XIV
"Zeige mir, wer die Hosen an hat."
M:"Ab war der Zopf. Und hattest du es irgendwie bereut?"
C:"Nein ganz und gar nicht. Wenn es so wäre, hätte ich meine Haare ja einfach wieder wachsen lassen können. Aber ihren Tipp gehe ich noch heute nach."
M:"Ah, ist sie also diejenige, die dich zu deiner heutigen Frisur inspiriert hat? Cool."
C:'lächelt'
M:"Und hat sich nach dem etwas getan bei dir?"
C:"Worauf willst du hinaus?" 'blickt skeptisch und versucht zu verstehen worauf es bezogen ist'
M:"Ja Mädchen. Bist du auf den Genuss gekommen mal zu flirten oder warst du enthaltsam?"
C:'schaut scharf die fragende Person an, verschränkt die Arme und ändert gänzlich die Sitzhaltung' "Du meinst, ob ich Erfahrungen sammeln konnte, was flirten und dergleichen an geht? Hmm, ich habe es versucht. Ob es mich weiter gebracht hat? Ich weiß es nicht. Ich sage mal so, ja ich habe meine ersten Erfahrungen, was das angeht dort in der Zeit gemacht. Aber darüber hatten Tifa und ich schon gesprochen und auch sie hatte ihre ersten Erfahrungen mit anderen gemacht. Nicht mit mir, wenn ihr das wissen wollt. Aber ich würde dies an dieser Stelle ungerne weiter vertiefen."
M:"Oh selbst Tifa war nicht untätig in der Zeit? Das überrascht mich."
C:'schaut finster' "Ich wollte dazu eigentlich nichts weiter sagen, aber sie hatte es zutiefst bereut."
M:"Oh je, junge Mädchen und Frauen haben da in der Sache meistens immer Pech. Das tut mir leid."
C:"Ja, es war nicht einfach für sie, in der Hinsicht Vertrauen zuzulassen. Selbst mir gegenüber hatte sie da Anfangs ihre Schwierigkeiten. Egal. Abgehackt. Ich werde da nun wirklich nicht weiter drauf eingehen. Zu privat , was hier nicht auf den Tisch gehört."
M:"Verständlich. Erzähl einfach weiter, was noch so vorgefallen ist. Du sagtest, du bist mit einem deiner Kameraden mal angeeckt. Wie kam es dazu?"
C:"Gut in Ordnung."
Am Sonntag Morgen wachte ich auf und das Zimmer war leer. Warum auch immer die anderen mich länger schlafen ließen, aber der Presslufthammer in meinem Kopf sagte mir, dass ich am Abend zuvor ein bisschen zu viel getrunken hatte. Wahrscheinlich deshalb ließen sie mich länger liegen. An diesem Zeitpunkt hatte ich mir geschworen, nie wieder Alkohol anzurühren.
'Oh fuck alter, Mein Kopf. Eine Dusche sollte helfen, um wieder klarer bei Verstand zu sein.'
Also nahm ich meine Sachen und verschwand ins Bad. Das warme Wasser war unglaublich gut. Ich stand gefühlt eine halbe Ewigkeit nur drunter und genoss das Gefühl des warmen Wassers auf meiner Haut, während ich versuchte den letzten Abend wieder zusammen zu puzzeln.
'Verdammt, wie viel hab ich getrunken? Ich habe irgendwie voll einen Filmriss.'
Plötzlich bemerkte ich, dass ich nicht mehr alleine war. Steev stand mit zwei anderen ebenfalls unter der Dusche und fing an sich laut mit ihnen zu unterhalten.
Ich schenkte ihen nur einen flüchtigen Blick von der Seite und begann mit meiner Routine.
"Hey Cloud, alles fit?", sprach Steev mich an.
Ich nickte leicht.
"Oh du hast dein Zopf abgeschnitten."
"Ja hab ich, und?", entgegnete ich ihm.
"Nichts, ist mir nur grad aufgefallen. Ist ein Mädchen der Grund dafür?"
"Nein."
'Was hat er vor?'
Mein Instinkt war auf Alarmbereitschaft. Die Stimmung, die herrschte, verhieß nichts Gutes. Auch die anderen beiden hatte ich im Visier, genauso wie Steev.
Alle drei fingen an, komisch zu lachen.
"Hatte dir der Anblick der jungen Dame neulich gefallen? Sie wahr echt der Wahnsinn."
Während er sprach, machte er anzügliche Andeutungen und die anderen Beiden fanden es saukomisch, dass sie schmutzig lachten.
"Nur leider, seit sie dich gesehn hat, ignoriert sie mich total."
"Ah ja, und was willst du mir jetzt damit sagen?"
"Du bist mir im Weg!", knurrte er.
'Scheiße gleich wirds hässlich.'
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und wartete nur darauf, dass etwas passiert.
"Ich habe aber mit deinen Weibern nichts am Hut.", warf ich ein und schaute abwechselnd die anderen Beiden an.
'Scheiße es wird richtig richtig hässlich. Aber egal, ich werde mit denen schon fertig.'
"Ach und danke fürs Quatschen. Dank dir hat der Sergeant mich ganz schön auf den Kieker."
'Wie bitte was? Ich soll ihn verraten haben? Wie kommt er darauf?'
"Ich habe dich nicht verraten. Wer behauptet das?"
"Ist doch egal, jedenfalls hast du es dem Sergeant gesteckt, dass ich hier Damenbesuch hatte.", sagte er nun boshafter und kam mir bedrohlich nah. Er stützte sich mit einer Hand gegen die Kachelwand hinter mir und grinste.
Ich atmete ruhig tief ein und aus. Versuchte mich dadurch zu beruhigen und gelassen zu wirken.
"Was hätte ich davon?", fragte ich ihn und kam ihm mit meinem Gesicht bedrohlich entgegen. Er war verstutzt, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass ich bereit bin, ihm die Stirn zu bieten. Ein weiteres mal blickte ich nach links und rechts zu den anderen Beiden. Der links von mir schüttelte den Kopf. Er schien sich bei dieser Sache nicht wohl zu fühlen.
"Gut dastehen, das hättest du davon. Selbst bei den Damen bist du in aller Munde."
"Klingt fast so, als seist du neidisch auf mich?", neckte ich ihn und grinste frech.
Wut zeichnete sein Gesicht.
'Na los, schlag schon zu. Ich kann es ab. Frage ist, kannst du das Echo ab?'
Er holte aus und schlug provokant seine Faust in die Kacheln auf meine Augenhöhe. Es knackte heftig.
'Da neben.'
"Halts Maul, du Bastard!", knurrte er flüsternd in mein Ohr, während er fest mein Gesicht zur Seite hält.
"Ich halte immer meinen Mund. Aber du solltest es lieber lassen, mich anzufassen!", drohte ich ihm noch bevor ich einen heftigen Schlag in der Magengegend verspürte.
'Fuck….der kam heftig.'
Mir wurde kurz schwarz vor Augen, sodass ich etwas zusammen sackte, aber mich noch auf den Beinen halten konnte. Ich vernahm einen Stimmen wirrwarr. Die Person links von mir nahm seine Sachen und wollte die Dusche gerade verlassen.
"Hey Feigling,...", hörte ich Steev schreien.
Sieht aus als ob die zwei Diskutierten
"...nicht einen Kameraden hier niederzuschlagen.", entgegnete die Person, die gerade gehen wollte.
"Ich will Cloud nur zeigen, wer hier die Hosen an hat!"
'Im Augenblick keiner.'
Ich begann hysterisch zu lachen.
"Was lachst du so dumm?"
Ich lachte einfach weiter.
"Hör auf zu lachen, Bastard!", klang Steev nun schon fast panisch.
"So so, du willst mir zeigen, wer die Hosen an hat? Schau mal runter, denn im Augenblick keiner.", entgegnete ich ihm scharf und schubste ihn von mir, um dann weiter fortzufahren.
"Du solltest aufpassen was du tust und auf deine Kameraden hören."
Ich legte meine Hand an die Stelle an der er mich grade getroffen hatte, atmete noch einmal tief durch.
'Verdammt, sein Schlag hat echt gesessen.'
Ich bückte mich nur um meine Sachen zu nehmen, da spürte ich wie jemand mein Haar anpackte und im nächsten Moment mir das Knie ins Gesicht rammte. Der Tritt war so heftig, dass ich rücklings am nassen Kachelboden lag und mein Hinterkopf aufschlug.
'... …..'
Ich vernahm nichts mehr. Nur ein lautes Summen in den Ohren. Ich sah, dass die Person, die schon gehen wollte, Steev anschrie. Alles war in Rot getaucht. Ich knurrte und nahm meine Kraft zusammen, um aufzuspringen und Steev mit voller Wucht meine Faust ins Gesicht zu schlagen. Damit hatte er nicht gerechnet und taumelte, um sich dann an die gegenüberliegende Wand abzustützen. Er hielt sich die Nase. Es quoll Blut durch seine Finger.
"Verdammt hört auf mit dem Scheiß, es reicht!", schien die Person zu brüllen und stellte sich zwischen uns. Ich hörte es nur nicht. Er schrie noch mehr Worte und schaute abwechselnd mich und Steev an. Ich hörte nichts.
Plötzlich wurde alles Schwarz und ich sackte zusammen.
M:"Krass. Hattest du ihm die Nase gebrochen?"
C:'grinst' "Ehrlich gesagt, weiß ich nicht ob sie gebrochen war. Aber dem Blut nach zu urteilen, was aus seiner Nase quoll, hatte ich ihn ordentlich erwischt."
M:"Warst du stolz drauf?"
C:"Nicht wirklich. Weil sowohl Steev als auch ich, haben richtig Ärger deswegen bekommen. Es ist nicht richtig, einen Kameraden niederzuschlagen."
M:"Naja, du warst ja nicht angefangen."
C:"Das war in dem Moment nicht relevant. Ich habe ihm eine verpasst. Hätte ich nicht tun dürfen. Denn Sergeant Miller war es egal, worum es ging. Ein Soldat hat nicht das Recht, einen Kameraden niederzuschlagen. Egal wie wütend und sauer man auf einem ist."
M:"Ok. War es das einzige mal oder kam es öfter vor?"
C:"So heftig geschlagen, nicht aber angeschrien. Meist fing er an. Ich sag ja, er war irgendwie neidisch."
M:"Waren Mädchen bzw Frauen oft der Grund?"
C:"Meist ja. Er meinte oft, ich würde bevorzugt werden. Was ich gar nicht nachvollziehen kann."
M:"Du warst bei den Frauen halt in aller Munde."
C:"Ich selber habe es nie so wahr genommen. Aber ja, auch die anderen Kameraden haben sowas angedeutet. Dabei habe ich nie etwas gemacht. Auch heute noch habe ich das Gefühl, dass Frauen sich in meiner Gegenwart seltsam(er) verhalten. Dabei mach ich gar nichts."
M:'grinst frech' "Das kann vielleicht an deinem Auftreten liegen…"
C:"Mein Auftreten?" 'zieht eine Augenbraue hoch und schaut skeptisch'
M:"Du wirkst heldenhaft. Und ein gutes Aussehen kannst du auch nicht leugnen."
C:"Ach komm hör auf." 'lacht leicht' "Gutes Aussehen? Es kostet mich jeden Morgen eine übelste Überwindung in den Spiegel zu sehen. Wenn es nach mir ginge, hätten wir keinen einzigen zu Hause."
M:"Quatsch ohne Spiegel leben? Wie soll das denn gehen. Rasieren ect."
C:"Gut, für solche Dinge ist es wirklich Notwendig." 'lacht'
M:'lacht mit' "Gut wir nehmen an, du bist nicht eitel. Dir ist dein Äußeres egal."
C:"Egal würde ich nicht sagen, denn ich achte schon auf Sauberkeit…"
M:"Ja das wollte ich damit auch nicht sagen und dich nicht angreifen. Tut mir leid." 'streicht sich verlegen am Hinterkopf und wirkt etwas nervös'
C:"...schon gut ich verstehe. Kein Grund gleich so nervös zu werden. Als ob ich dir jetzt den Kopf abschlagen würde." 'versucht freundlich zu lächeln, um die Situation wieder zu lockern'
M:'atmet nochmal tief durch um seine Fassung wieder zu finden'
C:"Ich erzähl einfach mal weiter, würde ich sagen."
M:"Gut, klingt nach einem guten Plan." 'errötet verlegen und hört zu'
Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem Bett. Zumindest dachte ich es erst. Aber als ich mich genauer umsah, bemerkte ich, dass ich mich auf der Krankenstation befand. Mein Kopf fühlte sich an wie eine zermatschte Melone. Und meinem Magen ging es nicht viel besser. Auch der schmerzte wie verrückt. Wieder blinzelte ich und bemerkte dann, dass jemand am Fenster saß. Ich rührte mich und versuchte mich aufzusetzen.
"Hey Cloud, du bist wach. Bleib ruhig liegen.", sprach die Person am Fenster. Es war Sam.
"Wo bin ich und was mach ich hier?", fragte ich verwirrt. Ich konnte mich zu diesem Zeitpunkt an nichts Erinnern.
"Du hattest dich mit Steev in der Dusche geprügelt und bist dann zusammengebrochen."
"Ah richtig, ich erinnere mich daran."
"Du solltest lieber noch etwas liegen bleiben. Du hast dir eine Rippe angeknackst und eine leichte Gehirnerschütterung."
'Daher kommt das Gefühl meines Kopfes und der Schmerz in der Magengegend.'
Ich hielt mir den Bauch, legte mich zurück ins Bett und schloss meine Augen.
'Moment, wir waren in der Dusche. Wer hat mich hier her gebracht?'
"Wie bin ich…Wer hat mich…?", stammelte ich vor mir her.
"Jim sah nur noch, wie du zusammen gesackt bist und hatte dem Sergeant Bescheid gesagt."
"Nein…Nicht den….Sergeant…"
"Doch. Er war auch nicht begeistert über eure Aktion. Aber in erster Linie war ihm euer Wohl wichtiger. Ich denke eure Konsequenz bekommt ihr später."
Ich nickte so gut ich konnte und wie mein Kopf es zuließ.
"Er kam dann mit vier Leuten hier aus der Krankenstation ins Zimmer gestürmt. Zwei versorgten Steev und die anderen Beiden nahmen dich mit, da du wirklich keine Reaktion zeigtest. Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Aber gut, dir geht es den Umständen entsprechend und du bist wach.", sagte er, während er nun im Handy rumtippte. Vermutlich dem Sergeant Bericht erstatten, dass ich wieder unter den Lebenden war.
Ich musste noch eine ganze Nacht zur Beobachtung da bleiben, aber die verlief unauffällig. Es war angenehm mal ein Zimmer für sich zu haben um die Ruhe zu genießen.
Am nächsten Morgen kam die nette junge Schwester und entließ mich wieder.
"Machs gut, Cloud und pass auf dich auf." sagte sie zu mir und drückte meine Hand zum Abschied. Mit einem netten Lächeln verschwand sie aus dem Zimmer.
'Hmm, was ist das?'
Ein stück Papier, sorgfältig zusammengefaltet lag in meiner Hand.
'Den muss die Schwester grad gegeben haben.'
Ich war neugierig und schaute hinein.
Hey Cloud,
Vielleicht trifft man sich ja mal auf einen Drink in der Bar bei Beth.
Melde dich einfach.
Clair
PS. Pass auf dich auf ;-*
Da hatte mir die Schwester einfach ihre Nummer zugesteckt. Aber ich muss sagen, sie war wirklich sehr nett und süß. Sie hatte gewisse Ähnlichkeiten mit Tifa. Sie trug ihr dunkles Haar zu einem festen Dutt, aber ließ ihren Pony locker ins Gesicht fallen. Und zu ihrem elfenbeinfarbenen Teint hatte sie tief dunkle braune Augen. Sie war wirklich hübsch, wenn ich das so beurteilen konnte. Ein leichtes Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, packte ihre kleine Botschaft in meine Hosentasche und verließ das Zimmer.
'Liebe Clair, ich werde versuchen dir zu schreiben.', dachte ich und ging mit einem recht zufriedenen Gefühl zurück in unsere Wohngemeinschaft. Dort wurde ich schon sehnsüchtig erwartet. Ich kam ins Zimmer, da saßen Sam und Leo auf ihren Betten und quatschen wild miteinander. Es klang so aufregend.
"Cloud."
"Hey Mann, willkommen zurück. Wie geht's dir?"
Die zwei waren sehr erleichtert mich zu sehen und schienen sich sichtlich zu freuen. Sie standen auf und drückten mich herzlich. Mittlerweile habe ich mich an diese Geste gewöhnt und genieße sogar diese Art von Aufmerksamkeit.
"Hey, danke ganz gut soweit. Nur der Kopf brummt noch etwas und meine Rippen schmerzen noch. Aber das wird wohl auch noch etwas dauern."
"Erzähl, was war eigentlich los? Weshalb seit ihr aufeinander los?", fragte Sam neugierig.
"Ich… rede besser nicht drüber."
"Jim sagte, dass Steev dir etwas klar machen wollte, weil er erfahren hatte, dass du ihn verpfiffen hattest wegen seinem Damenbesuch auf Zimmer."
"Also wisst ihr ja schon bestens Bescheid.", sagte ich daraufhin und legte mich auf mein Bett und kramte so nebenbei den Zettel von Clair aus meiner Hosentasche.
"Naja, nur das was Jim uns erzählte. Aber, hast du ihn echt verpfiffen?", fragte Leo vorsichtig. Ich schenkte ihm und auch Sam einen scharfen, ernsten Blick von der Seite. Beide schauten sich daraufhin fragend an.
"Nein, ich glaube, Cloud war es nicht...", stammelte Sam von sich und versuchte die ganze Sache zu analysieren.
"Cloud wäre nicht so hinterhältig. Er macht so schon vieles mit sich selbst aus. Cloud hat nicht gequatscht. Wenn ich ihn richtig einschätzen. Wer war noch jeweils dabei und hat Steev mit Damen erwischt?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Egal, ich finde schon allein heraus, wer seinen Mund nicht halten konnte.", sprach ich dann.
"Was wirst du dann machen?", fragte Leo daraufhin.
"Denjenigen, den Arsch aufreißen.", sagte ich neckisch und musste einfach grinsen.
Ich nahm mein Handy und begann, die Nummer von Clair einspeichern.
'Ob ich ihr gleich direkt schreiben soll? Oder sollte ich lieber warten?'
"Was hast du da?", fragte Leo und deutete auf das Stück Papier in meiner Hand.
"Nur eine Notiz, die ich kurz ins Handy einspeichern muss."
Sam und Leo schauten sich an und fingen laut an zu lachen. Irritiert schaute ich die zwei an.
'Was ist denn so lustig? Warum lachen die zwei jetzt so?'
"Ja ja, eine Notiz. Ist klar Cloud."
"Da bist du mal eine Nacht auswärts und dann noch in der Krankenstation bei den netten jungen Schwestern."
Beide neckten mich und grinsten frech. Aber ich musste auch grinsen und merkte, wie ich rot wurde, denn ich verstand, worauf sie hinaus wollten.
"Wann seht ihr euch wieder?"
"Was?", fragte ich und stellte mich dumm.
Sam stand auf und griff nach dem Stück Papier und las ihn.
"Hey, das ist Privat.", schnauze ich ihn an und versuchte es ihm wieder weg zu nehmen. Doch die Schmerzen hinderten mich daran.
"Oh ich würde sagen, das nächste Wochenende gibt es einen Drink bei Beth, oder Cloud?"
"Warum nicht."
"Clair wird sich sicher freuen."
Beide freuten sich für mich und fingen an, mich über Clair auszufragen. Ehrlich gesagt konnte ich nicht viel berichten, da ich die letzten 12 Stunden mehr geschlafen hatte als alles andere. Ich konnte ihnen nur von ihrem Aussehen erzählen.
"Oh, sie ist echt hübsch. Beneidenswert.", fing Leo an zu schwärmen.
"Ja, das ist sie. Aber für mich ist eine noch weitaus hübscher."
"Tifa?", hackte Sam grinsend nach.
Ich nickte lächelnd. Allein der Gedanke an sie ließ mein Herz wieder wie wild schlagen.
Ich vermisste sie.
Ich vermisste sie sogar sehr.
Wieder kamen schöne Erinnerungen an Tifa in mein Gedächtnis. In diesem Moment sehnte ich mich förmlich nach ihr. Warum auch immer, ich musste mich zusammenreißen, an dieser Stelle nicht vollständig in schönen Erinnerungen mit Tifa zu versinken.
"Hast du ihr eigentlich schon mal geschrieben?", fragte Sam und riss mich aus meinen Gedanken.
"Geschrieben? Wem?", fragte ich.
"Na Tifa. Die wartet doch mit Sicherheit darauf, etwas von dir zu hören."
"Nein, noch nicht…"
"Warum? Woran liegt es?", hackte Sam scharf nach.
"Hmm… Was schreibt man in so einem Brief?", fragte ich schüchtern.
Sam und Leo schauten sich breit lächelnd an und fingen an zu dichten. Etwas von 'Meine liebste Tifa…' und '...ich vermisse dich unendlich…' und '...ich träume nur von dir,...mein Körper sehnt sich nach dir…'
Auch ich tat mich nun schwer, das Lachen dabei zu verkneifen.
"Nein, im Ernst, das kann ich alles niemals so schreiben.", warf ich ein und versuchte, die zwei wieder runter auf den Boden zu bringen.
"Warum denn nicht?", fragte Leo leicht enttäuscht.
"Weil es nicht Clouds Worte sind. Schreib ihr einfach, wie es hier so ist und was du in letzter Zeit so gemacht hast. Aber schreibe ihr auch, dass du sie vermisst und viel an sie denkst. Ich glaube, Mädchen mögen das."
"Klingt nach einem Plan. Danke Jungs."
