Es waren vier Monate vergangen seit er und Lin schluss gemacht hatten. Vier Monate seit sie ihm die Nase gebrochen hatte. Vier Monate in denen sie versucht hatten sich aus dem Weg zu gehen und merkwürdigen aufeinander treffen. Es war schwer gewesen aber so musste es sein. Und nun nach vier Monaten hatte Tenzin entschieden weiter zu gehen.

Über die letzten beiden Monate waren seine Begegnungen mit Pema von merkwürdigen Hallos in den Gängen, wenn er seinen Vater oder Onkel besuchte, zu kurzen Unterhaltungen und erröteten Lächeln geworden. Zuerst hatte er versucht dagegen anzukämpfen, aber schliesslich faszinierte ihn die junge Frau. Er wollte mehr über sie wissen also entschloss er sich sie zum Essen einzuladen.

Tenzin war nervös, mehr als seit Jahren. Es war mehr als zehn Jahre her seit er auf einem ersten Date gewesen war und selbst da war es mit Lin gewesen, welche er sein ganzes Leben lang kannte. Das war anders, komplett neu und er hatte keine Ahnung wie er damit umgehen sollte. Schliesslich entschied er sich einfach direkt damit herauszukommen.

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Pema ging die Stufen des Rathaus hinunter, mit einem Bündel Akten in einem Arm und einer vollen Einkaufstasche am anderen. Sie lächelte als sie sah war die Stufen hochstieg. „Hallo Tenzin", sie errötete als er die Stufen hochsah.

Er lächelte. „Hallo Pema. Schöner Tag nicht wahr?" er stöhnte innerlich. Verdammt. Hör auf mit dem dämlichen Small talk.' schallt er sich selbst.

„Er ist wunderbar", antwortete sie. „Ratsherr Sokka ist gerade raus gegangen. Wenn du rennst erwischt du ihn."

„Ich bin nicht hier um meinen Onkel zu sehen", sagte er. Biete ihr Hilfe an du Arsch.' schrie sein inneres ihn an. „Das sieht schwer aus, lass mich dir helfen."

„Oh, das ist in Ordnung. Ich bin stärker als ich aussehe, ausserdem gehe ich raus. Ich habe deinen Dad heute nicht gesehen, aber ich glaube er ist in seinem Büro."

„Tatsächlich ist mein Vater auf dem Weg zum Nordpol", sagte er als er ihr die Akten aus den Armen nahm. „Ich bin hergekommen um mit dir zu sprechen."

„Mir?" fragte sie als sie die Gasse hinunter ging. „Worum geht es?"

„Nun", er zögerte. sag es einfach verdammt' „nun ich habe mich gefragt ob du morgen…mit mir…zu Abendessen willst…wenn du keine anderen Pläne hast natürlich."

Tenzin blickte zu Pema, ihre Augen waren geweitet, dann sah sie ihn an. „Das würde mir gefallen."

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Nachdem sie die Unterlagen im Zivilstandesamt abgegeben hatte ging Pema wieder nach draussen wo Tenzin mit der Einkaufstasche wartete. „Ich glaube ich kann sie von hier an nehmen", sagte sie und griff nach der Einkaufstasche.

„Ich kann noch ein Stück mit dir gehen, wenn es dir nichts ausmacht."

Sie lächelte und errötete erneut. „Das würde mir gefallen."

Sie gingen ein Stück weiter und Tenzin sagte: „Ich hole dich um sieben ab, wenn dir das passt."

„Das hört sich gut an."

Er lächelte etwas mehr. „Gut, und ich glaube nicht, dass es ein Problem geben wird eine Reservierung zu bekommen da es mitten in der Woche ist."

Sie sah ihn an. „Reservierung, oh nein, das ist zu viel."

Er lächelte. „Nun, ich muss gestehen, da gibt es ein neues Restaurant das ich ausprobieren möchte. Ich dachte du wärst gute Gesellschaft."

Pema lächelte ihn an. „Ich denke das wäre schön."

Er erwiderte das Lächeln. „Wunderbar."

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„Zarra ich ziehe das nicht an" sagte Pema während sie ein aufreizendes, zu enges, zu kurzes Kleid auf das Bett warf. „Ich würde wie eine Hure aussehen."

Zarra verschränkte die Arme. „Du sagst also ich sehe aus wie eine Prostituierte wenn ich es trage."

„Nein, ich sage, dass ich etwas grösser und etwas fülliger als du bin, also würde das Kleid an meinen…nun allem haften."

„Und das ist schlecht weil?"

„Well ich nett aussehen will, nicht einfach zu haben."

„Einfach zu haben könnte nicht wehtun."

Pema hob das Kleid auf und warf es auf Zarra. „Sei ernst. Das ist wichtig."

„In Ordnung, bekomm keinen Herzinfarkt." Sie zog ein langes Kleid aus ihrem überfüllten Schrank. „Wie wäre es damit. Ich habe es noch nie getragen, weil es etwas gross ist. Es sollte dir perfekt passen."

Pema nahm das Kleid. „Das ist so schön, und es ist brandneu. Bist du sicher, dass du es mich tragen lassen willst?"

Zarra zuckte mit den Schultern. „Du kannst es haben wenn du willst. Meine Mom wird mir sowieso bald neue Kleidung schicken."

„Zarra das ist zu viel."

„Hey, wie oft wirst du von dem heissen, älteren Typen auf den du stehst eingeladen. Das ist eine besondere Gelegenheit. Betrachte es als frühes Geburtstagsgeschenk."

Pema umarmte Zarra fest und sie lachte. „Danke Zarra. Du bist die Beste."

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Tenzin war genau pünktlich. Als Zarra die Tür öffnete war sie überrascht den Professor nicht in seiner üblichen Robe sondern mit einer hübschen Jacke, einer Hose und ein paar Stiefeln bekleidet zu sehen. Sie liess ihn hinein und bot ihm einen Platz auf der Couch an welchen er höfflich annahm.

Tenzin sah sich um. Dies war eine unglaublich schöne Wohnung wenn man bedachte, dass die Bewohner eine Studentin und ein Rathauspage waren. Die Möbel waren offensichtlich neu und die Wände waren bedeckt mit Kunst und anderer Dekoration. Gerade als er anfing sich zu fragen wie die beiden jungen Frauen so ausschweifend leben konnten trat Pema in den Raum.

Er fühlte sich als wäre die Luft aus seinem Körper gezogen worden. Er hatte sie bisher nur in ihrer Rathauspagenuniform, mit ihren Haaren in einem tiefen Pferdeschwanz unter einem lächerlichen Hut gesehen aber heute Abend trug sie ein hautenges bodenlanges Kleid mit glänzenden silber Knöpfen und kurzen Ärmeln. Er stand auf. „Pema", seine Augen wanderten über ihren Körper, „du siehst-„ er erwischte einen kurzen Blick auf Zarra die hinter Pema aus dem Schlafzimmer trat, „sehr gut aus."

Pema kämpfte gegen den Drang zu schmollen. „Um danke. Du siehst auch gut aus", sagte sie und drückte ihre rechte Hand gegen ihren linken Arm.

Zarra nahm ihre Hand denn schob sie sie vor. „Nun, habt einen schönen Abend." Sie legte eine Hand auf Tenzins Schulter „Ich erwarte das du sie um eine annehmbare Zeit nachhause bringen", sie wackelte mit einem Finger vor ihm. „Und keine Fummelei junger Mann. Ich erwarte das du ein Gentleman bist."

Tenzin lachte leicht. „Ja Ma'am", und er öffnete die Tür für Pema.

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Sie gingen still, etwa einen Meter von einander entfernt, die Strasse einige Blocks hinunter, bevor Tenzin sagte: „Ich konnte die Reservation kriegen. Ich hoffe du hast keine Höhenangst."

Sie sah ihn an. „Höhe? Nein, ich habe keine Höhenangst. Wieso fragst du?"

„Nun, weil wir mit meinem Bisson reisen werden. Das Restaurant ist in Yu Dao. Es wird etwa vierzig Minuten bis dorthin dauern. Ich hoffe das ist in Ordnung."

Pema schenkte ihm ein müdes Lächeln. „Das ist in Ordnung."

Als sie die Ställe erreichten fragte er sie: „Bist du sicher, dass Fliegen für dich in Ordnung ist. Falls nicht können wir etwas in der Stadt machen."

Sie sah ihn verwirrt an. „Mir ist das Fliegen recht", sagte sie und ging vor ihm in den Stall.

Tenzin stand überrascht da während die junge Frau direkt zu Oogi ging und ihn kuschelnd umarmte. Sie sagte etwas leise zu ihm und er erwiderte mit einem glücklichen Stöhnen. Sie wandte sich zu Tenzin. „Ich bin bereit wenn du es bist."

Mit einer leichten Bewegung seiner Hände bändigte er sie in Oogis Sattel dann setzte er sich auf den Kopf des Bisson. „Los geht's mein Freund", sagte er und Oogie lief aus dem Stall. Als sie draussen waren sagte er: „In Ordnung Oogi, nach Yu Dao, yip, yip."

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Nach zehn Minuten in der Luft rief Pema vom Sattel. „Die Luftbändiger Insel sieht an der anderen Seite der Bucht so schön aus. Es muss toll gewesen sein dort aufzuwachsen."

Tenzin lächelte und drehte sich um. „Ja war es. Wo bist du aufgewachsen?"

Sie sah ihn wieder verwirrt an. „Nun, ich wurde in Republica geboren aber wir sind in die Feuernation gezogen als ich fünf war, weil meine Grossmutter wirklich krank war. Als ich sechs war ging es ihr besser aber meine Eltern haben entschieden zu bleiben um auf sie acht zu geben. Danach nun du weisst schon."

Tenzin sah wieder zurück. „Ich weiss was?"

Sie runzelte die Stirn ab ihm. „Ich wusste es. Siehst du Oogi ich habe es dir gesagt."

Der Luft Bisson knurrte und Tenzin drehte sich um. „Was hast du ihm gesagt?"

„Oh, ich habe ihm nur gesagt, dass ich glaube das du dich nicht an mich erinnerst aber ich wusste das er es tat." Tenzin sah sie nur an und Pema verdrehte die Augen. „Tenzin ich habe Yangchens Oase gefunden."

Er schnaubte. „Nein hast du nicht. Ein kleines Mädchen hat sie gefunden. Ihr Name ist Pi-„ Pema schüttelte selbstgefällig den Kopf. „Pim…Pema."

Sie lachte. „Hat dir je jemand gesagt, dass du etwas schwerfällig bist?"

Er wurde leicht rot. „Nur mein Vater." Oh Geister, das ist dieses kleine Mädchen. Verdammt sie ist so jung. Wo zum Teufel habe ich mich da reingeritten? „Also was hat dich zurück nach Republica gebracht?"

„Ich wollte sehen wie es ist auf mich selbst gestellt zu sein. Als Zarra mir gesagt hatte, das ihre Tante ihr eine Wohnung gegeben hatte und sie wollte das ich mit ihr zusammenlebe habe ich ihr Angebot angenommen."

Er lächelte. „Oh, nun das war nett von ihr." Pema ist die kleine Pim. Oh Geister. Ist es so lange her seit ich sie gesehen habe. In Ordnung krieg das aus deinem Kopf, frag etwas anderes. „Wieso hast du dich entschieden im Rathaus zu arbeiten?"

„Tatsächlich war es dein Dad. Mein Onkel hat immer wieder damit angefangen, dass er nicht will das ich alleine in der Stadt bin also hat Avatar Aang ihm gesagt, dass er mir einen Job geben wird damit er ein Auge auf mich haben kann. Ich habe ihm einen Monat lang dafür gedankt das er mir Onkel Lee von Hals gehalten hat."

Tenzin gluckste. „So ist mein Vater."

Sie ritten weiter und redeten mehr, während Tenzin die Gedanken an Pemas Alter niederkämpfte. Als sie an ihrem Ziel landeten entschied sich Oogie für den Füss des Hügels wo das Restaurant sich befand. Die beiden gingen den kleinen Hügel hoch und in das Restaurant.

Die Wirtin setzte das Paar in eine ziemlich grosse aber sehr private Nische im hinteren Teil. Tenzin und Pema setzten sich und sprachen weiter. Je mehr sie sprachen desto wohler fühlten sie sich miteinander. Als ihr Essen kam sassen sie weniger als dreissig Zentimeter von einander entfernt.

„Danke", sagte Tenzin als die Bedienung die Teller auf den Tisch stellte. Der Mann verbeugte sich leicht, was sie beide erwiderten und ging davon.

Tenzin griff nach den Stäbchen und Pema griff hinüber und nahm seine rechte Hand in ihre. Ihre Hände waren so weich und sie berührte ihn so sanft das er instinktiv mit dem Daumen über eine ihrer Hände fuhr. Er Gesicht errötete. „Um, ich wusste nicht, dass du eine Delle in deinem Pfeil hast."

Er sah sie an. „Niemand hat es zuvor je bemerkt, nun eine Person, aber du würdest es nicht glauben wenn ich es dir erzählen würde."

„Versuch es", sagte sie.

Während sie in ihrem Essen stocherten erzählte er ihr von Jampa und Yangchens Leben miteinander und wie der Riese sein Tattoo bemerkt hatte aber er liess aus was seine Nachricht gewesen war. Als er fertig war sagte sie: „Ich glaube dir?"

„Tust du?"

„Ja", sie schob ein Dumping auf ihrem Teller umher. „Als ich klein war bin ich immer dort hinunter geschlichen um zu spielen. Um der alten Zeiten willen bin ein paar Tage bevor ich gegangen bin hinunter und da habe Jampa gesehen."

„Du hast ihn gesehen?" fragte Tenzin und wollte offensichtlich mehr wissen.

„Ja, aber es war ein wenig peinlich."

Tenzin lächelte. „Oh, nun musst du es mir erzählen."

Sie schlang eine Hand auf ihrem Schoss um die andere, sah hinunter und wurde tief rot. „Nun, da war dieser Typ im westlichen Lufttempel. Ich war bereit auf mich allein gestellt zu sein aber ich war nicht sicher ob ich bereit war ihn zu verlassen. Als ich Jampa an diesem Tag sag sagte er Dein Schicksal liegt nicht hier es ist jenseits des Ozeans. Deine wahre Liebe wird da sein und darauf warten das du bereit bist." Bei diesem Satz verschluckte sich Tenzin leicht an dem Reis den er ass und Pema tätschelte schnell seinen Rücken. „Geht es dir gut?"

Er räusperte sich. „Mir geht es gut." Er nahm einen Schluck Wasser. „Also, das hat dir Jampa gesagt?" fragte er und versuchte seine Fassung wieder zu erlangen.

„Ja. Ich verstehe nicht ganz was er meinte aber ich bin froh, dass ich gegangen bin. Der Typ hat sich als ein erstklassiger Arsch herausgestellt."

„Nun das ist es eine gute Sache, dass du hergekommen bist", sagte Tenzin und legte eine Hand über die die sie auf den Tisch gelegt hatte.

Sie wandte sich ihm zu und lächelte ihn leicht an. „Das denke ich auch."

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Als sie den Hügel hinunter gingen bemerkte Pema wie anders Tenzin in ihrer Gegenwart war. Das war nicht der ernst aussehende Mann den sie zu sehen gewohnt war. Er war entspannt mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht und einem leichten Sprung in seinem Schritt. Er ging sogar so weit, dass eine seiner Hände in seiner Tasche steckte. Wenn sie zuvor gedacht hatte das er gut aussah war dieser entspanntere Tenzin wunderschön.

Tenzin war fasziniert von dieser jungen Frau. Da war so viel mehr an ihr als es schien. Ausser das sie wunderschön war, war sie extrem intelligent. Sie hatte ihm erzählt das sie ihre Schule zwei Jahre früher beendet hatte und das sah man. Er musste die Unterhaltung für sie nicht vereinfachen und sie überraschte ihn indem sie Dinge zur Sprache brachte von denen sogar einige seiner Kollegen nichts wussten. Als sie Oogie erreichten fragte er sich ob das die Seelenverwandte war von der der Geist ihm erzählt hatte.