April 2009
Jake Miller, ein 28-Jähriger blonder britischer Polizeibeamter, findet sich vor den Toren der BSAA wieder. Miller war in den letzten Jahren im Rahmen des laufenden „Project Phoenix", das neue Rekruten für die BSAA suchte, getestet worden. Chris Redfield hatte seit dem Vorfall in Racoon City im Jahr 1998 ein Auge auf ihn geworfen. Der erst 17 Jahre alte Miller war besonders hilfreich bei der Evakuierung eines Großteils der RCPD gewesen, bevor die ersten Zombies eintrafen. Er zeichnete sich dadurch aus, wie schnell er einen Fluchtweg sicherte und später half, die ersten Zombiehorden abzuwehren. Seit dem Start des Projekt Phoenix, nahmen mehrere Agenten den jungen Polizisten genauer unter die Lupe und warfen ihm heimlich kleine Stolpersteine und Herausforderungen in den Weg, um seine Reaktion zu testen. Anfang 2009 wurde er dann von Chris Redfield eingeladen, einen Test zu absolvieren, der seine Ermittlungen abschließen und ihm den Titel „Rookie" der BSAA einbringen würde.
Mit seinen 28 Jahren war er, im Vergleich zu den erfahrenen Veteranen um ihn herum, praktisch noch ein Kind. Seine hellblauen Augen huschten nervös durch den Raum und spiegelten seine Unruhe wider. Er wollte sich unbedingt beweisen, aber seine Unerfahrenheit machte ihm oft einen Strich durch die Rechnung. Trotz seiner gelegentlichen Fehler besaß Jake eine stille Entschlossenheit und einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit.
Er holt einen letzten Atemzug, bevor er das riesige Gebäude vor ihm betritt. Vor sich sieht eine riesige Halle, die die mehrere Bereiche der BSAA perfekt verband. Immer wieder huschen irgendwelche Agenten durch die Räume bevor eine bekannte Stimme ihn von hinten an die Schulter packt.
"Da ist ja unser Rookie"
Eine schnelle Umdrehung enthüllt dann, wer mit ihm gerade redete. Einer der wohl bekanntesten Agenten im Business: Chris Redfield. Er führt den jungen Miller durch die wichtigsten Räume bevor er dann in seinem Büro Platz nimmt.
"Wir freuen uns sehr, dass du uns hier mit deiner leichtfertigen und ruhigen Art unterstützt! Doch bevor du auf irgendwelche Missionen gehen kannst, wirst du ein umfangreiches Training brauchen. Da aber zurzeit gerade viel los ist, wirst du nicht den üblichen Trainingskurs durchlaufen wie die anderen Agenten. Ich teile dich einer unserer Eliteagenten zu, sie soll sich um dein Training kümmern und dich in null Komma nix auf das Niveau eines Agent First Grade bringen!"
Jake bedankt sich mehrmals über die Chance, die er hier von Chris bekommt und versichert ihm, dass er sein Bestes geben wird. um so schnell es geht bei den Missionen eine Hilfe zu sein. So machen sich die beiden auf den Weg zu seinem zuständigen Agent, wobei Jake sich nicht zurückhalten kann und sich darüber erkundigt, wer dann nun sein Trainingspartner wird. Chris lacht nur und antwortet mit einem Grinsen
"Du kennst sie schon, mach dir darum keine Sorgen!"
Somit stapfen die auf einen der Schießstände und beobachten eine Frau mit blond-braunen Haaren, wie sie gerade ein ganzes Magazin einer Samurai Edge M9 V.2 auf die Dummies entlädt.
Jill Valentine, mittlerweile 35 Jahre alt, ist eine erfahrene BSAA-Agentin und aus ihrem Team nicht mehr wegzudenken. In ihrer Laufbahn hat sie bereits viel durchgestanden: von der gefährlichen Mission in der Spencer-Villa über den erbitterten Kampf gegen Nemesis und eine anschließende T-Virus-Infektion bis hin zu ihrem wohl traumatischsten Erlebnis – der Manipulation durch Albert Wesker mittels Uroboros.
Jill wird bei einer Mission, Ozwald Spencer aufzuspüren, vermeintlich getötet. Um Chris Redfield, ihren langjährigen Partner, vor Weskers tödlichem Angriff zu retten, stürzt sie sich zusammen mit Wesker eine Klippe hinab. Obwohl beide den Sturz überleben, übersteht Jill ihn nur knapp. Wesker hält sie künstlich am Leben und nutzt sie für seine Pläne. Im Zuge seiner Forschung am Uroboros-Virus entwickelt er eine neue Chemikalie, das P30, das über eine Art mechanische Spinne an ihrer Brust kontinuierlich in Jills Körper abgegeben wird. Unter dem Einfluss von P30 wird sie zur willenlosen Marionette und gezwungen, für Wesker zu arbeiten – sogar gegen ihren Partner Chris.
Schließlich wird Jill durch Chris und Sheva Alomar aus Weskers Kontrolle befreit. Doch die Folgen ihrer erzwungenen Taten belasten sie schwer. Immer wieder gibt sie sich selbst die Schuld an allem, was geschehen ist, und sucht verzweifelt nach einem Weg, für ihre Handlungen zu büßen.
Barry Burton war anfangs gegen das Fortsetzen ihrer Arbeit, doch als Chris mit der Idee kommt, dass sie einen jungen Rookie trainieren soll, stimmte dieser dann doch zu.
Nachdem Jill dann ihre Waffe wieder niederlegte und die Kopfhörer wieder auf die kleine Ablage legte, bemerkte sie plötzlich, dass sie in Gesellschaft war
"Chris? Solltest du nicht auf dieser wichtigen Mission sein? Und wer ist diese halbe Portion da neben dir?"
Chris schüttelte nur leicht den Kopf und meinte nur
Liest du eigentlich irgendwann mal deine Mails? Das ist Agent Miller, unser neuer Rookie. Beziehungsweise, dein Rookie für die nächsten Monate."
Ihre Augen weiten sich und sie schüttelt leicht errötet den Kopf
"Sag mir das doch direkt! Na toll das ist ja mal ein super Anfang"
Sie geht langsam auf die beiden zu und streckt dann ihre Hand in die Richtung des jungen Mannes aus
"Mein Name ist .." doch Jake fällt ihr fasziniert ins Wort "Jill Valentine, keine Sorge, ich kenne sie bereits. Sie sind in den Police Departments sowas wie eine nationale Heldin!" erklärte er direkt.
Man konnte ihm die Bewunderung direkt im Gesicht ablesen:
"Mein Name ist Jake Miller. Ich habe in den letzten 11 Jahren auf verschiedenen Police Stations gearbeitet und freue mich umso mehr von ihnen trainiert zu werden, Miss Valentine!"
Umso mehr Jake sich freute, umso beschämter wurde Jill. Sie mochte es überhaupt nicht als Heldin angesehen zu werden, schon gar nicht wegen der Sachen in den letzten Jahren. Sie schütteln sich die Hand und Jill kratzt sich etwas nervös am Hinterkopf
"Du brauchst mich nicht zu sietzen und Jill reicht völlig aus. Ich bin nicht Superman oder irgendeine Superheldin, ich bin auch nur eine normale BSAA Agentin" versucht sie sich zu erklären.
Chris geht kurz grinsend an ihr vorbei und klopft an ihr vorbei
"Eine ganze normale BSAA Agentin, die in ihrer Zeit ganz alleine einen Nemesis T-Type ausgeschaltet hat, ist klar"
Noch bevor sich Jill gegen die Aussage wehren konnte, warf Chris ihr einen Blick zu dass sie das Lob einfach annehmen soll. Jill seufzte jedoch nur und schüttelte den Kopf, somit fokussierte sie sich wieder auf den jungen Mann vor ihr
"Du hast also seit 11 Jahren bei der Polizei gearbeitet? Dann zeig mal was du kannst. Stell dir vor ich bin ein Umbrella Agent der es auf dich abgesehen hat"
Sie baute ein Szenario auf, zog aus ihren Stiefeln ein kleines Messer heraus und stürmte direkt auf Jake zu. Dieser war völlig überrumpelt von ihrer Aktion und weicht den Schnitten immer wieder weiter nach hinten aus. Es dauerte nicht lange, bis er mit dem Rücken zur Wand stand und Jill ihm die Klinge an den Hals drückte. Chris lacht nur im Hintergrund und geht dann an Jill vorbei zur Tür
"Jill, ich will ihn nicht in ner Woche schon mit 100 Schnitten am Körper zu Rebecca schicken müssen. Auf jeden Fall werde ich jetzt zur Mission aufbrechen, die einzigen die noch hier bleiben, sind Barry und Rebecca. Pass auf dich auf und bitte .."
Er seufzt leicht und schaut sie ernst an "Geh zu deinen Therapie Stunden" ohne Widerworte verschwindet Chris dann aus dem Trainingsraum.
Jill schüttelt einfach den Kopf und lässt dann von ihrem jungen Rekrut ab und gibt ihm wieder einen Moment zu atmen. Somit konnte dieser wieder ein wenig Luft schnappen und Jill kommentiert das Geschehene
"Du kannst nicht immer nur ausweichen! Du kannst ruhig angreifen, ob du triffst ist noch was ganz anderes" versichert sie ihm und die beiden stellen sich wieder in die Mitte des Raumes.
Jake stellt sich dieses mal etwas vorbereiteter hin und fixierte dann seinen Blick auf die Agentin. Das er jemals mit Jill trainieren würde, geschweige denn in einem Raum war, war für ein Traum. Jill war immer sein großes Vorbild und sah sie als nationale Heldin an durch die Berichte die man veröffentlichte über den Nemesis Vorfall. Über ihren Tod, hörte man erstmal gar nichts weswegen Jake auch nicht von der ganzen Uroboros Sache wusste.
Somit beginnt dann der nächste kleine Trainingskampf. Dieses mal war es Jake, der in einem schnellen Schritt auf sie zustürmt und einen direkten Schlag antäuscht. Ein kurzer Seufzer entwich Jill als sie die Finte sofort durchschaute – sie erkannte den Trick auf Anhieb. Doch weil sie sich auf seine Hand konzentriert hatte, glaubte der junge Rookie, sie mit einem schnellen Beinschlag überraschen zu können. Eine fatale Fehleinschätzung.
Mit einem eleganten Sprung wich Jill dem Angriff aus und nutzte das Momentum, um Jake mit beiden Beinen kraftvoll von sich wegzustoßen. Zwar geriet er ins Straucheln, fing sich aber schnell wieder und grinste nur:
„Damit hätte ich rechnen müssen, wenn ich mit der Heldin von Raccoon City trainiere."
Mit diesem Kommentar hatte er sich jedoch jegliche Sympathie verspielt, was Jill mit einem blitzschnellen Angriff beantwortet der ihn direkt zu Boden wirft und sie ihm das Messer an den Hals hält. Für einen Moment wirkte es so, als könne Jill nicht zwischen Training und bedrohlicher Situation unterscheiden
„So, Kleiner. Jetzt hörst du mir genau zu" sagte sie mit eisigem Tonfall "Ich bin nicht die Heldin von Racoon City. Diese Stadt wurde nämlich kurz nach dem Erledigen von Nemesis dem Erdboden gleich gemacht, falls du das vergessen hast. Ich bin keine Heldin, kein Supersoldat oder irgend so ein Quatsch den ihr euch zusammen gereimt habt. Ich bin Jill Valentine, Special Agent bei der BSAA und ich befehle dir mich auch so an zu sprechen. Solltest du dich noch einmal dazu entscheiden, mir irgendeinen dummen Spitznamen zu geben …" mit aggressivem Blick drückt sie die Klinge näher an seine Kehle „… war es das mit dem Training. Dann kannst du schön zurück als Polizist arbeiten und den Leuten erzählen was ich für eine normale Agentin bin, verstanden?"
Jake war komplett aus dem Konzept geworfen und nickte einfach um aus der brenzlichen Situation rauszukommen. Jill richtete sich wieder auf, nahm das Messer zurück und drehte sich wortlos von ihm weg
„Wir machen jetzt noch ein paar Schießübungen, bevor wir das heutige Training beenden. Ab morgen gilt ein strikter Zeitplan – und du wirst dich daran halten. Ist das klar?"
Noch immer überwältigt von der Situation nickte Jake erneut und folgte ihr zum Schießstand.
Am Schießstand herrschte angespannte Stille. Nur das rhythmische Knallen von Schüssen durchbrach die Luft. Jill stand hinter Jake, die Arme verschränkt, während er konzentriert auf die Zielscheibe feuerte.
„Besser. Aber dein linker Fuß steht zu weit vorne – du verlagerst dein Gewicht falsch. Wenn du das in einem Ernstfall machst, wirft dich der Rückstoß aus dem Gleichgewicht."
Jake grummelte etwas Unverständliches, stellte sich neu auf und versuchte es erneut. Dieses Mal trafen drei der fünf Schüsse das Zentrum.
„Nicht schlecht", sagte Jill, gerade genug Lob, um es nicht nach Aufmunterung klingen zu lassen.
Dann trat sie selbst nach vorne, lud ihre Pistole in einer flüssigen Bewegung durch und feuerte in schneller Folge auf fünf Zielscheiben. Jeder Schuss ein Treffer, präzise und schnell. Jake sah ihr dabei zu, sichtlich beeindruckt – zum ersten Mal sagte er nichts.
„Noch Fragen?" fragte sie, während sie das Magazin kontrollierte.
„Ja", sagte er zögerlich. „Wie schaffst du es, bei dem Tempo so präzise zu bleiben? Ich mein, das ist doch fast unmenschlich…"
Jill warf ihm einen kurzen Blick zu, dann steckte sie die Waffe weg.
„Weil ich keine Wahl hatte."
Ein kurzer Moment der Stille hing zwischen ihnen. Dann hörte man ein leises Pingen vom Kontrollterminal – Jill wird zu einem Meeting gerufen um das weitere vorgehen zu besprechen
"Du bist damit erstmal entlassen. Morgen um 6 geht das Training weiter weiter, sei pünktlich"
Während Jill sich auf den Weg zu Meeting macht, steht Jake noch wie angewurzelt am Schießstand. Vor ihm eine durchlöcherte Zielscheibe, genau wie sein Selbstvertrauen. Als er bei der BSAA angenommen wurde, dachte er noch er wäre ein besonders fähiger Agent, wurde aber schnell vom Gegenteil überzeugt. Doch jetzt gab es kein zurück, er musste weiter trainieren um auf das Niveau zu kommen was man von ihm verlangte.
