Ivren erinnerte sich an seine letzen Besuche, immer auf der Suche für neue und alte Information, ein Versuch die Welt zu begreifen. Ein Hass war in ihnen entflammt, eine Flamme schwärzer wie ihre Schuppen. Die Drachen verloren! Verloren! Der Verräter würde dafür brennen.

"Er wagt es meine Brüder anzurühren! Ein Wort, mein Kind, und wir kommen für ihn! Lass ihn den Zorn unserer Flammen spüren und sein Blut zum kochen bringen!" donnerte Eous.

"Bitte, Vater, lass uns es zuerst probieren. Der Blutverräter ist alleine, seine Verschworenen tot. Einsame Beute."

Eous grummelte. "Für jetzt. Steorra-Herz-und-Seele-Schwester bat mich euch zu sagen: Kehrt zurück von Alagaësia-Welt falls es zu gefährlich word. Tut es."

"Natürlich, Vater."

Der Junge – nein, junge Mann hatte ihn angeschaut in was er nur als freundlich-argwöhnisch bezeichnen konnte. Der erste Impuls war ihn in der Alten Sprache zu beruhigen, aber er stoppte bevor ein Wort seine Lippen verließ. Es wäre etwas zu merkwürdig, zu auffällig. Der ältere Mann, jedoch hatte ein gefährliches Gefühl zu ihm. So, er hatte nichts gesagt. Zumindest für jetzt.

Dennoch, das er nur Wochen später herausfinden würde das dieser eine junge Mann der letzte freie Reiter war, wie Leute ihn so gerne nannten, war ein merkwürdiger Zufall. Wyrda? Hoffentlich nicht.

Mit dem Wissen kam der Drang die Wahrheit zu teilen mit ihm und Saphira – ein passender Name für eine solche Schönheit – die Wahrheit über ferne Lande wo Drachen immer noch den Himmel und die Erde beherrschten, über verlorene Drachen und Reiter, die sich danach sehnten alles zu sehen was die Welt zu bieten hatte, und das sie nicht alleine waren, denn es war grausam alleine in der Welt zu sein, als letzte deiner Art, wenn deine Artgenossen dich verletzten wollen. Trotz seines Verlangen war er still geblieben. Nainar würde sich enthüllen wenn er es wollte.

Krieg kam über Alagaësia wie eine blutige Welle von Feuer und Verderben. Dörfer brannten rechts and links, Leichen waren in einen Fest für Krähen arrangiert und Leute starrten jeden Fremden mit Angst an. Fyrn laust gaezka. Dieser Ort, dieser verfluchte Ort, war schrecklicher. Vielleicht sogar der schrecklichste. Allein die Aussicht schrie nach Tod und Qual. Ein Schleier von Pech wie Schatten überzog den Bereich unter zackigen Bergspitzen, vier von ihnen, groß und grauenvoll. Helgrind wurde es genannt, dieser verdammte Ort. Was für ein unheilvoller Name.

Und er würde hier rein gehen.

Es war Wahnsinn geboren von einem Verlangen, einem Hunger, ein Zorn den nur Blut löschen konnte. Wenn er zuerst den Gläubigen zuhörte war erschrocken, aber desinteressiert gewesen. Dann kam das schreckliche Verständnis. Ra'zac. Verdammte Menschenfresser. Als würde er sie damit davonkommen lassen während er sein Schwert mit ihrem Blut tränken konnte. Sie nutzen diese Leute aus, nutzen sie alle.

Die Zeremonie war eine makabre Sicht. Blut spritzte, ein Arm war verloren, eine Opfergabe dagelassen. Gräulich. Seine Narben schmerzten. Regen? Ivren wartete, Erwartung hell in seinen Venen, während er sich in einer besonders gemeinen Steinklippe versteckte.

Bald, ein sanfter Regenfall begann. Ivren zog seiner wasserfesten Mantel enger. Magie, ein liebliches Ding und so nützlich. Sein Geist stupste die Wand an. Der schwarze schimmernde Stein vor ihm verriet keinen Eingang. Er würde sie dazu zwingen. Der zackige Fels blieb still, weiße Adern glänzten im Mondlicht. Es brachte ihm zum lächeln. Schönheit war wirklich überall wenn man danach suchte.

Tod füllte den Helgrind, ein dichter pech-ähnlicher Umhang aus Mord und Verdammung; trotz allem klammerte ein dickköpfiger Blumenstrauch sich am Leben fest. Seine Finger verlangten nach Kohle und Papier. Hm. Warum nicht? Ivren kletterte höher. Nicht runter schauen, nicht runter schauen. Die Magie um ihm herum beruhigte nur die schlimmsten seiner Nerven. Die Sicht war es wert. Die scharfkantige Klippe verschwand in endlose Schatten, nur die fehlenden Sterne erzählten von ihrer Existenz, der Mond blass im Himmel, voll und führte seinen Blick zu ihm. Die Pflanzen schliefen, Knospen geschlossen. Ivren strich seine Finger über sie.

Seine Zeichnung konnte nicht nass werden. Ivren zog den Mantel weiter über ihm, lehnte sich nach vorne, so dass er ihn und ein Stück Boden bedeckte. Seine Striche waren schnell, ein Zauber gesprochen um die Zeichnung vom verwischen abzuhalten und dann -

Warte. Er verengte die Augen. Etwas war falsch. Ein Einbildung von Sternenlicht tanzte auf der silberscharfen Kante eines Felsen. Wie? Sein eigener Körper sollte verhindern – oh. Oh! Er unterdrückte lachen. Ja. Was für ein Fang, welch guliä.

Die Kante war umso höher, aber er schaffte es. Seine Finger drangen in den Granit ein wie Wasser. Eine Illusion. Hinter ihm der Blick in die Nacht war frei. Nuanen. Schimmel und Verwesung füllten die Luft, tiefe Kratzer zogen sich durch den Boden, ein klares Zeichen von Lethrblaka. Sein Mantel wurde angepasst mit ein paar Riemen hier und da, sein Schwert eifrig in seiner Hand und ein Zauberspruch auf seinen Lippen. Nur im Notfall. Wer wusste was um die Ecke lauerte. Das stetige tropfen von Wasser wurde bald zum Hintergrundgeräusch in seiner Suche. Jeder Tunnel sah gleich aus. Ein guter Platz für einen Hinterhalt, das war was er benötigte.

Ah, das sah gut aus. "Moi stenr" flüsterte er. Der Stein wellte sich und wuchs, der Eingang wurde kleiner. Die Schatten wurden länger. Gut. Er zog seine Schwert. Zeit zu warten.

Clack. Ivren erstarrte. War das – ja. Es war. Er befeuchtete seine Lippen und stand mit dem Rücken zur Wand. Schwarze insektenähnliche Augen trafen seine Augen. Ivren starrte sie für einen scheinbar langen Moment an, dann grinste er. Ein Schrei. Die Lethrblaka schnappten ihre Schnäbel nach ihm, nutzlos, denn ihre Körper waren zu groß für den Eingang. Ivren lächelte mit Verachtung und Genugtuung. Die Ra'zac teilten einen Blick, klickernd und hissend. Ihre Bewegungen waren blitzschnell, zwei Hiebe nach ihm, aber er war genauso schnell ausgewichen. Ein einatmen und ausatmen. Ihr Atem tat ihm nichts.

"Es wird eine Freunde sein eure Art erneut zu töten. Ihr seid die beste Beute."

Ivren fokussierte auf Wärme und Hitze und Leben, der Sonnenaufgang über dem Ozean, das zerbrochene Licht gegen einen Kristall. Wie alle fühlende Wesen waren Ra'zac anfällig für Manipulation. Jedoch dachten sie nie über die Möglichkeit nach.

"Beute?! Wir sind keine Beute, du -"

Ivren schloss seine Augen. "Garjzla solus."

Helles Licht kam ins Leben, kaum ein Hauch in seinen Reserven. Die Ra'zac hissten, stolperten zurück, geschockt. Das Licht verblasste. Die Lethrblaka kreischten. Oh, das war Angst! Herrlich. Er fletschte seine Zähne zu den Ra'zac in einer eher drachenähnlichen Manier. Seine Zunge schmeckte die Luft. Es brachte ihm fast zum übergeben, verbranntes Fleisch und Fäulnis.

Er trieb sein Schwert into die Brust des Ersten, ein lautes Knacken und dann, tot. Währenddessen erwachte der Zweite, verfluchte und verdammte ihm mit jeden Wort.

"Naina!" Eine zweite Welle von Licht traf die Ra'zac. Focus. "Daufr edtha um tíma! Sund hávaer!"

Der Ra'zac zuckte einmal, dann wurde er still. Es war genauso merkwürdig wie immer, so plötzlich abgeschottet von Geräuschen zu sein. Ivren enthauptete ihn bevor er erneut erwachen konnte. Um sicher zu gehen, enthauptete er den anderen ebenfalls noch schnell. Sollte er sie in Brand setzten? Ne. Er lies die Leichen ruhen.

Die Tunnel gingen weiter, öffneten zu leeren Zellen und dann endlich, zu den Eier oder viel mehr zu dem Ei. Ivren flüsterte einen Todesspruchs über es. Vielleicht war es grausam, etwas zu richten bevor es überhaupt geboren war, aber er hatte zu oft ihre Art im Kampf getroffen um sich darum zu kümmern. Ivren kratzte die Narbe auf seinem Nacken. Sie juckte immer in der Nähe von Ra'zac.

Ivren spürte Zaubersprüche, eng gewunden um eine Steintür und eingesetzt in die Granitwände. Merkwürdig. Ra'zac hatten keine Schätze. Starke Zaubersprüche dazu noch, sehr mächtig und alt, bereits durch Zeit geschwächt. Was für ein Rätsel. Er musste es lösen. Ivren kniete vor der Tür, seine Hände, geschützt durch Handschuhe, auf dem Boden. Zuerst versuchte er die gewöhnlichen Phrasen, "ládrin, moi, ach ládrin hurdh, deloi galdr vaetna?"

Scheiße. Es reagierte nicht. Was war da drin? Nun wollte er es wirklich sehen. Ivren atmete ein, konzentrierte sich und sang. Stunden mussten vergangen sein, seine Knie schmerzten und knicken unter ihm weg al er aufstehen wollte, sein Mund war trocken und sein Bauch grummelte.

Endlich, die Tür öffnete mit einem stöhnen. Seine Reserven waren leer, gerade noch genug um sich am Leben zu halten. Ivren steckte seine Hand in seine Tasche und suchte. Ja, Essen, gut. Altes Brot schmeckte nie besser.

In der Mitte des Raumes war ein grüner Stein. Nein, kein Stein . . ein Drachenei? Ein Drachenei! Ivren schluckte. Was hatte er getan? Was hat er – nun. War es wichtig? Er konnte genauso gut es durchziehen und das Ei stehlen. Armes Küken, musste bei Ra'zac und Blutverrätern bleiben.

"Eous? Ich brauche deine Hilfe."

Der Drache fauchte. "Was ist es?

Ivren teilte die Erinnerung. Ein gedämpftes Grollen erschallte in der Verbindung und dann, Gelächter und Freude.

"Gut gemacht"

Ivren trank von der endlosen Machtquelle, erfrischte seine eigene Energie und zerbrach den letzten Zauber um das Ei. Ohne Zweifel würde ein Alarm losgehen. Er schnappte das Ei, spürte wie die Verzauberung in seinen Handschuhen brannte, aber hielt. Schnell heraus hier!

Fyrn laust gaezka – Krieg ohne Gnade
Helgrind – Tore des Todes
Nuanen – wunderschön/schön
guliä – Glück
Moi stenr. - Stein ändere dich.
garjzla solus – Licht + Sonne
Naina! - Mach es hell!
Daufr edtha um tíma – Mach mich taub für eine Zeit lang
Sund hávaer – lautes Geräusch
ládrin, moi, ach ládrin hurdh - öffne, ändere, öffne dich Tür
Deloi galdr vaetna – Erde Verzauberung löse dich auf