Sokka stoppte auf seinem Weg. Für eine Sekunde glaubte er seine Mutter in der Menge gesehen zu haben. Er fuhr sich über die Augen und sah erneut hin aber sie war weg.

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Die junge Frau schlug sich ihren Weg zurück durch die Gruppe. Kimi war mit einer Gruppe von fünfzig anderen Schülern und fünf Lehrern der neuen Kanna Universität vom Südpol gekommen. Die zwanzigjährige war vorher noch nie ausserhalb des südlichen Wasserstamms gewesen und nun war sie in dieser riesigen Stadt. Sie arbeitete sich ihren Weg zurück zur Mitte der Menge zurück zu ihrer Mutter Shima.

„Ich habe ihn gesehen Mom", sagte sie leise zu ihrer Mutter und nahm ihre Hand. „Ich habe Sokka gesehen. Ich glaube er hat mich auch gesehen."

Shima lächelte über den Enthusiasmus ihrer Tochter. „Ich bin froh, dass du ihn gesehen hast, bist du glücklich?"

„Ja", sagte ihre Tochter und drückte die Hand ihrer Mutter leicht.

„Bist du jetzt zufrieden?" fragte die Mutter in einem ernsteren Ton.

Das Mädchen senkte ihren Kopf. „Ja bin ich."

Kimi hatte gelogen, sie war nicht zufrieden. Sie war mit Geschichten über Sokka und Katara vom südlichen Wasserstamm aufgewachsen. Die Mutigen welche in ihren frühen Teenagerjahren aus den Eisberg gerettet und ihm geholfen hatten einen hundert Jahre alten Krieg zu beenden. Nun war sie endlich am selben Ort wie der Ratsherr Sokka, Sohn des Chiefs, Krieger, Meister Schwertkämpfer, Erfinder, Freund des Avatars. Wie konnte sie damit zufrieden sein ihn nur zu sehen? Sie wollte mit ihm sprechen, seine Hand berühren spüren, dass er real war. Sie wollte, dass er sie anlächelte und sie in seinen Armen hielt wie sie es sich immer erträumt hatte, als sie ein kleines Mädchen gewesen war. Schliesslich war er ihr Vater.

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Sokka, mit seinem älteren Neffen an der Seite, ging um die Gruppe von der Universität, die, um seine Grossmutter zu ehren nach ihr benannt worden war, zu begrüssen. Er schüttelte einige Hände und hielt inne um mit Maska zu sprechen. Der Mann war einmal einer von Sokkas Krieger in Ausbildung gewesen, nun war er der Vorsteher des Politikabteilung der Kanna Universität.

Die Männer griffen sich gegenseitig bei den Unterarmen sagten: „Zeig keine Angst" und fingen an zu lachen.

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Kimi streckte ihren Hals im Versuch über die Menge zu blicken, versuchte einen weitern Blick auf Sokka zu erhaschen. Sie sah ihn und einen Jungen, der ihm sehr ähnlich sah an seiner Seite. „Mom", flüsterte sie „ist das sein Sohn? Habe ich einen Bruder?"

Shima sah wie Sokka den Jungen augenscheinlich Maska vorstellte und Maske gab dem Jungen einen Kriegerhandschlag. „Ich nehme es an", sagte die Frau und verspürt einen leichten Stich im Herz.

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Shima hatte Sokka eines Abends in einer Bar getroffen als sie zweiundzwanzig gewesen war. Sie hatte eine Stunde damit verbracht dem Mann dabei zuzusehen, wie er seinen Kopf mit Schmackes zurückwarf während einen Drink nach dem anderen leerte. Sie wusste nicht wer er war aber sie hatte Mitleid mit ihm. Es war offensichtlich, dass er versuchte seine Sorgen zu ertränken. Sie sagten ihren Freunden sie sollen warten während sie hinüber ging und sich neben den Mann setzte der alleine an der Bar war. „Also wie heisst sie?" hatte sie gefragt, als sie sich auf den Hocker neben ihm gesetzt hatte.

Der betrunkene Mann vergrub sein Gesicht weiter in seinen Armen während er sein Glas zum Auffüllen auf die Bar schlug. „Wenn kümmert es schon?" lallte er. „Du bist eine von ihnen, eine Frau. Ihr seid alle Betrüger. Die Einzigen die mich nie betrogen haben waren meine Mom und Gran Gran."

Shima versuchte den Mann anzusehen, aber alles was sie sehen konnte war dunkel braunes Haar mit einer grossen dunkelhäutigen Hand die darauf lag. „Ich habe auch eine Gran Gran, du musst vom Wasserstamm sein?"

„Ja und?"

„Nur so", antwortete sie. „Also wer hat dich betrogen? Du musst sie sehr geliebt haben."

„Ja, ich habe sie geliebt", sagte er, hob seinen Kopf um seinen frisch aufgefüllten Drink zu leeren. „Ihn habe ich auch geliebt. Er sollte mein Freund sein." Er sah sie mit zufallenden Augen an.

„Also hat dich dein Mädchen für deinen Freund verlassen. Das ist eine Schweinerei."

„Ja, sie sagen sie sind erst zusammengekommen nachdem wir Schluss gemacht hatten aber ich bin nicht dumm."

„Ich bin sicher, dass bist du nicht", sagte sie.

„Nein, bin ich NICHT", sagte er etwas zu laut. „Shhhh." Er sah sich um. „Weisst du was noch?"

„Was?"

„Diese Wichser heiraten gerade." Er schlug mit dem Finger auf die Bar um seinem Punkt Nachdruck zu verleihen.

„Das ist eine wirkliche Schweinerei."

„Das ist nicht alles, meine Schwester, mein eigen Fleisch und Blut ist zur Hochzeit gegangen. Sie mein Schwager und meine andere Freundin. Sie haben sich alle auf den Weg in die Feuernation begeben, um zuzusehen wie diese Wichser heiraten."

„Nachdem sie dir das angetan hat? Das ist so falsch."

„Ohhh nein. Sie sagt sie sagen die Wahrheit und sie erst später zusammengekommen sind aber das glaube ich nicht. Diese Wichser waren die ganze Zeit zusammen. Ich weiss es einfach."

Die junge Frau blieb bei dem Mann lange nachdem ihre Freunde bereits gegangen waren. Sie hörte seinen betrunkenen Tiraden über ´diese Wichser´ und schlechte Familie und Freunde zu. Schliesslich brachte sie ihn dazu die Bar zu verlassen aber da war er so betrunken, dass er ihr nicht verständlich sagen konnte wo er lebte, also brachte Shima ihn in ihre Wohnung.

Ihre Mitbewohnerin schollt sie, dass sie einen fremden, betrunkenen Mann mitten in der Nacht in ihre Wohnung brachte aber Shima sagte bloss: „Aw er ist harmlos. Er ist einsam und seine Freunde haben ihn im Stich gelassen. Lass es ihn einfach auf der Couch ausschlafen."

Die Mitbewohnerin stimmte zu so lange er auf der Couch blieb, was er bis zum nächsten Tag tat. Als er aufwachte, dankte er Shima für ihre Freundlichkeit und sie erfuhr endlich seinen Namen. Nachdem er einen schlechten Eindruck gemacht hatte lud er Shima und ihre Mitbewohnerin zu einem Essen des südlichen Wasserstamms in sein Haus ein. Sie stimmten beide zu aber nachdem Sokka gegangen war überzeugte Shima ihr Freundin sie alleine mit den gut aussehenden, todunglücklichen Stammesangehörigen, welcher den Tag damit verbracht hatte sich auf ihrer Couch zu erholen, zu lassen.

An diesem Abend hatten Shima und Sokka eine verständliche Unterhaltung darüber wie die Liebe ihnen beiden versagt worden war und wie es die Zeit und Mühe nicht wert war. Schliesslich endete ihre Unterhaltung damit, dass sie nackt und in den Armen des jeweils anderen verheddert waren. Am nächsten Morgen entschieden die Beiden, dass sie sich, ohne die Komplikationen einer Beziehung, helfen würden ihre körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Wann immer einer den anderen sehen wollte würden sie ein Bild einer Tigerrobe schicken und die beiden würden sich an diesem Abend spät in Sokkas Haus treffen.

Dies hielt etwa für ein Jahr bis eines Tages, Shima ohne Vorwarnung sagte, dass sie zurück zum südlichen Wasserstamm ging. Sie sagte Sokka, dass es war weil mehr von ihrer Familie vom nördlichen Wasserstamm einwanderten und sie zurück gehen und ihrer Mutter helfen musste aber das war nur teilweise wahr. Ja mehr von ihrer Familie wanderte ein aber sie brauchten ihre Hilfe nicht.

Sie fühlte sich als könnte sie Sokka die Wahrheit nicht sagen, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Sie liebte wie er dachte, sprach und sich bewegte. Sie liebte die Ideen die er hatte und wie schön er war obwohl er sich dessen nicht bewusst zu sein schien. Sie liebte es wie er sich bewegte und wie er genau wusste, wie er sie berühren musste. Shima wollte Sokka das alles sagen aber sie konnte es nicht. Wie konnte sie nachdem sie eine so grosse Sache daraus gemacht hatte, dass er verstand, dass das zwischen ihnen rein sexuell war und nichts mehr. Sie konnte ihm nicht sagen, dass sie sich in ihn verliebt hatte und sie konnte ihm sicherlich nicht sagen, dass sie gerade herausgefunden hatte das sie schwanger war.

Sie verbrachte eine letzte Nacht mit ihm. Shima sagte es wäre um der alten Zeiten willen aber sie wollte in Wirklichkeit nur noch ein letztes Mal mit demjenigen den sie liebte zusammen sein. Sie würde am nächsten morgen gehen und dann all die Liebe für ihn von ihm auf sein Baby, dass sie in sich trug, übertragen aber bis dahin machte sie das Beste aus dem Moment.

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Nun stand sie hier, mehr als zwanzig Jahre später. Ihre Tochter an ihrer Seite und ein Junge der sein Sohn sein konnte an seiner. ´Ist das sein Sohn?´ fragte sie sich. ´Er muss es sein. Sieh ihn an. Ich frage mich wie seine Frau aussieht und wie viele weitere Kinder sie haben. Der junge Mann ist sicherlich so charmant wie Sokka sie ihn dir nur an umgeben von all diesen älteren Mädchen und sie sind völlig verzaubert von ihm. Genau wie Sokka. Ich frage-´

Ihre Gedanken wurden durch einen Tumult hinten im Raum unterbrochen. Sie wandte sich um und hörte die Leute „Hallo Avatar Aang" und „Es ist schön Sie kennen zu lernen Avatar Aang", sagen.

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Aang ging durch den Raum, lächelte und schüttelte die Hände der Menge während ihm ein junger Mann mit blauen Augen der genauso aussah wie er folgte. „Schau Mom", flüsterte Kimi, „Das sind Luftbändiger. Die einzigen beiden auf der Welt und einer ist mein Cousin."

„Shhh Kind beruhige dich."

Shima beobachtete. Als Aang sich dem jungen Mann der bei Sokka war näherte wandte er sich um. „Hey Dad, hey Tenzy", sagte der Junge während er sich umwandte und zu seinem Vater ging.

„Oh das ist der Sohn des Avatars", sagte die junge Frau. „Vielleicht habe ich keinen Bruder."

Während Aang und die Jungs sich durch die Menge schlugen trat Kimi vor um die Chance zu kriegen seine Hand zu schütteln. Ihre Mutter packte ihr Handgelenk um sie aufzuhalten, sie wandte sich um. „Mom, komm schon, es ist der Avatar. Ich werde ihn wahrscheinlich nie wieder treffen." Ihre Mutter liess ihre Hand los.

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Sokka sah von seiner Unterhaltung mit Maska auf, da war sie wieder. ´Mom?´ dachte er. ´Nein, ich muss den Verstand verlieren.´ Er schloss seine Augen und öffnete sie wieder. Die Frau war noch immer da. ´Ich werde verrückt. Sehe ich einen Geist. Nein, dass kann nicht sein. Sie geht direkt auf Aang und die Jungs zu. Sie schüttelt seine Hand.´ Er machte sich auf den Weg zu seinem Schwager um einen besseren Blick auf die Person zu werfen oder vielleicht war es ein Trugbild. Schliesslich war Aang die Brücke zur Geisterwelt.

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„Du ähnelst jemandem", sagte Bumi zu der neusten jungen Frau die, die Hand seines Vaters schüttelte. „Habe ich dich bereits einmal gesehen?"

Tenzin verdrehte die Augen. „Wirklich Bumi, musst du mit jedem Mädchen, dass du triffst, flirten?"

Aang unterdrückte ein Kichern. Bumi sagte: „So ist es nicht Tenzy. Ich habe letztes Jahr, als Opa uns zum Eismanöver mitgenommen hat, viele neue Leute kennengelernt." Er wandte sich wieder an die junge Frau. „Da waren ich, meine Schwester und unsere zwei Feuerbändiger Freunde. Du musst auf der Party danach gewesen sein."

Die junge Frau lächelte. „Nein, ich feiere nicht oft." Dann fühlte sie wie ihre Mutter ihre Hand wieder packte.

Shima sah, als sich Sokka in ihre Richtung aufmachte, also ging sie direkt zu ihrer Tochter. Sie packte ihre Hand. „Kimi, Kiki hat nach dir gesucht", sagte sie, nickte mit dem Kopf als Zeichen für ihr Kind zu gehen. „Es ist schön Sie wiederzusehen Avatar Aang, es ist lange her."

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Sokka drehte sich für zwei Sekunden weg und als er wieder hin sah war sie weg. Nun war da ein anderes bekanntes Gesicht, dass Aangs Hand schüttelte, Shima. Er hatte sie seit mehr als zwanzig Jahre nicht mehr gesehen. Sie hatten eine sexuelle Beziehung gehabt, dann eines Tages hatte sie gesagt, dass sie geht, am nächsten Tag war sie weg gewesen.

„Hei Kumpel", sagte er als er Aang erreichte, dann wandte er sich an die Frau. „Shima, es ist lange her. Du siehst gut aus."

„Du auch", antwortete sie. „Ich wollte dem Avatar gerade sagen wie sehr seine Söhne euch beiden ähneln. So habt ihr wahrscheinlich ausgesehen als ihr auf euren Abendeuern wart."

Aang lächelte. „Meine Frau sagt dasselbe. Sie sagt es ist fast gespenstisch."

Bumi lächelte. „Ich sehe nicht aus wie Onkel Sokka, ich bin attraktiver. Er hat nicht diese heissen Augen. Nun wenn ihr mich entschuldigt ich glaube einige Damen rufen meinen Namen."

„Oh nein tun sie nicht", sagte der Avatar und packte seinen Sohn am Kragen. „Es ist Zeit anzufangen. Lasst uns unsere Plätze einnehmen."

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Nach dem Treffen und Gesprächen mit den Besuchern der Universität ging Sokka zu seinem Büro. Als er um die Ecke bog sah er jemanden, eine Frau, ein paar Türen vor seinem Büro stehen. Als er näher kam, sah er das sie es war die Erscheinung. Er fragte sich wieso dieses Abbild seiner Mutter ihn verfolgte und wieso es jetzt passierte.

Er kam noch näher, das war nicht der Geist seiner Mutter, es war eine junge Frau die ihr sehr ähnelte. So sehr das es beängstigend war. Er erinnerte sich wie er vor Jahren auf einem Cliff gesessen und Toph erzählt hatte, dass er sich nicht mehr erinnerte wie seine Mutter ausgesehen hatte aber die junge Frau zu sehen rief ihm alles wieder in Erinnerung.

„Hallo", sagte er und stoppte einige Schritte von ihr entfernt. „Hast du dich verlaufen? Ich sehe du wurdest von deiner Gruppe getrennt."

„Stadtrat Sokka. Nein, ich habe mich nicht verlaufen. Ich habe mich von der Gruppe weggeschlichen, weil", Kimi hielt inne. Sie war mutig gewesen während sie gewartet hatte aber nun verliess sie der Mut. „Weil ich allein mit euch sprechen wollte, privat meine ich."

Der Krieger fing an sich Sorgen um die junge Frau zu machen, sie schien nervös zu sein. „Sicher. Ist alles in Ordnung. Brauchst du meine Hilfe bei etwas?"

„Nein…nein, nur…" sie fühlte wie ihre Entschlossenheit nachliess, also strafte sie ihre Schultern und atmete tief durch. Plötzlich platzte es aus ihr heraus. „Mein Name ist Kimi, ich bin zwanzig Jahre alt und der Name meiner Mutter ist Shima." Sie sah wie sich Sokkas Augen weiteten, sie wurde langsamer und senkte ihren Kopf. „und du" sie sah mit Tränen in den Augen zu ihm auf, „du bist mein Vater."