, war er sofort hellwach. Schnell entriegelte er und öffnete ihr.

„Was machst du hier?", fragte Toru sie besorgt. „Weißt du wie spät es ist? Ist was passiert?"

Saori schenkte ihm zur Begrüßung lediglich ein verklärtes Lächeln, dann schlang sie die Arme um seinen Hals und presste ihre Lippen auf die seinen, als wäre es die natürlichste Sache der Welt ihn mit einem Kuss zu begrüßen. Noch bevor er überrascht sein konnte, schmeckte er den süßen Geschmack des Alkohols an ihr und damit wurde ihm so einiges klar.

„Er leckt nicht so gut wie du", flüsterte Saori, nachdem sie sich wieder von seinen Lippen gelöst hatte.

Sie seufzte, als schien sie dieser Umstand ernsthaft zu deprimieren, dann schwankte sie an ihm vorbei in seine Wohnung und legte so galant wie es ihr in ihrem Zustand möglich war Schuhe und Tasche ab. Toru ließ die Tür ins Schloss fallen. Er war gerade noch dabei ihre Worte zu verdauen, als sie sich auch wie selbstverständlich das weiße T-Shirt über den Kopf streifte und achtlos fallen ließ.

„Wo ist dein Badezimmer?", fragte Saori und ihre Finger wanderten zum Verschluss ihres Bralettes. Keine Sekunde später fiel auch das. Torus Augen waren starr auf ihren nackten Rücken gerichtet und er musste sich die Frage stellen, ob er sich gerade in einem seiner Sexträume befand oder Saori gerade tatsächlich halbnackt seinen Flur entlangschritt.

„Immer geradeaus", erwiderte er ihr knapp.

Und dann, als wäre alles nicht schon schlimm genug, schob Saori sich auch noch ihre enge Jeans über Hintern und Oberschenkel und schlüpfte aus der Hose. Dabei wäre sie fast gestolpert, konnte aber noch im letzten Moment das Gleichgewicht bewahren. Jetzt trug sie nur noch ein rotes Höschen, das allerdings mehr zeigte, als es versteckte. Saori verschwand hinter der Tür zum Badezimmer.

Für einige Sekunden verharrte Toru vollkommen überfordert im Flur, glaubte insgeheim immer noch an die Sache mit dem Sextraum, dann setzte er sich aber wieder in Bewegung und kam vor der Badezimmertür zum Stehen. „Was machst du hier?", fragte er erneut und so laut, dass sie es durch die verschlossene Tür hören konnte.

„Ich hatte Sehnsucht", antwortete Saori. Eindeutig keine Antwort, die er jemals von ihr in einem nüchternen Zustand bekommen würde.

Er leckt nicht so gut wie du.

Toru hatte noch keine Chance gehabt diese Information vollumfänglich zu verarbeiten, aber nun machte es klick. Seine Zunge war nicht die Einzige, die sie zwischen ihren Beinen gehabt hatte und ihre Sehnsucht hatte lediglich einen sexuellen Hintergrund. Er war auf einmal so wütend und enttäuscht, dass er sie am liebsten aus dem Badezimmer gezerrt und vor die Tür gesetzt hätte, aber Saori um diese Uhrzeit – und dann noch betrunken – aus seiner Wohnung zu werfen konnte er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Gleichzeitig wusste er aber auch, dass seine Gefühle irrational waren. Was auch immer zwischen Ren und ihr lief, er war der andere Mann, der in ihrer Geschichte zu viel war.

Die Tür zum Badezimmer öffnete sich wieder und Saori stand wie Gott sie schuf direkt vor ihm. Toru entfernte sich einen respektvollen Schritt von ihr. Er bemühte sich sie nicht unverhohlen anzustarren und bemerkte dennoch ihre perfekt geformten Brüste und die harten Brustwarzen, die nur danach schrien von ihm berührt und in den Mund genommen zu werden. Wenigstens trug sie weiterhin ihren Slip, wobei das auch der Teil ihres Körpers war, den er bereits kennen gelernt hatte.

Schnell wandte er sich von ihr ab. „Ich hol dir ein frisches T-Shirt", sagte er und ging ins Schlafzimmer.

Saori folgte ihm. „Es ist viel zu warm für ein T-Shirt." Mit ausgestreckten Armen ließ sie sich auf den Rücken in sein zerwühltes Bett fallen. Ihre Brüste hüpften dabei und Toru erwischte sich bei der Vorstellung, wie sie hüpften, während sie ihn ritt.

Er schluckte, als er bemerkte wie er allmählich hart wurde. Plötzlich konnte er dieses Zimmer nicht schnell genug verlassen. „Dann schlaf gut", sagte er.

Saori lehnte sich auf ihre Unterarme und verzog verärgert das Gesicht. „Du schläfst hier", sagte sie entschieden.

Das meinte sie nicht so, dessen war er sich ganz sicher. Sie würde ihn umbringen, wenn sie Morgen ausgenüchtert aufwachte, immerhin hatte sie vor ein paar Tagen noch gedroht ihm die Hand abzuhacken. „Nein, immerhin schläfst du hier", erwiderte er.

Sie blieb hartnäckig. „Mit dir. Dann hätte ich ja auch nach Hause fahren können."

Saori sagte das so selbstverständlich, als ginge es ihr tatsächlich nur um ihn und nicht um Sex, und, als würde sie nicht gerade auch ihre Beine spreizen, sodass er durch die dünne Spitze ihres Höschens einen guten Blick darauf hatte, was sich unter dem Stoff befand. Und am Ende war Toru eben doch nur ein schwaches Stück Fleisch, dass von einer fast nackten Frau unnachgiebig angesehen wurde, in die er hoffnungslos verliebt war. Sein Herz raste, als er die Decke neben ihr zur Seite schob und sich mit dem Rücken zu ihr legte.

Keine Sekunde später schlüpfte sie ebenfalls unter die Decke und er spürte ihre nackten Brüste gegen seinen ebenfalls nackten Rücken gedrückt. Ihr Unterkörper presste sich gegen seinen Hintern, dann legte sie eines ihrer Beine auf ihn und umklammerte ihn mit den Armen wie einen Teddy, den sie zum Einschlafen brauchte. Toru wusste nicht, wie er überhaupt Schlaf finden sollte und es half nur bedingt, dass Saori mit den Fingern zart über seinen steifen und schmerzenden Penis streichelte. Er griff nach ihrer Hand und verschränkte ihrer Finger zwischen seinen, um ihr Einhalt zu gebieten.

Einige Minuten lang lag er starr mit ihr so da und versuchte das Gefühl ihrer nackten Haut auf seiner auszublenden. Dann hörte er irgendwann wie ihr Atem sich veränderte. Ein offensichtliches Zeichen dafür, dass sie eingeschlafen war. Toru wollte sie von sich schieben, aber stattdessen drückte er ihre Hand fester, gab sich der Illusion hin, dass sie tatsächlich zu ihm gehörte und auf diese Nacht noch viele weitere folgen würden.


Saori wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug, weil ein Klopfen an der Tür sie geweckt hatte. Zum einen waren da die penetranten Kopfschmerzen, zum anderen lag sie in einem Bett, das definitiv nicht ihres war, in einem Raum, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Und dann entdeckte sie Higashi, der mit missmutiger Miene in der Tür stand und sie anstarrte. In seinen Händen hielt er Kleidung. Ihre Kleidung, wie sie erkannte. Erschrocken wurde Saori bewusst, dass sie nackt war und ihm ihren Körper vollständig präsentierte. Schnell zog sie sich die Decke über die Brust, während sie gleichzeitig versuchte die Bruchstücke des gestrigen Abends in ihrem Kopf zusammenzusetzen. Sie konnte sich noch düster daran erinnern wie versessen zu darauf gewesen war zu ihm zu kommen und, dass sie ein weniger schönes Date mit Ren gehabt hatte – was maßgeblich ihre Schuld gewesen war.

„Gibt dir keine Mühe", sagte Higashi mit ungewöhnlich distanzierter Stimme. „Du bist gestern bereits nackt hier rumgetänzelt und warst dabei nur schwer zu übersehen."

War sie? Saori spürte wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. Nie wieder würde sie auch nur einen Tropfen Alkohol anfassen. Ängstlich sah sie ihn an. „Haben wir-?"

Higashis Blick verfinsterte sich. „Nein, ich hätte dich niemals in diesem Zustand angerührt", unterbrach er sie und klang fast beleidigt darüber, dass sie ihm überhaupt diese Frage gestellt hatte. Er warf ihr die Kleidung entgegen und sie landete unbeachtet auf ihrer Bettdecke. „Ich habe dir Kaffee gemacht. Es ist bereits elf. Du solltest aufstehen."

Seine Laune behagte Saori nicht und sie versuchte sich fieberhaft an einen Grund zu erinnern, womit sie ihn verärgert haben könnte. Alle Erinnerungen nach ihrem Abschied von Ren waren aber wie ausradiert. „Ich gehe noch schnell duschen, wenn das in Ordnung ist?", fragte sie zögerlich, wobei es wahrscheinlich klüger gewesen wäre sofort das Weite zu suchen, allerdings fühlte sie sich nicht vorzeigbar genug um einen Fuß vor die Tür zu setzen.

Higashi nickte lediglich wortlos und ließ sie dann alleine in seinem Schlafzimmer zurück. Saori widerstand dem Drang sich einfach wieder in die Kissen fallen zu lassen. Sein Bett war immerhin nicht der richtige Ort dafür, um sich vor Scham zu verstecken. Also quälte sie sich aus dem Bett. Ihre Kleidung roch mehr nach Parfum, als nach Schweiß. Erleichtert seufzte Saori. Immerhin würde sie sich nicht stinkend schämen.

Eine Viertelstunde später saß sie mit noch feuchtem Haar an Higashis Küchentisch und nippte zögerlich an der Tasse Kaffee, die er ihr gemacht hatte. Das war die einzig freundliche Geste, die er ihr seit ihrem Aufwachen entgegengebracht hatte. Er stand gegen die Küchenzeile gelehnt und starrte sie an, als schien er auf etwas zu warten. Offensichtlich wollte er für ihr gestriges Verhalten eine Entschuldigung. Saori konnte es ihm nicht verübeln und schämte sich immer noch.

Sie seufzte schwer, nachdem sie die Kaffeetasse auf dem Tisch abgestellt hatte. „Es tut mir leid, dass ich dich überfallen habe", brummte sie, meinte es aber durchaus aufrichtig. Entschuldigungen waren nur noch nie so ihre Stärke gewesen.

Higashi antwortete nicht. Er wirkte nach wie vor nicht besonders erfreut. Saori hielt das nun eindeutig für zu übertrieben, dafür, dass sie lediglich betrunken nachts vor seiner Wohnung gestanden und sich dann vollständig vor ihm entblößt hatte. Besser benehmen hätte sie sich definitiv können, doch ein so schlimmer Anblick war sie nun auch wieder nicht. Und immerhin war er es gewesen, der noch vor ein paar Tagen in der Kanzlei unbedingt seinen Kopf zwischen ihren Beinen hatte vergraben wollen.

„Du bist noch wütend auf mich", stellte Saori verständnislos fest. „Dabei habe ich mich gerade entschuldigt."

„Hat er dich gestern geleckt?", fragte Higashi plötzlich mit kalter Stimme.

Saori fiel aus allen Wolken. Er war eifersüchtig?

Weil ich scharf auf dich bin, verdammt nochmal-", hallten seine Worte in ihrem Kopf wider. Saori hatte damals nicht nur sein Geständnis erschreckt, sondern auch die Tatsache, wie sehr sie dieser Moment erregt hatte. Aber sie würde ihn sicherlich nicht tröstend in den Arm nehmen, weil es ein anderer war, mit dem sie das Bett geteilt hatte – und immerhin war es nicht so, als hätte er nicht selbst seine Optionen. Verbittert dachte sie an das Spektakel im Charles.

Saori verschränkte die Arme vor der Brust und warf ihm einen scharfen Blick zu. „Es geht dich zwar nichts an, aber nein, hat er nicht."

„Du hast von seiner Zunge gesprochen, also lüg mich nicht an!", zischte er.

Wieder ein kleines Detail, für das sie der betrunkenen Saori danken musste. Seit wann eskalierte sie so sehr, wenn sie einen Tropfen zu viel Rotwein trank? Okay, vielleicht war es mehr als ein Tropfen gewesen. Dunkel erinnerte sich Saori an die Flasche, die sie fast komplett alleine geleert hatte, während Rens Blick immer ärgerlicher geworden war.

Saori schob die Erinnerungen an gestern wieder in den Hintergrund und rollte mit den Augen. Sie bemühte sich lässig zu bleiben, um zu überspielen wie unangenehm ihr dieses Gespräch war. „Du weißt bereits, dass da etwas lief. Nur eben nicht gestern und das war immerhin deine Frage."

Zorn blitzte in seinen Augen auf. „Seitdem du mich mit Kaori überrascht hast, ist nichts mehr gewesen. Ich habe ihr gekündigt."

Saori schnaubte, wobei sie auch der Anflug eines schlechten Gewissens überkam, weil diese Frau – Kaori – offensichtlich ihretwegen ihren Arbeitsplatz verloren hatte. „Dann soll ich anerkennen, dass du seit vier Tagen keiner sexuellen Aktivität mehr nachgegangen bist? Meinen Glückwunsch!" Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus.

„Du sollst anerkennen, dass ich meine sexuellen Aktivitäten auf dich beschränken will!", schrie er plötzlich.

Es wurde still zwischen ihnen. Saori blinzelte ihn an, bemühte sich nicht allzu erstaunt auszusehen, während die Zornesfalte zwischen Higashis Augenbrauen immer tiefer und tiefer wurde. Und zu ihrem Entsetzen flatterte ihr Herz, denn das war im Grunde genau das, was sich gestern die betrunkene Saori noch gewünscht hatte. Kein Teilen, nur ihn und sie. Das zweite Mal hatte er sie nun schon in den Himmel geschickt. Jetzt wollte sie bedauerlicherweise wissen wie sich der Himmel anfühlte, wenn er in ihr war und das ließ ihr keine ruhige Minute mehr.

Saoris Augen huschten über seinen Körper, den sie bereits halbnackt gesehen hatte. Wenn sie ausblendete wie schrecklich sich dieser Moment für sie angefühlt hatte, war er mit seinen klar definierten Bauchmuskeln ein schöner Anblick gewesen. Heute trug er eine lockere Stoffhose und hatte angesichts der heißen Temperaturen die Ärmel seines weißen Hemdes hinaufgekrempelt, sodass seine muskulösen Unterarme zu sehen waren. Wie er so vor ihr stand, war er verdammt attraktiv und wie so oft in letzter Zeit erregte sie seine Wut.

„Reagier dich ab", hörte sich Saori sagen, ohne, dass sie überhaupt erst darüber hatte nachdenken können. „Bestraf mich."

Higashi hob verständnislos eine Augenbraue.

Saori legte demonstrativ ein Bein über das andere und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Du hast richtig gehört", fuhr sie fort. „Oder stehst du etwa nur darauf, wenn man es dir eigentlich nicht angeboten hat? Macht es dich nur so an?"

Ihre Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Higashi sah getroffen aus und fast hätte es ihr schon leidgetan, wäre nicht wieder die Wut in seinen Augen aufgeblitzt. Auf einmal löste er die Schnalle seines Gürtels und kam auf sie zu. Saoris Herz beschleunigte. So selbstsicher wie sie gerade noch geklungen hatte, fühlte sie sich jetzt nicht mehr. Aufregung kämpfte gegen ihre Nervosität vor dem Ungewissen.

Sie beobachte gespannt wie er den Gürtel aus seiner Hose zog und dann einen leeren Stuhl vom Tisch wegschob. Auffordernd sah er sie an. „Zieh dein T-Shirt aus und setz dich."

Unsicher erhob Saori sich und hoffte dabei inständig, man sah es ihr nicht an. Sie schlüpfte aus ihrem T-Shirt, sodass sie nur noch in Jeans und ihrem roten Bralette vor ihm stand. Higashis Augen verdunkelten sich, als sie ungeniert über ihre halbnackten Brüste wanderten. Sie wusste, dass man nicht viel Fantasie brauchte um zu sehen was sich unter dem Spitzenstoff befand und beglückwünschte sich zu ihrer Unterwäschewahl. Wie befohlen setzte sie sich auf den Stuhl vor ihm.

„Arme zurück", befahl er.

Erneut gehorchte Saori und er schlang seinen Gürtel um ihre Handgelenke. Entgegen seines Tonfalls war er sanft, als er ihre Hände hinter ihrem Rücken festband. Anschließend wanderte seine Hand über ihre nackte Brust und glitt in ihr Bralette. Er schob den Stoff herunter und umschlang ihre linke Brust fest mit seiner warmen Hand, während er sich zu ihr hinunterbeugte und mit dem Mund an ihrer Ohrmuschel verharrte. Ein wohliger Schauer jagte Saori über die Haut. „Ich werde deinen Mund jetzt hart ficken und du wirst jeden Tropfen schlucken", flüsterte er.

Saoris Herz hüpfte und sie schämte sich gleichzeitig dafür, wie sehr sie sein Befehl erregte. Wieder mal überraschte sie ihre Sehnsucht nach seinem Körper.

„Sag ja." Higashi hatte scheinbar eine Reaktion von ihr erwartet, denn nun kniff er mit zwei Fingern ihre Brustwarze.

Der süße Schmerz ließ Saori keuchen und jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. „Ja", presste sie hervor.

Higashi küsste sanft die Kuhle in ihrem Hals, als würde er ihr damit sagen wollen, dass alles gut war und er ihr nicht wehtun würde. Dann hörte Saori seinen Reißverschluss. Er kam um sie herum und drängte sich zwischen ihre Beine. Saori beobachte, wie er seine Kleidung über seine Oberschenkel schob und seinen bereits halberegierten Penis befreite. Er war verführerisch lang und dick. Mit rasendem Herzen bewegte sie ihm ihren Kopf entgegen, drückte einen Kuss auf seine weiche Haut und ließ ihre Zunge sanft über ihn wandern. Higashi erschauderte unter ihrer Berührung. Sein Glied schwoll an, streckte sich ihr weiter entgegen und Saori nahm ihn vollständig in ihrem Mund auf. Ihr Blick glitt hoch zu Higashi und sie begann sich zu bewegen. Fasziniert und voller Lust sah er ihr zu. Seine Hand wanderte an ihren Hinterkopf, dann wurde sein Gesichtsausdruck besorgter. Als wollte er sie schonen, obwohl die Gier in seinen Augen verriet, wie sehr er danach verlangte kräftig in sie zu stoßen. So gut wie es Saori in ihrer Position möglich war, reckte sie herausfordernd das Kinn und er verstand. Sein erster Stoß war unerwartet heftig und trieb Saori eine Träne in die Augen, doch sie passte sich den Bewegungen seiner Hüften schnell an, während sein Penis immer wieder tief in ihren warmen Mund stieß. Higashi war von seiner puren Lust überwältigt und auch Saori spürte zwischen ihren Beinen die Nässe. Ihr ganzer Körper sehnte sich danach ebenfalls von ihm so heftig genommen zu werden.

Irgendwann kam Higashi lautstark keuchend in ihrem Mund. Saori behielt seinen Penis weiter fest im Blick und schluckte. Wie von ihm befohlen gab sie ihn erst frei, als der letzte Tropfen ihren Rachen hinunterglitt. Dann spürte sie Higashis Zittern. Das Verlangen in seinen Augen war erloschen, stattdessen sah er nun fassungslos aus. Als konnte er nicht begreifen, was soeben geschehen war und wenn Saori ehrlich war, ging es ihr ähnlich. Er trat vorsichtig von ihr zurück und ging zur Küchenzeile, um nach einem Tuch zu greifen und sich zu säubern. Anschließend verhüllte er sich wieder, richtete seine Kleider und sah sie erneut an.

Saori wurde plötzlich bewusst, dass er regelrecht erschüttert war. Auf einmal war es ihr verdammt wichtig ihm ein gutes Gefühl zu geben, gleichzeitig war sie mehr als verwirrt über seine Reaktion. „Das war okay", sagte sie.

Higashi schüttelte allerdings den Kopf. Seine Unterlippe bebte dabei gefährlich. „War es nicht. So sollte das nicht laufen."

„Wie sollte es denn dann laufen?", fragte sie vorsichtig.

Er ignorierte ihre Frage. Stattdessen kam er auf sie zu und befreite ihre Hände. „Du solltest jetzt gehen", sagte er nur.

Saori fühlte sich leer, als sie sich wieder vom Stuhl erhob. Ein kleiner Teil in ihr hätte ihn gerne in den Arm genommen, weil er offensichtlich mit etwas zu kämpfen hatte und sie sich schuldig fühlte dieses Gefühl in ihm ausgelöst zu haben. Allerdings fehlt ihr dafür der Mut. Also schnappte sie nach ihrem Shirt, schlüpfte hinein und suchte weiterhin fieberhaft nach einer Erklärung für sein Verhalten. Es war immerhin nicht ihr erster sexueller Kontakt gewesen. Dass es nun auf einmal ein Problem war, erwischte sie kalt. Vielleicht war sie aber auch nicht gut genug gewesen und er hatte sich mehr versprochen?

Higashi begleitete Saori stumm zur Tür und als ihr bewusst wurde, wie ernst es ihm damit war, dass sie ging, brannte die Enttäuschung so sehr in ihrer Brust, dass es ihr die Tränen in die Augen trieb. Es war nicht einmal nötig die Tränen zu verstecken, denn er vermied konsequent jeden weiteren Blickkontakt – selbst als er die Tür öffnete und erwartungsvoll danebenstand. Higashi schmiss die regelrecht aus seiner Wohnung. Saori war so überfahren und verletzt, dass es sie nicht mal wütend machte.

„Danke für heute Nacht", sagte sie knapp und bemüht, ihre Stimme unter Kontrolle zu halten. „Bis dann."

„Jederzeit wieder."

Saori hörte die Lüge in seinen Worten und sie tat unerwartet weh. Kaum hatte sie die Wohnung verlassen, hatte er bereits die Tür hinter ihr geschlossen. Irgendetwas nahm Saori fast die Luft zum Atmen und sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie war sich sicher, dass sie ihn nun definitiv nie mehr wiedersehen wollte.


Fortsetzung folgt …