Kimi öffnete die Tür ihres Zimmers im Gästehaus nur um Lin, Bumi und Tenzin davor stehen zu sehen, Lin und Bumi mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Hei Schwester", sagte Lin fröhlich.
„Hi Leute", antwortete die junge Frau. „Was macht ihr hier?"
„Wir brauchen deine Hilfe", sagte Lin und drehte ihren Kopf, um sich im Raum umzusehen. „Ist deine Mom hier?"
„Nein. Kommt herein und sagt mir was lost ist."
Die Kinder traten ein und Bumi schloss die Tür fest hinter ihnen. Lin kam direkt zum Punkt. „Weisst du, wie du aufgetreten bist und Sokka gesagt hast wer du bist hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich weiss nichts über meinen echten Vater." Das kleine Mädchen sah Kimi an. „Du wusstest immer, dass Sokka dein Vater ist, ich weiss nichts über meinen, nur das sein Name Moo-Chee ist."
Kimi fühlte mit ihr. „Ich weiss genau wie du dich fühlst Lin, aber ich weiss nicht wie ich dir helfen kann."
Tenzin sprach als nächstes. „Wir gehen zum Standesamt, um zu sehen, ob wir ihre Geburtsurkunde oder etwas anderes finden können. Wir brauchen deine Hilfe um die Wache abzulenken."
„Wieso braucht ihr mich dafür?"
„Nun erstens", sagte Lin, „kennt uns fast jeder in dieser Stadt. Zweitens, selbst wenn sie uns nicht kennen würden, du bist besser…ausgerüstet um die Wache abzulenken."
„Und was macht mich besser ausgerüstet?" fragte Kimi und fragte sich, warum sie, sie ausgewählt hatten.
„Wir haben gehofft, dass du deine weiblichen Reize nutzen könntest um die Wache abzulenken", antwortete Tenzin.
„Und ihr denkt das wird funktionieren, weshalb?"
„Es ist weil, nun", stammelte Tenzin und fuhr sich nervös über seinen kahlen Schädel.
Bumi mischte sich ein. „Es wird funktionieren, weil du ein Gestell hast, das einen Panzer aufhalten könnte." Sie sahen Bumi alle merkwürdig an und er zuckte mit den Schultern. „Hei, was soll ich sagen, bevor ich wusste, dass du zur Familie gehörst habe ich dich genau angesehen." He wandte sich an seinen Bruder. „Du weisst du hast es auch getan Tenzy." Der junge Luftbändiger wurde rot.
„Wirst du mir helfen?" fragte Lin. „Ich will nur wissen wer er ist. Du weisst wie das ist."
„Ja tu ich", antwortete Kimi. „Lasst mich, mich umziehen and dann können wir gehen."
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Kimi spazierte ins Standesamt und zum Tisch wo die Wache sass verkehrt auf seinem Stuhl sass. „Entschuldigung", sagte sie mit melodischer Stimme, „ich glaube ich habe mich verirrt. Ich könnte deine Hilfe wirklich brauchen."
„Nun, das ist nicht der Ausskunfsschalter", schnaubte er, „es ist das Standesamt. Wenn du dich verirrt hast schlage ich vor du gehst- oh", sagte er während er sich umdrehte und ein Auge darauf warf wer vor seinem Tisch stand.
Da stand Kimi in einem einfachen, ärmellosen, knielangen Kleid welches am Hals tief ausgeschnitten und an der rechten Hüfte hoch geschlitzt war. Ihre langen, welligen Haare fielen ihr über den Rücken wo sie ihre Hände verschränkt hatte. „Oh, es tut mir leid dich zu stören", sagte sie schmollend. „Ich werde dann einfach gehen."
Sie wandte sich um und tat als wollte sie gehen, übertrieb es mit ihrem Hüftschwung während sie ein paar Schritte machte. „Nein, ich kann dir helfen", sagte der Mann sprang hinter dem Tisch hervor und folgte Kimi. Sie lächelte als Lin, Tenzin und Bumi sich den Gang hinunter in den Raum mit den Aufzeichnungen schlichen.
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Es war nicht schwer für Lin ihren und den Namen ihrer Mutter in der Aufbewahrungshalle zu finden, schliesslich gab es nicht viele Beifongs auf der Welt und sie waren die einzigen zwei in der Stadt. Sie schauten sich zuerst ihre dünne Akte an. Die einzigen Sachen darin waren die Kopien ihrer Schulzeugnisse und eine Kopie ihrer Geburtsurkunde.
„Verdammt nein", sagte sie als sie den vollen Namen ihres Vaters sah. „Nun, weiss ich weshalb sie mich Beifong getauft hat."
Tenzin sah sie an. „Ich dachte immer er hatte kein Nachname so wie wir", sagte er und deutete auf sich selbst und seinen Bruder.
„Oh, er hat einen Nachnamen in Ordnung", sagte sie und reichte den Jungs das Papier. Tenzin bedeckte seinen Mund um ein Lachen zu unterdrücken während Bumi seines einfach raus lies. „Es ist so lustig."
Tenzin gab Lin das Papier zurück. „Nein es ist nicht lustig." Er sah seinen älteren Bruder mit einem ernsten Gesicht an. „Nun Bumi, entschuldige dich bei Miss Goo-Chee-La-Poo-Chee." Und in einem seltenen Anflug seiner Kindheit fielen er und sein Bruder sich lachend in die Arme.
Lin schnaubte und fing an die Akte ihrer Mutter durchzusehen, welche voll mit Dingen war die ihren Job und die Gründung von Republica betrafen. Dann fand sie drei Rollen die mit ´Scheidung´ beschriftet waren. Sie verteilte die drei unter ihnen und sie fingen an zu lesen.
Die Rolle die sie Bumi gegeben hatte waren die Scheidungspapiere, sie hatte die Erklärung die Aang als Zeuge geschrieben hatte und Tenzin hatte die Rolle die sie am meisten verletzten würde. Es war die Erklärung ihres Vaters.
Sie alle lasen die Papiere in ihren Händen leise durch. Bumi und Tenzin tauschten besorgte Blicke aus, zu nervös um Lin anzusehen weil sie ihr nicht sagen wollten was in den Rollen stand. Tenzin sah sie schliesslich an und sah wie sie das Papier, mit den Augen voller Tränen, wieder aufrollte.
„In Ordnung", sagte sie leise. „Lasst uns gehen." Sie nahm die beiden anderen Rollen von den Jungs, rollte sie auf und steckte sie unter ihr Shirt bevor sie Schublade zuschob. „Kimi ist es wahrscheinlich mittlerweile leid mit diesem Trottel zu sprechen."
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„Oh wow, du lässt dich zum Polizist ausbilden. Das ist fantastisch", sagte Kimi, während sie auf der Kante des Schreibtisch der Wache sass und sich gerade genug vorbeugte, dass er versucht war in ihr Shirt zu sehen.
„Ja", sagte der junge Mann mit einem selbstgefälligen Tonfall. „Ich kann es nicht erwarten, mit Chief Beifong trainieren zu können."
„Das ist so interessant", sagte sie während sie beobachtete wie sich die Kinder rausschlichen. „Oh du meine Güte, ich habe wirklich lange mit dir gesprochen. Ich gehe besser bevor meine Gruppe nach mir sucht." Sie gab ihm nicht die Zeit etwas zu sagen. „Danke für deine Hilfe." Und sie eilte zur Tür hinaus.
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Sie gingen still zu Sokkas Haus, weil es in der Nähe und er kaum da war. Lin benutzte ihren Schlüssel um hinein zu kommen, dann schloss sie die Tür hinter ihnen. Die anderen folgten ihr in die Küche wo sie ihr Shirt öffnete und die Schriftrollen auf den Tisch fallen liess.
Kimi war sich der Stille die unter der sonst so gesprächigen Gruppe herrschte sehr bewusst. „Möchtest du, dass ich die Papiere zuerst lese?" fragte sie Lin.
Lin sah auf die Papiere vor ihr. Zuerst sagte sie nichts, dann. „Er wollte mich nicht. Er ist gegangen weil Mom mich nicht weggeben wollte. Er sagte Aang, dass er geht und nicht wieder zurückkommt", sagte sie barsch und unterdrückte die Gefühle die sie fühlte. „Was stand in deiner Bumi?"
Er hob seine Augen zu ihr aber sie sah weiter auf die Papiere auf dem Tisch. „Etwa dasselbe, sie waren offizieller. Es stand, dass sich deine Mom von deinem Dad scheiden lässt weil er euch beide im Stich gelassen hat."
Lin nickte und tat weiterhin stark. „In Ordnung. Tenzin was stand in deiner?"
Der junge Mann sah seine beste Freundin an. „Lin, ich möchte es nicht sagen."
Endlich sah sie zu Tenzin auf. „Sag mir was darin steht", verlangte sie.
Er schloss seine Augen und wandte den Kopf ab. „Ich kann dir nicht sagen was es ist. Es ist das Beste, wenn du es nicht weisst." Er sah sie an. „Du weisst genug. Wieso damit weitermachen?"
Lin schnappte die Rolle vom Tisch und öffnete sie. Ihre Augen weiteten sich als sie sah, dass es eine Erklärung ihres Vaters war. Während sie las bildeten sich Tränen in ihren Augen. Im Brief stand, wie er Toph noch bevor sie geheiratet hatten gesagt hatte, dass er niemals Kinder wollte und wie er versuchte seine Einstellung zu ändern als Toph ihm erzählt hatte, dass sie schwanger war, es aber nicht konnte. Er schrieb dass Tophs Eltern gesagt hatten sie würden das Baby nehmen und es grossziehen. Als sie ablehnte hatte er ihr gesagt, dass es entweder er oder das Baby sei und sie hatte ihre Wahl getroffen.
Die Rolle fiel aus Lins Händen und sie legte sie auf ihr Gesicht und schluchzte. „Er wollte mich nicht", weinte sie, „noch bevor ich geboren wurde, wollte er mich nicht."
Kimi schlang ihre Arme um ihre neue kleine Schwester. „Dann ist er ein Trottel und es ist eine gute Sache, dass er gegangen ist weil es dir die Chance gegeben hat einen richtigen Dad zu haben." Sie griff nach der Rolle, hob sie auf und überflog sie. „Er ist ein Idiot Lin. Du bist besonders und du bist geliebt. Wenn er kein Teil davon sein wollte, dann ist es sein Verlust."
„Ja Lin", schaltete sich Bumi ein, ging hinüber und schlang seine Arme um die Mädchen. „Der Typ ist ein Arsch. Er verdient es nicht dein Dad zu sein."
Tenzin sass zurückhaltend wie immer da aber ein merkwürdiges Gefühl überkam ihn. Er war wütend, dass dieser Mann Lin verletzte hatte. Wie konnte er sie nicht lieben? Wie konnte er sie nicht wollen? Tenzin wollte zu Lin gehen und sie in seine Arme schliessen. Er wollte derjenige sein, der machte das sie sich besser fühlte aber wer wusste nicht was er zu einem Mädchen sagen sollte, welches gerade herausgefunden hatte, dass ihr Vater sie nie gewollt hatte.
Er wollte auch Rache. Er wollte diesen Mann der Lin zum Weinen brachte aufspüren und ihn büssen lassen. Wie konnte er es wagen sie so zu verletzten? Wie wagte dieser Mann es seine Lin zu verletzten?
´Meine Lin?´ dachte Tenzin. ´Wo kam das den her?´ Er stand auf. „Lin, lass uns Oogi für einen Ausflug nehmen, die frische Luft wird dir gut tun."
„Das ist eine gute Idee Tenzin", sagte Kimi. „Ich muss zurückgehen, aber ich werde heute Abend nach dir sehen." Und sie küsste Lin auf den Kopf. Lin nickte.
„Ja", sagte Bumi. „Ich soll Dad beim Rathaus treffen. Ich sehe euch später."
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Tenzin landete auf der kleinen Insel in der Yue-Bucht welche sein Vater vor einigen Wochen erschaffen hatte. Aang plante dort ein Museum zu erbauen um all die Avatar Artefakte aufzubewahren die er seit Jahren sammelte. Im Augenblick war die Insel leer.
Sobald ihre Füsse den Boden berührten bändigte Lin eine Untergrund Höhle und ging hinein. Tenzin und Oogi folgten ihr, der Bison entschied sich, sich nicht weit vom Eingang entfernt hinzulegen. Tenzin ging dorthin wo Lin sass und kniete sich vor sie. Er legte seine Hand auf ihre. „Lin es ist in Ordnung", sagte er im Versuch sie zu trösten. „Du brauchst ihn nicht."
Lin zog ihre Hand von ihrem ältesten Freund weg, zog ihre Knie an und schlang ihre Arme um ihre Beine. Tenzin kroch näher zu ihr und hob ihren Kopf damit er ihr in die Augen sehen konnte. „Wirklich Lin, es wird alles gut. Wenn er weiss wie wunderbar du bist, dann tritt er sich jeden Tag selbst in den Hintern."
Lin wandte ihren Kopf von ihm ab. Tenzin wusste nicht was er tun sollte. Er versuchte sich etwas auszudenken was er sagen oder tun konnte, damit sich seine Freundin besser fühlte, aber er konnte nicht klar denken. Das einzige was in seinen Gedanken war, war wie elend sie aussah. Er war ratlos also reagierte er aus purem Instinkt.
Der Junge streckte seine Hand aus und strich das wellige, dunkle Haar des Mädchens aus ihrem Gesicht. Als sie ihren Kopf wieder zu ihm drehte, umfasste er ihr Gesicht und küsste sie.
Er fühlte wie sie sich für eine Sekunde anspannte, dann entspannte sie sich. Er hatte nie zuvor jemanden geküsst ausser einem Küsschen auf die Wange seiner Mutter also war er nicht sicher, dass er es richtig machte. Er wusste nur, dass es sich in diesem Augenblick richtig anfühlte. Er verweilte eine gefühlte Ewigkeit an ihren Lippen aber es waren nur einige Sekunden.
Als Tenzin sich zurückzog waren Lins Augen noch immer geschlossen und ihre Lippen kräuselten sich noch für einen Augenblick. Als sich ihre Augen öffneten sah sie verblüfft und dann wütend aus. „Was zur Hölle sollte das?" sagte sie in ihrem gewöhnlichen fordernden Tonfall.
Tenzin wurde rot und rieb sich seinen Nacken. „Ich weiss nicht. Ich dachte es würde dich ablenken."
„Oh!" schrie sie und sprang auf die Füsse. „Also glaubst du, dass du so ein männlicher Mann bist das du mich küssen kannst und alles würde einfach weggehen!" Sie schubste ihn um. „Wie kannst du es wagen?!" Dann stürmte sie aus der Höhle und murmelte etwas davon, dass Tenzin ihren ersten Kuss gestohlen hatte.
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Der Rest der Woche verging. Erneut half Kimi Tenzin, Lin und Bumi sich ins Standesamt zu schleichen damit sie die Rollen an ihre rechtmässigen Plätze zurückbringen konnten. Die hartnäckige Wache bat Kimi um ein Date und sie stimmte einem Treffen am folgenden Montag, in dem Wissen das sie diesen Freitag ging, zu. Als der junge Mann zum Gasthaus ging und nach Kimi suchte wurde er sehr enttäuscht.
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An diesem Freitag war Kimis Abschied voller Tränen, Umarmungen und Versprechen so oft wie möglich zu schreiben und sie sobald wie möglich zu besuchen. Sobald Sokka herausgefunden hatte, dass Kimi seine Tochter war hatte er einen Brief an Hakoda geschickt wo er ihm sagte wo er sein musste wenn das Schiff voller Schüler ankam damit er seine Enkelin treffen konnte.
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Als Kimi von der Planke stieg merkte sie das sich ihre Mitstudenten etwas von der Rampe entfernt versammelt hatten. Sie fragte sich was die Aufregung sollte aber ihre Gedanken verschwanden als sie jemand sagen hörte. „Er sucht Kimi, da ist sie."
Die Menge teilte sich und im Zentrum stand ihr Grossvater, Chief Hakoda. Er sah sie genauso an wie Sokka und Katara es getan hatten gequält und voller Trauer. Bato stand neben ihm. Er beugte sich hinüber und sagte: „Siehst du und du dachtest ich sei verrückt."
